Essen. Fans, die sich vor der Leinwand drängen – das soll es bei der EM im Musikpavillon der Gruga nicht geben. Ab dem Achtelfinale gibt es neue Pläne.

Wenn es bei der Fußball-Europameisterschaft am kommenden Dienstag zum ersten Mal ernst wird für die deutsche Elf, dürften im Musikpavillon des Grugaparks bis zu 1000 Fans mitfiebern mit Jogis Jungs. Veranstalter Thomas Siepmann, der schon beim „Sommermärchen“ 2006 ein Public Viewing auf die Beine gestellt hatte, macht es gemeinsam mit der Essen Marketing Gesellschaft (EMG) möglich. Und doch wird dieses Mal alles etwas anders sein, als es Freunde des Rudelguckens bislang gewöhnt waren.

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Massen von Fans, die sich vor der Großbildleinwand freudetrunken in den Armen liegen – Bilder wie diese, wird es im Musikpavillon nicht geben, sagt EMG-Chef Richard Röhrhoff. Auch dann nicht, wenn die deutsche Mannschaft Weltmeister Frankreich im ersten Gruppenspiel aus dem Stadion schießen sollte.

Angelegt ist das Public Viewing als „Euro Picknick“, als Veranstaltung vergleichbar mit einem Biergarten. Nur so ist es möglich, dass Besucher ohne negativen Coronatest hineindürfen. Die gängigen Abstandsregeln sind indes einzuhalten.

Bis zu 1000 Fans finden Platz, gebucht werden können aber nur komplette Tische

Bis zu 1000 Fans finden im zum „EM-Arenchen“ umfunktionierten Pavillon Platz an 125 Biertisch-Garnituren. Einzeltickets werden nicht verkauft, es gibt auch keine Abendkasse. Gebucht werden können ausschließlich komplette Tische und dies auch nur online. Ein Tisch kostet 169 Euro, ein Fünf-Liter-Bierfass inklusive. Ein Fußballfan sollte sich also wenn möglich sieben Gleichgesinnte suchen, dann wird es pro Person günstiger. Den halben Liter Bier vom Fass gibt es übrigens für vier Euro.

Einlasskontrollen wird es am Eingang zum Grugapark und unmittelbar am Musikpavillon geben. Der Veranstalter und die Stadt stellen Sicherheitspersonal. Vieles werde davon abhängen, ob sich die Fans an die Regeln halten. Halten sie sich dran, sei mehr möglich, sagt Richard Röhrhoff. Andernfalls könnte auch alles ganz schnell vorbei sein. Geschuldet ist dies der Corona-Pandemie, auch wenn der Inzidenzwert inzwischen unter 20 gefallen ist.

Spielt die deutsche Elf im Achtelfinale, zieht das Public Viewing um auf die Kranichwiese

Gezeigt werden im Musikpavillon ausschließlich die drei deutschen Gruppenspiele gegen Frankreich (15. Juni), gegen Portugal (19. Juni) und gegen Ungarn (23. Juni). Für den Fall, dass die deutsche Elf ins Achtelfinale einzieht, denken die Veranstalter bereits weiter: Dann würde das Public Viewing auf die Kranichwiese umziehen. Biertische würden dort nicht aufgestellt, Zuschauer sollten möglichst Picknick-Decken mitbringen, die Wiese würde eingezäunt. Details zum Eintrittspreis und zum Ablauf will Thomas Siepmann frühzeitig bekannt geben.

Hier gibt es Tickets

Tickets für das Public Viewing im Grugapark gibt es online unter www.11freunde-diearena.de. Gebucht werden können ausschließlich komplette Tische, an denen bis zu acht Personen Platz finden. Eine Abendkasse gibt es nicht.Gezeigt werden die Spiele der deutschen Elf am Dienstag, 15. Juni, (Einlass ab 19 Uhr), Samstag, 19. Juni (Einlass ab 16 Uhr) und Mittwoch, 23. Juni (Einlass ab 19 Uhr).

Ursprünglich hatte Siepmann ein Public Viewing im Stadion am Uhlenkrug organisieren wollen. Dann kam die Coronakrise und warf alle Pläne über den Haufen. Das Rudelgucken im Grugapark hat Siepmann mit seinem Team innerhalb von drei Tagen auf die Beine gestellt. Laut EMG-Chef Richard Röhrhoff soll es auch ein Signal an anderer Veranstalter sein. Ein Signal, dass wieder etwas möglich ist.