Essen. Im Essener Grugabad ist nur das Sportbecken geöffnet, Jugendliche und Familien sind enttäuscht. Die Stadt sagt nun, wo sie zum Zug kommen.

Beim Start in die Freibadsaison war Essen in diesem Jahr landesweit ganz weit vorn: Schon am 22. Mai – bei Nieselregen und elf Grad – konnten hartgesottene Schwimmfreunde im Grugabad ihre Bahnen im Sportbecken ziehen. Ein Angebot, das seither rege genutzt wird, ebenso wie der Außenbereich des Schwimmzentrums Kettwig. Bei steigenden Temperaturen zieht es auch Kinder, Jugendliche und Familien vermehrt in die Freibäder, nun reagiert die Stadt und bietet mehr Bademöglichkeiten.

Oststadt startet in die Freibadsaison

So startet am Samstag, 12. Juni der Freibad-Bereich im Schwimmzentrum Oststadt in die Saison: Das Bad am Schultenweg 44 ist am Wochenende von 8 bis 20 Uhr (wochentags ab 6.30 Uhr) geöffnet und: Es steht das gesamte Gelände zur Verfügung. Ab Montag (14. Juni) können dann auch in Kettwig Nichtschwimmer- und Sprungbecken genutzt werden: Die Umwälzpumpe, die beide Becken bedient, ist repariert worden.

[In unserem lokalen Newsletter berichten wir jeden Abend aus Essen. Den Essen-Newsletter können Sie hier kostenlos bestellen.]

Ausgerechnet in Essens größtem Freibad kann aber weiter nur das Sportbecken genutzt werden: Im Grugabad tummeln sich zunehmend spielende Kinder und springfreudige Jugendliche zwischen den Bahnen, was Personal und sportliche Schwimmer vor Herausforderungen stellt.

Personal für die Beckenaufsicht fehlt

Der Sprungturm ist gesperrt, seit im Sommer 2020 Risse in den Fenstern des Tauchbeckens festgestellt wurden – die Reparatur steht aus. Auch Wellen-, Nichtschwimmer- und Babybecken im Grugabad bleiben einstweilen dicht: „Die Reparaturen an der unteren Badeplatte werden erst in der kommenden Woche abgeschlossen“, teilt die Stadt mit. Es fehlt wohl auch an Personal für die Beckenaufsicht: Die Stadt hat auf eine Forderung der Schwimmfreunde reagiert und die vierstündige Pause von 10 bis 14 Uhr in diesem Jahr gestrichen, Geld für zusätzliche Mitarbeiter wurde bereit gestellt. Geeignete Rettungsschwimmer sind aber kaum zu finden. Erschwert wird die Suche, weil die Sport- und Bäderbetriebe auch für den Saisoneinsatz keine geringfügig Beschäftigten einstellen dürfen.

Auch das für diese Saison angekündigte Buchungssystem gibt es noch nicht: Die Stadt möchte ein komplett neues Kassensystem anschaffen, das offenbar europaweit ausgeschrieben werden muss. Da es für die Freibäder jeweils eine Höchstzahl an Badegästen gibt, kann es an heißen Tagen folglich zu Warteschlangen kommen.

Wer ein Rettungsschwimmer-Abzeichen in Silber hat und als Saisonkraft arbeiten möchte, meldet sich telefonisch unter 0201-88-52205, -52235 oder -52200.