Essen. Corona-Notbremse wird wirksam: Essener Museen müssen ab Samstag wieder schließen. Was das für die Ausstellungspläne der Kunsthäuser bedeutet.

Die beschlossene „Bundes-Notbremse“ setzt nun auch den laufenden Ausstellungen in den Essener Museen ein Ende. Museum Folkwang, Ruhr Museum, das Red Dot Design Museum auf Zollverein und die Villa Hügel bleiben ab Samstag, 24. April, so lange geschlossen, „bis die Inzidenz in Essen dauerhaft unter 100 liegt“, heißt es unisono.

Die betroffenen Häuser reagieren mit Bedauern, aber auch mit Verständnis auf die Beschlüsse: „Auf dem Welterbe wurden bisher alle erdenklichen Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit unseres Teams sowie der Besucherinnen und Besucher zu gewährleisten“, erklärt Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zollverein. „Wir hoffen, dass die Regelungen im Rahmen der ‚Notbremse‘ nun dazu beitragen, die Pandemie in den Griff zu bekommen, damit wir bald verantwortungsvoll Schritt für Schritt zurück in Richtung Normalität gehen können.“

Vorzeitiges Aus für Ausstellungen von Martin Kippenberger und Timm Rautert

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Im Museum Folkwang dürfte die Notbremse voraussichtlich das vorzeitige Ende für die derzeit laufenden Sonderausstellung „Martin Kippenberger. The Happy End of Franz Kafka’s Amerika’“ und „Timm Rautert und die Leben der Fotografie“ bedeuten. Folkwang-Chef Peter Gorschlüter zeigte sich am Freitag „wenig optimistisch“, dass die bis zum 16. Mai laufenden Sonderschauen noch einmal geöffnet werden können. Dafür müssten die Infektionszahlen zunächst wieder fünf Tage lang stabil unter der Marke von 100 liegen. Am übernächsten Tag könnte man das Haus dann wieder öffnen. Zeitlich sei das möglich, erklärt Gorschlüter. „Wir brauchen drei bis fünf Tage, um das Museum hochzufahren.“ Die aktuellen Inzidenzzahlen dürften allerdings nicht allzu viel Grund zur Hoffnung geben. Und eine Verlängerung der Folkwang-Ausstellungen sei nicht möglich.

„Was wir zum Schutz der Besucher tun konnten, haben wir getan“

Immerhin habe man die Sonderausstellungen von zwei bedeutenden Künstlern mit engem Bezug zu Essen noch sechs Wochen zeigen können. Und zwar unter größtmöglichen Schutzmaßnahmen für die Besucher mit Anmeldung, Zeitfenster-Tickets und Vorlage eines negativen Schnelltests. „Was wir tun konnten, haben wir getan“, sagt Gorschlüter. Man sei froh darüber, dass es seit Ausbruch der Pandemie keinerlei nachgewiesene Infektion innerhalb des Museums gegeben habe.

Die Frage bleibt, wie die Pandemie die weiteren Ausstellungspläne beeinflusst. Anfang Mai hätte auf Zollverein eigentlich eine große Beuys-Schau starten sollen. Das Folkwang plant im Juni eine neue Fotoausstellung.