Essen. Die Essener Kirchenkritikerin Uta Ranke-Heinemann ist am Donnerstag im Alter von 93 Jahren gestorben.

Die Essener Theologin und Kirchenkritikerin Uta Ranke-Heinemann ist am Donnerstag Im Alter von 93 Jahren gestorben. Die Tochter des ehemaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann, die im Moltkeviertel lebte, besaß auch ein Haus im Hattinger Hügelland. Sie hatte als erste Frau weltweit einen Lehrstuhl für katholische Theologie inne.

Diesen Lehrstuhl entzog ihr im Jahr 1987 der damalige Bischof Franz Hengsbach, weil Uta Ranke-Heinemann das Dogma von der Jungfräulichkeit Marias öffentlich in Zweifel zog. Ihr kirchenkritisches Buch „Eunuchen für das Himmelreich“ zog in die Bestsellerlisten ein.

Uta Ranke-Heinemann besuchte als erstes und damals einziges Mädchen das Essener Burggymnasium, legte ein Abitur mit Auszeichnung ab. Sie vertrat zeitlebens kirchenkritische Positionen und galt deshalb als „streitbar“. Auch ihr bisweilen exaltiertes Auftreten - zumeist im petrolgrünen Kostüm - verlieh ihr den Ruf, durchaus zu polarisieren. Selbst im hohen Alter mischte sich Uta Ranke-Heinemann noch in öffentliche Dabatten ein – zum Beispiel im Jahr 2012, als es in Rüttenscheid eine Debatte um eine geplante Umbenennung der von-Seeckt-Straße gab.