Essener Westen. Eine Reihe von Bauprojekten steht im Essener Westen an. Allein das Projekt Essen 51“ schafft 1650 neue Wohnungen, aber auch Kitas und eine Schule.

Kräftig gebaut wird in diesem Jahr im Essener Westen. Besonders in Altendorf. Dabei setzen die Thelen Gruppe und Allbau die Akzente. Hier eine Auswahl:

„Essen 51“ (Thelen-Gruppe): Dass große Bauvorhaben sich nicht von heute auf morgen realisieren lassen, versteht sich von selbst. Und so hat die Planung der Thelen-Gruppe am Bauprojekt „Essen 51“ zwar schon begonnen, die Umsetzung aber wird noch Jahre dauern.

Im nördlichen Bereich des Krupp-Gürtels, der an die Stadtteile Altendorf, Bochold und Nordviertel grenzt, entsteht praktisch ein ganz neuer Stadtteil. „Ein Dekadenprojekt“, wie Svenja Haferkamp, Leiterin der Thelen-Unternehmenskommunikation, erklärt. „Aktuell befinden wir uns im Bebauungsplanverfahren und rechnen mit dem Satzungsbeschluss als direkte Vorstufe zur Genehmigung im vierten Quartal 2021.“ Dann soll auch der erste Bauabschnitt beginnen.

Dem Charakter eines Stadtteils Rechnung tragend, entstehen in „Essen 51“ neben öffentlichen geförderten und frei finanzierten Mietwohnungen auch Eigentumswohnungen, Büroflächen, aber auch Kindertagesstätten. Eine Schule, ein medizinisches Versorgungszentrum sowie Gastronomie- und Einzelhandelsangebote komplettieren das Ganze. Etwa 1650 Wohneinheiten (Geschosswohnungsbau) sind geplant.

Wohnen am Krupp-Park (Thelen-Gruppe): Das zweite Bauprojekt der Thelen Gruppe – Wohnen am Krupp-Park – liegt ebenfalls in Altendorf, ist aber schon weiter fortgeschritten. Ende vergangenen Jahres begannen die Arbeiten: Die Bestandsbodenplatte wurde abgebrochen, die Flächen für die öffentliche Erschließung sowie die Baugruben für die insgesamt sechs Bauabschnitte vorbereitet. Im Mai soll der Hochbau beginnen. Die weiteren Bauabschnitte schließen sich mit einem Versatz von sechs bis neun Monaten an. „Insgesamt planen wir mit einem Realisierungszeitraum von fünf Jahren“, erklärt Unternehmenssprecherin Svenja Haferkamp.

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Etwa 550 Wohneinheiten, davon 100 öffentlich geförderte Wohnungen, und circa 15 Stadthäuser werden gebaut. Die verringerte Quote geförderter Wohnungen unterhalb des Anteils von 30 Prozent erklärt sich dadurch, dass es beim Inkrafttreten des Bebauungsplans noch keine verbindliche Quote dafür gab. „Dennoch haben wir uns zu einem freiwilligen Anteil öffentlich geförderter Wohnungen entschlossen“, so Svenja Haferkamp. „Für alle geförderten Wohnungen ist ein Wohnberechtigungsschein erforderlich.“

Die Planung beider Projekte hat das Büro Koschany+Zimmer Architekten übernommen. Beide Projekte tragen den ökologischen Entwicklungen Rechnung und sollen den Bewohnern in Zukunft eine hohe Lebensqualität und Komfort bieten. Die Beheizung der Gebäude erfolgt hauptsächlich über Abwasserwärme mittels Wärmetauschern sowie – in Essen 51 – auch durch Geothermie. Alle Wohnungen verfügen über einen Garten (EG) oder Balkone und Dachterrassen. Aufzüge sowie TG-Stellplätze stehen parat.

+++ Neue Bauprojekte im Essener Norden +++

Reinhold-Unterberg-Weg (Allbau): Insgesamt 18 öffentlich geförderte Neubau-Mietwohnungen mit Wohnflächen zwischen 49 und 96 Quadratmetern Größe in Gerschede befinden sich derzeit im Rohbau. „Nach Plänen unserer eigenen Architekten bauen wir hier in zwei Mehrfamilienhäusern je sechs Zwei-, Drei- und Vier-Raum-Wohnungen für jede Generation“, sagt Allbausprecher Dieter Remy. Alle Wohnungen werden bis zum zweiten Quartal 2022 an die neuen Mieter übergeben sein. Der Allbau investiert rund 3,6 Millionen Euro.

So werden die neuen Immobilien am Reinhold-Unterberg-Weg 7 und 9 aussehen. 
So werden die neuen Immobilien am Reinhold-Unterberg-Weg 7 und 9 aussehen.  © Grafik: Allbau

Markscheide 34 (Allbau): An der Markscheide in Altendorf beginnt im April der Abriss der früheren Markscheide-Grundschule mit dem Rückbau der Gebäude und des Schulhofes. Auf diesem Areal – in fußläufiger Nähe zum Niederfeldsee – entsteht nicht nur ein Mehrfamilienhaus mit circa 14 öffentlich geförderten Wohnungen, sondern auch eine vierzügige Kita in Holzbauweise. Die Fertigstellung für beide Projekte erfolgt voraussichtlich in Jahr 2023.

Kerckhoffstraße 172 (Wohnbau eG, Wohnungsbaugenossenschaft Essen): Drei Häuser mit insgesamt 26 Wohneinheiten sollen bis Mitte 2021 in Frohnhausen fertig sein. Gebaut wird zwei- bis dreigeschossig, die durchschnittliche Wohnfläche beträgt 80 Quadratmeter. Die Ausstattung: Barrierearm inklusive Aufzug, Balkon oder Garten, ebenerdige Duschen, vorwiegend Fußbodenheizung, Einbruchsschutz bei Wohnungseingangstüren und Fenstern, elektrische Rollläden. Alle Wohnungen sind frei finanziert und werden für durchschnittlich 10 Euro pro Quadratmeter vermietet. Kontakt zum Vermietungsservice unter 4519531.

Uferviertel-Nord, Holtener Straße 38-42 (Allbau)

Nach den Neubauten im Uferviertel in Altendorf im Jahr 2014, legt der Allbau nun am Niederfeldsee nach – auf der Nordseite. Seit Juli 2019 werden an der Holtener Straße 38-42 insgesamt 42 Mietwohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 3630 Quadratmetern und einer Tiefgarage mit 44 Stellplätzen (Architekturbüro Dr. Schramm und Partner, Gelsenkirchen) gebaut. Rund 11,5 Millionen Euro werden investiert.

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Modernes Wohnen auf vier Etagen, barrierearm, mit Aufzug in exponierter Wasserlage – das zeichnet das Projekt aus. Insgesamt 18 Zwei-Raum-Wohnungen (56 bis 69 Quadratmeter), 15 Drei-Raum-Wohnungen (86 bis 119 Quadratmeter) und neun Vier-Raum-Wohnungen (116 bis 122 Quadratmeter) werden realisiert. Größere Wohnungen haben zwei Bäder, die im Erdgeschoss haben Gärten und Dachgeschoss-Wohnungen haben Dachterrassen. Die Mieten liegen zwischen 9,35 und 9,90 Euro pro qm. Der Einzug soll Herbst 2021 beginnen. (E-Mail-Kontakt: K.beste@allbau.de)

Der Allbau baut erneut im Uferviertel am Niederfeldsee in Altendorf. Diesmal auf der Nordseite.
Der Allbau baut erneut im Uferviertel am Niederfeldsee in Altendorf. Diesmal auf der Nordseite. © Allbau

Wohnen am Wasser

„Aufgrund der vielen Anfragen dürften sich die Wohnungen schnell vermarktet haben. Der Stadtteil wird somit nachhaltig als Wohnstandort positioniert“, so Allbau-Geschäftsführer Dirk Miklikowski. „Vielleicht gewinnen wir nicht nur Neubürger, sondern auch Menschen zurück, die durch das Fehlen von bedarfsgerechten Wohnungen oder aufgrund sozialer Spannungen den Stadtteil verlassen hatten.“

Über eine Seniorentagespflegeeinrichtung und eine Pflegedienst-Niederlassung der Familien- und Krankenpflege (FuK) gibt es gegenüber (Uferpromenade 1) professionelle Hilfe für ältere und pflegebedürftige Anwohner. FuK bietet dies auch für das Uferviertel-Nord an – von Freizeitgestaltung über ambulante Pflege, Hausnotruf, Einzelfallberatung bis hauswirtschaftliche Dienstleistung. Die Kunden bezahlen nur das, was sie in Anspruch nehmen. Monatspauschalen gibt es nicht. Dort können auch zwei Gemeinschaftsräume für private Feiern, Kinderbetreuung, Frühstückstreffen oder Seniorencafé in der „Radmosphäre“ kostenlos genutzt werden. Sie gilt als Anlaufpunkt für jeden, bietet Speisen und Getränke wie im Bistro von 9 bis 21 Uhr.