Essen-Nord. Die Nachfrage nach neuen Immobilien ist ungebrochen stark. Wo im Essener Norden neue Wohnungen gebaut werden, was sie kosten und was geplant ist.

Immobilien sind in Essen heiß begehrt und das auch im Essener Norden. Das liegt unter anderem daran, dass viele Kaufinteressenten in sehr guten Lagen kaum noch Angebote finden und sich trotz entsprechender Abstriche dann in anderen Stadtteilen um den Eigentumserwerb bemühen. Das hatte der Ring Deutscher Markler Essen bereits im September erklärt. Verschiedene Wohnprojekte sind in den verschiedenen Nord-Stadtteilen derzeit geplant oder vor kurzer Zeit umgesetzt. Wir geben einen Überblick.

Schonnebeck

In der Wengestraße in Schonnebeck plant der Wohnungsanbieter Allbau für Mitte dieses Jahres den Neubau von zwei viergeschossigen und unterkellerten Mehrfamilienhäusern mit 16 öffentlich geförderten Wohnungen. Die Wohnungsgrößen reichen von 55 bis 97 Quadratmeter. Die Fertigstellung ist für 2023 geplant, die Vermarktung soll Mitte 2022 beginnen. Infos: www.allbau.de

Im Freizeitheim wurde bis zum vergangenen Jahr noch Bier ausgeschenkt, jetzt entstehen dort Einfamilien-Reihenhäuser.
Im Freizeitheim wurde bis zum vergangenen Jahr noch Bier ausgeschenkt, jetzt entstehen dort Einfamilien-Reihenhäuser. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Das ehemaligen Freizeitheim an der Steinmannshofstraße wird gerade abgerissen. An der Stelle baut der Schonnebecker Privatinvestor Christoph Miarka fünf Einfamilien-Reihenhäuser. Der Rohbau für März geplant, die Fertigstellung für Ende des Jahres. Vier der fünf Häuser, die mit 150 Quadratmeter Wohnfläche auf einem 260 Quadratmeter großen Grundstück stehen werden, sind bereits verkauft. Preis: 480.000 Euro.

An der Schwanhildenstraße beginnt Allbau voraussichtlich Ende des Jahres mit dem Abriss der ehemaligen Stiftsquelle-Hauptverwaltung. Auf dem Grundstück sollen dann rund 80 öffentlich geförderte Mietwohnungen entstehen.

Stoppenberg

Eines der größten zukünftigen Bauprojekte wird Allbau an der Kapitelwiese realisieren. „Hier warten wir auf die Rechtskraft des Bebauungsplans der Stadt Essen, mit dem wir im Sommer rechnen“, so Allbau-Sprecher Dieter Remy. Wenn dies der Fall ist, soll Anfang 2022 mit den Hochbauarbeiten gestartet werden. Auf dieser, vom Bistum Essen gekauften Grundstücksteilfläche von rund 27.000 Quadratmetern, plant Allbau 118 Wohneinheiten plus Kita. Die Kita soll mit vier Gruppen an den Start gehen. 44 Mietwohnungen sollen öffentlich gefördert werden, hinzu kommen 19 frei finanzierte Miet-Einfamilienhäuser und 55 Kauf-Eigenheime.

Im Kreuzungseck zwischen Hallostraße und Im Nattbaut ein Investor auf einer 7300 Quadratmeter großen Grünbrache ein eigenständiges Wohnquartier mit 65 Wohneinheiten, 30 Prozent davon öffentlich gefördert. Geplant sind Anwohnerstellplätze in der Tiefgarage und auch oberirdisch. Der Ausschuss für Stadtentwicklung, -planung und Bauen wird sich mit dem Thema voraussichtlich in seiner Sitzung am 18. März beschäftigen.

Katernberg

In den Termeerhöfen plant Allbau 14 Kaufeigenheime mit einer Wohnfläche bis zu 130 Quadratmetern. Mit Blick auf die angrenzende Parkanlage und den demnächst renaturierten Katernberger Bach soll so eine familienfreundliche Wohnanlage entstehen. Die Vermarktung beginnt voraussichtlich im April, dann sollen auch die Preise feststehen.

Ostviertel

Auf dem Gelände der ehemaligen Barbarakirche an der Elisenstraße übernimmt der Wohnungsanbieter Vivawest schlüsselfertig 64 frei finanzierte Wohnungen von der Harif GmbH. Der Komplex besteht aus einem drei und einem viergeschossigen Gebäude zuzüglich Dachgeschoss. Der Baustart für die Barbara Höfe ist im Juli 2020 erfolgt, die Fertigstellung für Juni 2022 vorgesehen. Der Wohnungsmix besteht aus barrierearmen Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen mit Grundrissen von 34 bis 97 Quadratmetern. Zur Ausstattung gehören unter anderem Terrassen im Erdgeschoss und Balkone ab dem ersten Obergeschoss und eine Videogegensprechanlage. Alle Etagen sind mit dem Aufzug zu erreichen. Die Gebäude werden mit Fernwärme versorgt. Zum Projekt gehören zudem 61 Tiefgaragen- sowie sechs Außenstellplätze. Infos: www.vivawest.de

Altenessen

Ansicht der Baustelle im Vivawest-Quartier zwischen Schürenfeld und Loskamp.
Ansicht der Baustelle im Vivawest-Quartier zwischen Schürenfeld und Loskamp. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Seit Anfang 2016 entstehen im Vivawest-Quartierzwischen Schürenfeld und Loskamp in sechs Bauabschnitten insgesamt rund 300 neue Wohnungen. Jetzt haben die Arbeiten am dritten Bauabschnitt mit 72 barrierefreien Wohnungen begonnen. Die 2,5- bis 4-Zimmer-Wohnungen verteilen sich auf drei viergeschossige Mehrfamilienhäuser. Die Grundrisse der Wohnungen liegen zwischen 66 und 100 Quadratmetern Wohnfläche. Die Fertigstellung ist für Ende kommenden Jahres vorgesehen. Die Arbeiten des zweiten Bauabschnittes stehen derweil kurz vor der Fertigstellung. Sie umfassen zwei viergeschossige Gebäude mit 54 weiteren Wohneinheiten – vom Appartement bis zur 4-Zimmer-Wohnung. Die ersten Mieter können voraussichtlich im April einziehen. In drei weiteren Bauabschnitten befinden sich 135 weitere Wohnungen mit unterschiedlichen Grundrissen in Planung, ein Teil davon wird öffentlich gefördert errichtet. Infos unter www.vivawest.de.

Die Privatinvestoren Ralf Noreikat und Joachim Jakaytis haben In der Tränke 8a insgesamt sieben Wohnungen zwischen 70 und 85 Quadratmetern errichtet, die kurz vor der Fertigstellung sind. An der Mallinckrodtstraße 11a entstehen ein 120 Quadratmeter-Penthouse sowie sieben Wohnungen zwischen 52 und 110 Quadratmetern und eine weitere Wohngruppe mit acht Appartements für beatmungsintensive Patienten (Mieter: Pflegedienst Home Carealle). Alle Objekte sind frei finanziert. Die Fertigstellung ist für Juni geplant. Der Quadratmeterpreis liegt zwischen 7,50 und 8,50 Euro. 80 Prozent sind bereits vermietet. Weitere Infos unter 28947715 oder per E-mail an

 Die alte Polizeiwache am Mallinckrodtplatz wurde in Eigentumswohnungen umgewandelt.
 Die alte Polizeiwache am Mallinckrodtplatz wurde in Eigentumswohnungen umgewandelt. © Immo-Group-West GmbH

Die alte Polizeiwache am Mallinckrodtplatz gehört einem Privatinvestor, der das Gebäude in 16 Eigentumswohnungen umgewandelt hat. Die Wohnungen sind zwischen 82 und 86 Quadratmeter groß und verfügen über Balkon beziehungsweise Loggia, Stellplätze und Garagen. Im Innenbereich können die Wohnungen selbst gestaltet und ausgebaut werden. Der Käufer kann die Aufteilung der Räume bestimmen, ebenso die Ausstattung. Die Kaufpreise liegen zwischen 184.000 und 193.000 Euro plus Innenausbau von 30 bis 35.000 Euro. Eine Musterwohnung kann vor Ort nach Absprache besichtigt werden. Infos: www.immogroupwest.de

Wo entstehen Bauprojekte in den Essener Stadtteilen?

Welche Baugebiete und Wohnprojekte entstehen gerade im Essener Stadtgebiet? Wir haben mit unterschiedlichen Wohnungsbaugesellschaften gesprochen, wollen aber noch Informationen weiterer (privater) Bauträger sammeln.

Melden Sie sich bei uns, wenn Sie selbst Bauträger oder Investor sind, so können wir einen umfassenden Überblick gestalten, was im Stadtgebiet entsteht.

  • In welchen Stadtteilen entstehen derzeit neue Wohnungen, wo entstehen neue Häuser?
  • Was ist bereits im Bau, welche Bauprojekte starten bis Ende 2021 noch?
  • Für wann ist die Fertigstellung geplant?
  • Wie viele Wohnungen, wie viele Häuser sind es in den einzelnen Projekten?
  • Wie groß sind die Objekte?
  • Welche sind zum Kauf, welche zur Miete, wie sind die Preise? Miete pro Quadratmeter, Häuser als Kaufpreis?
  • Wie viele sind frei finanziert, wie viele gefördert – für wie viele/welche braucht man einen Wohnberechtigungsschein?
  • Wer hat die Planung für die einzelnen Projekte übernommen (welches Archiekturbüro)?
  • Welche Besonderheiten bietet das Projekt (barrierefrei, Garten, Aufzug, Photovoltaik, Fassadenbegrünung etc.)

Schicken Sie Ihre Rückmeldung per E-Mail an redaktion.stadtteile-essen@waz.de

Westviertel

Bis Ende 2021 soll ein Projekt der LEG im Bereich Kurt-Joos-Straße / Helmut-Käutner-Straße begonnen werden. Der Bauantrag dafür liegt bei der Stadt. Die Fertigstellung soll im Jahr 2023 erfolgen. Es sind sechs Häuser mit insgesamt 100 Wohneinheiten und 95 Stellplätzen geplant. 25 Stellplätze sollen für E-Mobilität vorbereitet sein. Die Häuser haben fünf Geschosse und sollen mit frei finanzierten Mietwohnungen - acht davon rollstuhlgerecht - ausgestattet werden. Die genauen Mietpreise stehen noch nicht fest. Im Innenhof soll es flächige Bepflanzung und einen Kinderspielplatz geben.

Darüber hinaus plant die LEG ein weiteres, unmittelbar angrenzendes Projekt auf dem bisher durch die mittlerweile insolvente Druckerei Kaiser genutzten Grundstück zu entwickeln. An der Frohnhauser Straße 20 sollen mehrere hundert Mietwohnungen entstehen. Die Bebauung ist im Laufe der kommenden vier Jahre geplant.

Nordviertel

Vonovia plant an der Katzenbruchstraße den Neubau von 65 Wohnungen mit insgesamt 4.800 Quadratmetern. Die Ein- bis Vier-Zimmerwohnungen sollen Ende des Jahres fertiggestellt sein. Die Vermarktung beginnt im Herbst, der Quadratmeterpreis liegt bei 9 Euro.