Essen-Altenessen. Das Polizeiwache im Essener Norden arbeitet derzeit in einem Provisorium. Nach Meinung des Essener Bürger-Bündnisses soll sich das ändern.

Das Essener Bürger Bündnis (EBB-FW) drängt auf eine neue Polizeiwache für den Essener Norden. Im vergangenen Sommer ist die Polizeiwache vom Mallinckrodtplatz an die Johanniskirchstraße 96 gezogen, das sollte eine Übergangslösung sein.

Polizei hat Projektgruppe gegründet

Die Polizei bleibt jedoch gelassen: „Wir fühlen uns an unserem jetzigen Standort sehr wohl“, so Sprecher Thomas Weise. Es sei eine Projektgruppe gegründet worden, die „die bestmögliche Lösung“ finden soll. Ein Zeitrahmen sei nicht gesetzt. Vorgegeben sein könnte der jedoch durch die 680 Millionen Euro, die das NRW-Innenministerium bis Ende 2022 für die Sanierung und den Neubau maroder Wachen und dringend notwendiger Gebäude in Aussicht gestellt hatte.

Friedel Frentrop, EBB-Bezirksvertreter hofft, dass ein Neubau der Wache bald umgesetzt wird, da das Provisorium schlecht erreichbar sei. „Die neue Wache sollte im Mittelzentrum unseres Stadtteils gebaut werden“, so Frentrop, der ein Grundstück an der Altenessener Straße gegenüber dem Palmbuschweg vorschlägt. Das ehemalige Gelände der Firma Westermann und des ehemaligen Aldi-Marktes bei Netto ist derzeit in Besitz der Münstermann Essen GmbH und liegt weitgehend brach.

Emschergenossenschaft nutzt Grundstück

Geschäftsführer Markus Münstermann erklärt, es habe vor zwei Jahren Kontakte und Planungen bezüglich eines Polizei-Neubaus an der Altenessener Straße 257 gegeben. „In den letzten zwei Jahren haben wir aber nichts mehr in der Sache gehört“, so Münstermann, der auch keine Absage bekommen habe. Münstermann, der sich dort als Ergänzung zu der Netto-Filiale auch Einzelhandel vorstellen könnte, erklärt weiter, dass das Gebäude abgerissen werden soll und Neubaupläne aufgrund von Corona zunächst verschoben wurden. Das gesamte Grundstück inklusive der leerstehenden Aldi-Filiale, Netto und dem Getränkemarkt liegt direkt an der Berne und wird laut Münstermann gegenwärtig zunächst zum Teil von der Emschergenossenschaft im Zuge des Berne-Umbaus in Beschlag genommen.

Die Immobilie an der Altenessener Straße 257 steht derzeit leer und soll abgerissen werden.
Die Immobilie an der Altenessener Straße 257 steht derzeit leer und soll abgerissen werden. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

„Alleine durch die Präsenz der Wache würde in diesem nicht unproblematischen Bereich eine bessere soziale Kontrolle entstehen“, glaubt Frentrop, dem die Erreichbarkeit für die Bürger wichtig ist. Die derzeitige Lösung sei einfach zu weit weg vom Schuss.

Nähe zum Bürger auch durch Mobile Wachen

Die zum Bürger ist auch der Polizei wichtig, wie Sprecherin Judith Herold betont. Neben den drei Hauptwachen - Mitte, Süd und Nord - die rund um die Uhr besetzt sind, gebe es daher verschiedene Bezirksdienst-Anlaufstellen im gesamten Stadtgebiet. Außerdem sei die Mobile Wache seit 2017 in verschiedenen Stadtteilen im Einsatz, um Präsenz zu zeigen und die Kontaktaufnahme zum Bürger möglichst einfach zu gestalten. Die Beamten stehen mit ihrem Fahrzeug für Fragen, Beratungen und Anzeigenaufnahmen zur Verfügung. Die Themen Taschendiebstähle und Einbrüche stehen dabei laut Polizei ganz oben auf der Agenda der Ratsuchenden.

Hauptwachen und Bezirksdienststellen der Polizei

In Essen gibt es drei Hauptwachen der Polizei: Stadtmitte (Büscherstraße), Süden (Theodor-Althoff-Straße) und Norden (Johanniskirchstraße). Diese sind rund um die Uhr besetzt.

Hinzu kommen Bezirksdienst-Anlaufstellen, die nur tagsüber geöffnet haben: Steele/Kray (Kamblickweg 29), Kettwig (Hauptstraße 5-7), Rellinghausen (Frankenstraße 89), Werden (Werdener Markt 1), Katernberg (Katernberger Straße 38), Borbeck (Schloßstraße 65), Altendorf (Dickmannstraße 2-6).

Auf der Internetwache der Polizei unter www.polizei.nrw kann man ebenfalls Strafanzeige stellen, Fahndungen einsehen und Versammlungen anmelden.

Im Notfall immer 110 wählen.

Die alte Wache am Mallinckrodtplatz in Altenessen gehört mittlerweile einem Privatinvestor, der das Gebäude in 16 Eigentumswohnungen umgewandelt hat. Die rund 80 Quadratmeter großen Wohnungen können im Innenbereich selbst gestaltet und ausgebaut werden. Der Käufer kann die Aufteilung der Räumlichkeiten bestimmen und so entscheiden, ob er zwei oder drei Zimmer braucht, einen behindertengerechten Ausbau, Dusche oder Badewanne oder andere Inneneinrichtungs-Merkmale.

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