Essen. Andrea Belusa ist Tagesmutter in Essen. Seit einiger Zeit ist bei ihren Schützlingen neben „Einkaufen“ und Co. ein weiteres Rollenspiel beliebt.

Es gibt Kinder die sind so jung, dass sie sich an ein Leben ohne Corona nicht erinnern können. Es sind die Jüngsten. Andrea Belusa aus Essen hat täglich mit ihnen zu tun. Die 51-Jährige arbeitet in der Kindertagespflege Fördertürmchen im Stadtteil Gerschede. Die Kleinsten die sie dort betreut sind anderthalb, die ältesten drei Jahre alt. Maske tragen, Menschen mit Mund-Nase-Schutz sehen und Abstand halten sind für ihre Schützlinge das Normalste auf der Welt.

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Wie normal sich das Leben in der Corona-Krise für kleine Kinder anfühlt, macht die Tagesmutter an einer relativ neuen Beschäftigung der Kinder fest, die zu ihr kommen: Die Kleinen spielen Homeoffice. „Gerade bei den Größeren hier ist das Nachspielen völlig normal geworden“, sagt Belusa. „Für die Kinder ist es eine Selbstverständlichkeit zu beobachten, dass Mama und Papa zuhause mit dem Headset am Tisch sitzen und arbeiten.“

„Homeoffice“ ist nun Teil des Rollenspiel-Repertoires

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Diese Normalität in den eigenen vier Wänden, verarbeiten sie dann spielerisch auch in der Tagespflege. Mit Folgen für Belusa selbst, wie sie mit einem Schmunzeln feststellt. Da wird die 51-Jährige von ihren Schützlingen schon mal freundlich, aber bestimmt dazu aufgefordert, den Raum zu verlassen. „Hör mal, Andrea, wir telefonieren gerade. Bitte geh mal raus.“ Und Belusa gehorcht und spielt das Spiel mit. „Natürlich gehe ich dann kurz raus.“

Die Tagesmutter aus Gerschede arbeitet seit 17 Jahren in der Tagespflege, täglich betreut sie fünf Kinder, bis zum Eintritt in die Kita sei sie für die Kinder da. Rollenspiele, wie etwa „Einkaufen“, begleiten die 51-Jährige seit ihrem Berufsstart. Durch Corona samt Lockdown ist mit ‘Homeoffice’ nun ein weiteres ins Spiele-Repertoire aufgenommen worden. Es ist nicht ungewöhnlich, dass im Fördertürmchen nun Sätze wie diese fallen: „Ich muss noch meine Mails zu Ende schreiben, dann kann ich.“ Oder: „Moment, ich telefoniere noch.“

Corona-Situation ist bei Kindern allgegenwärtig

Nicht nur bei dem neuen Rollenspiel ist die Corona-Situation in der angemieteten Erdgeschosswohnung auf 70 Quadratmetern allgegenwärtig. „Auch wenn die Kinder Einkaufen spielen“, berichtet Belusa von dem klassischen aber weiter aktuellen Rollenspiel, „gehören Masken wie selbstverständlich dazu.“ Wenn die 51-Jährige mitspielt und keinen Mund-Nase-Schutz trägt, komme schnell der Einwand: „Du hast aber deine Maske vergessen!“

Diese müsse Andrea Belusa während ihrer normalen Arbeit nicht tragen, weil sie im Fördertürmchen Einzelpflege anbiete. „An solchen Äußerungen merkt man, wie sehr auch die Masken totaler Alltag geworden sind.“