Essen. Zwei Kliniken sind zu, viele Bürger verärgert. Contilia-Geschäftsführer und Essens Gesundheitsdezernent besuchen jetzt die Bezirksvertretung.

Ende des Jahres 2020 machte das Krankenhaus-Unternehmen Contilia Nägel mit Köpfen und schloss nach dem Marienhospital in Altenessen auch das St. Vincenz-Krankenhaus in Stoppenberg. Ein Trauermarsch von Protestierenden und ein Abschiedstanz der Beschäftigten besiegelten das Aus.

Modell für eine neue Klinik im Essener Norden

Doch wie soll es jetzt weitergehen mit der Gesundheitsversorgung im Essener Norden? Hinter den Kulissen wurde diskutiert, geplant, gestritten. Zuletzt hatte Contilia erklärt, dass es als Krankenhaus im landläufigen Sinne im Essener Norden künftig nur noch das Philippusstift in Borbeck geben werde. Dort soll ein Erweiterungskomplex entstehen. Am Marienhospital-Standort sollen eine stationäre Psychiatrie und eine psychiatrische Tagesklinik sowie eine Institutsambulanz mit interkulturellem Schwerpunkt entstehen.

Die Stadtspitze wollte im Dezember in einem Workshop ein Modell für eine neue Klinik erarbeiten, die eine Vernetzung von stationärer und ambulanter Medizin schaffen soll. Das Stichwort lautet "Smart Health".

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Doch jetzt sollen auch die Bezirkspolitiker mit ins Boot geholt werden. CDU-Bezirksvertreterin Stefanie Kölking hatte in der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung erklärt: „Wir haben eine gemeinsame Verantwortung für die Bürger in unserem Bezirk und sehen dringenden Handlungsbedarf.“ Es müsse in der Stadtverwaltung deutlich werden, dass sich die Bezirksvertretung Sorgen macht und dass auch ihre Einschätzung berücksichtig werden muss.

Contilia-Geschäftsführer Dirk Albrecht und Essens Gesundheitsdezernent Peter Renzel werden also am Dienstag, 19. Januar, aus ihrer jeweiligen Sicht zu den Themen „Schließung Marienhospital“ sowie „Ärztlicher Notdienst und künftige Gesundheitsversorgung im Essener Norden“ Stellung beziehen und Vertretern der Bezirksvertretungen IV, V und VI zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung stehen.

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Auf der Tribüne des Ratssaals ist unter Corona-Bedingungen Platz für 50 Gäste. Anders als bei einer Bürgerversammlung dürfen die aber keine Fragen stellen, sondern lediglich zuhören. Wer also einen bestimmten Aspekt von Contilia oder Peter Renzel beleuchtet haben möchte, sollte im Vorhinein auf seine jeweiligen Bezirksvertreter zugehen und die Frage weitergeben.

Beginn ist um 17 Uhr im Rathaus am Porscheplatz, alle Interessierten sind willkommen - bis die Plätze auf der Tribüne besetzt sind.

Bezirksvertretung IV: Bedingrade, Bergeborbeck/Bochold, Borbeck-Mitte, Dellwig, Gerschede, Frintrop, Schönebeck

Bezirksvertretung V: Altenessen Nord, Altenessen Süd, Karnap, Vogelheim

Bezirksvertretung VI: Katernberg, Schonnebeck, Stoppenberg