Essen. Als Datenspeicherspürhund der Polizei Essen sucht Misty Handys, CDs, SIM-Karten: Ihre Ausbildung ist eine Konsequenz aus dem Kinderporno-Skandal.
Ob Handy, DVD oder SIM-Karten: Für Misty kein Problem, denn sie ist Spezialistin. Die Belgische Schäferhündin hat gerade ihre Prüfung zum Datenspeicherspürhund bestanden – diese Ausbildung ist eine Konsequenz aus dem Kinderporno-Skandal auf dem Campingplatz in Lügde.
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Im Essener Polizeipräsidium ist sie die erste mit dieser Qualifikation, vier Hunde sollen es werden. Misty und Diensthundeführer Hendrik W. (38) sind jedenfalls einsatzbereit.
Den ein oder anderen Einbrecher hat Misty in ihrem Job bereits gestellt, denn sie ist auch Schutzhund. Seit drei Jahren bildet sie mit dem Polizeioberkommissar ein Team. Hendrik W. war beruflich im Streifendienst, in der Einsatzhundertschaft und privat schon immer Hundefreund.
Misty wiederum ist zu Hause Familienmitglied und verspielter Hund. Für ihre neue berufliche Aufgabe bringt sie eine hohe Spiel- und Beutemotivation mit und sucht konzentriert. An diesem Morgen auf dem Übungsplatz ist es das versteckte Handy, vor dem sie sich ablegt, um dem Diensthundeführer damit den Fund anzuzeigen.
Die Einsatzbelastung wird zunächst hoch sein
„Sie macht das richtig gut“, lautet das Lob, der Ball ist die Belohnung. Dafür erspürt die Hündin hochmotiviert jeglichen Datenspeicher, ihr Beitrag, um unter anderem pädophile Straftäter zu überführen. Für den Diensthundeführer ist Misty Kollege und Kamerad, sie gehen den Weg zusammen von der Ausbildung bis zu den Einsätzen und müssen sich aufeinander verlassen können.
„Das tun wir auf jeden Fall“, sagt Hendrik W., der nun auf den ersten Einsatz wartet, bei dem Misty ihr neu erworbenes Können zeigen wird. Der Bedarf an Hunden mit dieser Spezialisierung sei hoch und bis Mistys tierische Kollegen ihr auf dem Gebiet folgen werden, „wird die Einsatzbelastung in der ersten Zeit erst einmal hoch sein.“