Essen-Haarzopf/Südostviertel/Stadtwald. TC Haarzopf, TC Schellenberg und Reitsportverein Essen erhalten aus dem Landesprogramm „Moderne Sportstätte 2022“ Fördermittel für Renovierungen.

Im Rahmen des Landesprogramms „Moderne Sportstätte 2022“ erhalten zwei Tennisclubs und ein Reitsportverein aus dem Essener Süden Gelder für die Renovierung ihrer Anlagen. Der TC Rawa Haarzopf freut sich über 36.365 Euro, der TC Schellenberg über 77.000 Euro, der Reitsportverein Essen über 34.251 Euro.

Beim TC Rawa wird die bauliche und energetische Modernisierung des Vereinsgebäudes gefördert. Der Verein will insgesamt 51.000 Euro investieren, an denen sich die städtischen Sport- und Bäderbetriebe mit fünf Prozent der Kosten beteiligen. So komme man insgesamt auf Zuschüsse von 39.000 Euro. Laut Rawa-Kassenwart Helmut Fischer muss zunächst die Wärmepumpe für die Beheizung des vereinseigenen Schwimmbads ausgetauscht werden. Die sei rund zehn Jahre alt und inzwischen sehr reparaturanfällig. Zudem wolle man Gasbrenner und Zuleitung erneuern. Sobald die Fördermittel da seien, wolle man anfangen, am besten noch in diesem Jahr.

Tennisclub Haarzopf freut sich über Mitgliederzuwachs

Trotz der Corona-Krise laufe das Vereinsleben beim TC Rawa Haarzopf weitgehend normal, sagt Helmut Fischer. Die Gastronomie sei wieder voll funktionsfähig und werde gut genutzt, ebenso wie die Tennisplätze die gesamte Saison über. Der Verein, der derzeit 444 Mitglieder habe, konnte sich laut Kassenwart sogar über Mitgliederzuwachs freuen. Im Oktober werde jetzt die Nutzung der Außenplätze langsam zurückgefahren, so dass nur noch zwei bis drei der sieben Plätze bespielbar seien. Zusätzlich verfügt der Verein über eine Tennishalle.

„Unser Schwimmbad wird jetzt auch von anderen Vereinen genutzt, deren Wasserkurse auszufallen drohten, weil Schwimmbäder in Seniorenheimen und Krankenhäusern geschlossen wurden“, so Helmut Fischer. Derzeit seien unter anderem Sportler vom SV Kettwig, Tusem und TV Bredeney am Rottmannshof in Haarzopf aktiv. In der Tennishalle trainierten zudem die Kampfsportler vom Verein Shaolin Wushu Essen.

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Vor kurzem war Harald Seidel, seit acht Jahren Vorsitzender des TC Rawa, verstorben. „Da der Vorstand trotzdem geschäftsfähig ist, soll ein neuer Vorsitzender erst auf der Jahreshauptversammlung im März 2021 gewählt werden“, so Helmut Fischer.

Der TC Schellenberg will drei Plätze und die Heizung erneuern

Über eine noch größere Fördersumme in Höhe von 77.000 Euro kann der TC Schellenberg verfügen, der am Moltkeplatz beheimatet ist. „Bei der Förderung wurde eine Investitionssumme von 110.000 Euro zugrunde gelegt. Wir werden aber rund 150.000 Euro brauchen“, so der Vereinsvorsitzende Rainer Schwarz.

Der TC Rawa Haarzopf am Rottmannshof will die Wärmepumpe für sein Schwimmbad erneuern.
Der TC Rawa Haarzopf am Rottmannshof will die Wärmepumpe für sein Schwimmbad erneuern. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Drei Maßnahmen seien zu bewältigen: die Erneuerung des Clubhausdachs, der Austausch der Heizungsanlage und die Instandsetzung der drei unteren Plätze. Insgesamt hat der Verein am Moltkeplatz sechs Plätze. „Die anderen drei haben wir bereits auf eigene Kosten mit Unterstützung der Sport- und Bäderbetriebe überarbeiten lassen“, so Schwarz.

Die Sport- und Bäderbetriebe würden sich auch mit 5500 Euro an den jetzt erforderlichen Maßnahmen beteiligen, so würden die Projekte mit insgesamt 82.500 Euro bezuschusst. „Dann ist aber wirklich nur das Notwendigste erledigt“, sieht der Vorsitzende weiteren Bedarf.

Man denke bei der Dachrenovierung derzeit über Solarenergie nach. „Das müsste dann ja mit der neuen Heizungsanlage gekoppelt werden. Ob wir das realisieren werden, richtet sich nach den Kosten“, erklärt der Vorsitzende des TC Schellenberg.

Umsetzung der Maßnahmen soll möglichst schnell erfolgen

Man habe mit der Umsetzung der Maßnahmen bis Ende 2022 Zeit, wolle aber so schnell wie möglich anfangen. Die Instandsetzung der Plätze soll auf jeden Fall im Frühjahr vor Saisonbeginn erfolgen, sobald die Frostperiode vorbei sei. „Wir müssen die Plätze ja sowieso nach dem Winter aufarbeiten. Das können wir uns dann sparen, wenn sie sowieso erneuert werden“, sagt Rainer Schwarz. Gespielt werde – je nach Wetter – in der Regel ab Mitte April. Nach Abschluss der Außensaison Ende Oktober könnten die Arbeiten starten. „Mal sehen, wie wir Handwerker bekommen“, so Schwarz.

300 Millionen Euro stehen für NRW-Vereine zur Verfügung

Mit dem Landesprogramm „Moderne Sportstätte 2022“ werden Investitionsmaßnahmen zur Modernisierung, Instandsetzung, Sanierung, Ausstattung, Entwicklung, zum Umbau und Ersatzneubau von Sportstätten und -anlagen gefördert.

Insgesamt 300 Millionen Euro stehen im Rahmen des Programms zur Verfügung. Bereits mehr als 750 Sportvereine aus ganz Nordrhein-Westfalen würden davon profitieren, so die Staatskanzlei.

Auch der am Stadtwaldplatz beheimatete Reitsportverein Essen mit rund 300 Mitgliedern (Reiter und Voltigierer) Essen Geld. Gefördert wird die bauliche und energetische Modernisierung der Sanitäranlagen und Heizkörper, der Austausch der teils lockeren, teils zerstörten Oberlichter in der Stallgasse sowie die Instandsetzung des Flachdaches mit 34.251 Euro. „In den Sanitäranlagen liegen teils 50 bis 60 Jahre alte Leitungen noch auf dem Putz“, erklärt Nicole Mause, Sprecherin des Vereins.

Turnierausrichtung ist unter Corona-Bedingungen eine besondere Herausforderung

Insgesamt wolle man rund 50.000 Euro investieren, von der Stadt kämen zusätzlich zu den Landesgeldern noch 2400 Euro. Jetzt stehe erst einmal das Herbstturnier an. „Die Ausrichtung ist unter Corona-Bedingungen eine besondere Herausforderung“, so Nicole Mause. Danach wolle man die notwendigen Arbeiten an der teils unter Denkmalschutz stehenden Anlage möglichst zügig in die Wege leiten.

Die Vereine investieren mit den Maßnahmen in die Zukunft. Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt: „Ich freue mich, dass wir mit den nun erteilten Förderentscheidungen unseren Vereinen tatkräftig unter die Arme greifen können. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, einen spürbaren Beitrag zur Modernisierung unserer Sportstätten in Nordrhein-Westfalen zu leisten. Dies ist uns mit diesem Förderprogramm gelungen. Nun können wir den Sanierungsstau deutlich reduzieren.“

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