Essen-Haarzopf. . Kai Hoffmann absolvierte seine sportliche Ausbildung bei den Shaolin-Mönchen in China. Nach seiner Rückkehr gründete er einen Verein in Haarzopf.
Zweieinhalb Jahre lebte der Haarzopfer Kai Hoffmann in China bei den Shaolin-Mönchen und absolvierte dort eine intensive Ausbildung in den traditionellen Kampfkünsten. In dem von ihm gegründeten Verein Shaolin Wushu Essen gibt der Shaolin-Meister in Haarzopf sein Wissen an Kinder, Jugendliche und Erwachsene weiter.
Bereut hat der heute 34-Jährige seine Entscheidung für das Mönchsleben in China nie. Er sei dort ruhig geworden, habe den Kopf frei bekommen und sehr viel gelernt, blickt Kai Hoffmann zurück. Inzwischen studiert er Chemie und Sport auf Lehramt an der Universität Duisburg-Essen. In seinen beiden Studienfächern spiegeln sich seine Interessen als ausgebildeter Chemotechniker und Kampfsportler. Ziel sei es, zu unterrichten. „Die ganze Zeit im Büro sitzen, ist nichts für mich“, sagt Hoffmann.
Im Unterrichten hat er bereits Erfahrung. Fast täglich lehrt er die rund 50 Vereinsmitglieder zwischen vier und 64 Jahren unterschiedliche chinesische Kampfkünste wie Kung Fu, Wushu, Qingda, Taiji und Qi Gong. Das Training findet in der Sporthalle des Tennisclubs Rawa Haarzopf am Rottmannshof statt. Das erste Jahr habe man beim Tanzsportclub Casino Blau-Gelb in der Neuen Mitte Haarzopf trainiert. 2012 sei der Verein in die Halle von Rawa Haarzopf umgezogen.
Unterstützung von zwei Co-Trainerinnen
Unterstützt wird Kai Hoffmann von seinen Co-Trainerinnen Carolin Deidewig und Nova Buttgereit, die sich vor allem um die Nachwuchssportler kümmern. „Bei Kindern und Erwachsenen haben wir viel Zulauf, Jugendliche haben meist wenig Zeit“, weiß Hoffmann aus Erfahrung.
Die Ausbildung bei den chinesischen Shaolin-Mönchen von 2008 bis Ende 2010 sei sein Lebenstraum gewesen. „Ich hatte dort eine sehr gute Zeit. Nach der Ausbildung verlassen die meisten dann das Kloster“, so Hoffmann. Er sei damals nicht nur der körperlich größte, sondern auch der älteste Auszubildende im Kloster gewesen. Die Chinesen selbst absolvierten die Ausbildung in der Regel vor dem 18. Geburtstag. Für die, die im Kloster blieben, folge das Noviziat und der endgültige Eintritt ins Kloster und damit die Verpflichtung zum Zölibat.
Auch finanziell habe er das Abenteuer China nach zweieinhalb Jahren beenden müssen, so Hoffmann. „Die Unterkunft wurde gestellt, aber ich musste ja auch etwas essen und zweimal im Monat waren neue Schuhe fällig, weil sie durch das harte Training sehr leiden“, erinnert er sich. Mit dem „Kung-Fu-Virus“ habe er sich schon sehr früh infiziert, als er mit seinem Großvater entsprechende Filme schaute.
Teilnahme an den Europameisterschaften
Neben den reinen Hobbysportlern gebe es im Verein auch leistungsorientierte Aktive, die schon beachtliche Erfolge verbucht hätten. Sportler des Vereins werden auch bei den Europameisterschaften im April in Moskau antreten und rechnen sich dort Chancen aus, obwohl sie dort auf die eher wie Profis trainierenden Russen träfen. Für die Teilnahme an der EM müsse man schon jeden Tag trainieren. Seit 2012 habe der Haarzopfer Verein deutsche Meister und Landesmeister gestellt und bei der EM 2013 vierte Plätze erreicht.
Der Neueinstieg in die Gruppen sei jederzeit möglich, erklärt Kai Hoffmann. „Das Erlernen der Kampfkünste hat durchaus praktischen Nutzen“, sagt der Trainer. Die Bewegung verbessere die Fitness, die Beherrschung der Techniken stärke Körpergefühl und Selbstbewusstsein. „Es ist keineswegs eine Haudrauf-Sportart, wie viele meinen, aber Schläge und Tritte lassen sich durchaus zur Selbstverteidigung nutzen.“
>>>NEUE MITGLIEDER SIND WILLKOMMEN
- Eine Probestunde in den verschiedenen Gruppen des Vereins Shaolin Wushu ist jederzeit möglich.
- Trainiert wird am Rottmannshof 25. Infos unter Telefon 0173 8858 488 oder info@kaihoffmann.eu