Essen-Haarzopf. . Während viele Vereine unter Mitgliederschwund leiden, verbucht Rawa Haarzopf Anmeldungen. Beim Verein setzt man auf Nachhaltigkeit.
Der Tennisclub Rawa Haarzopf freut sich über Mitgliederzuwachs. Während viele Vereine über Abmeldungen klagen, konnte Rawa seine Mitgliederzahl zuletzt von 330 auf 400 steigern. Um den Mitgliedern eine familiäre Atmosphäre zu bieten und gleichzeitig etwas für die Umwelt zu tun, habe man in den letzten anderthalb Jahren viel investiert, betont der Vorsitzende Harald Seidel.
Der Verein hat sieben Außenplätze und eine Tennishalle. Letztere sei 2017 komplett renoviert worden. Erneuert wurden Teppichboden, Anstrich, Beleuchtung, Netz und Wandbehänge. Die Umgestaltung habe 33 000 Euro gekostet, die Stadt habe Zuschüsse gegeben. In der Halle werde nicht nur Tennis gespielt, auch eine Kampfsportschule trainiere dort. Im Winter müsse man Hallenzeiten anmieten, damit der Trainingsbetrieb aufrecht erhalten werden könne.
Nachwuchsförderung liegt Rawa Haarzopf auch im eigenen Interesse am Herzen. Man pflege den Kontakt zur Grundschule Haarzopf und den vier Kitas im Stadtteil, um die Kinder durch Tennisstunden an den Verein heranzuführen und sie später vielleicht als Mitglieder zu gewinnen. „Durch den Zuzug von Familien im Stadtteil haben wir ebenfalls schon neue Mitglieder gewonnen“, sagt der Vorsitzende.
Schwimmbad ist das zweite Standbein des Vereins
Zweites Standbein des Vereins ist die Schwimmhalle. Dort habe man im Frühjahr eine Kunststoff-Abdeckung installiert, die abends über das Becken gezogen werde. Diese verhindere, dass Wärme über Nacht entweiche und das Wasser wieder neu aufgeheizt werden müsse. Da dort Wassergymnastik und ähnliches angeboten werde, habe das Wasser eine Temperatur von 28 bis 30 Grad. „Durch die Haube, die per Knopfdruck auszufahren ist, lässt sich rund ein Drittel der Energiekosten einsparen“, sagt Kassenwart Helmut Fischer. In die Abdeckung habe man 11 000 Euro investiert. „Uns sind Themen wie Energiesparen und Nachhaltigkeit sehr wichtig. Wir wollen ökonomisch und ökologisch agieren“, sagt Harald Seidel. So trage eine Luftentfeuchtungsanlage dazu bei, dass die Beleuchtung länger halte, ein Bewegungsmelder senke den Wasserverbrauch in den Duschen. „Einen Teil unseres Energiebedarfs deckt seit 2014 eine Photovoltaik-Anlage“, erklärt Seidel.
Das Schwimmbad werde gut genutzt – nicht nur von Mitgliedern, sondern auch von sechs Schwimmschulen, Krankenhäusern und Herzsportzentren, die dort ihre Kurse abhalten. Die Verpachtung helfe, die Kosten für das Bad zu refinanzieren. Insgesamt nutzten rund 500 Kursteilnehmer pro Woche das Schwimmbecken.
Die Geselligkeit kommt bei Rawa nicht zu kurz
Auch die Geselligkeit komme bei Rawa Haarzopf nicht zu kurz. Eine Neuerung gibt es auch in der Gaststätte des Vereins. Ein Teil der Terrasse sei jetzt im Sommer mit einer Kunststoffüberdachung versehen worden, so dass man auch bei Regen draußen sitzen könne. Die 35 000 Euro für diese Anschaffungen hätten sich der Verein, Wirt Georg Janowski und der Getränkelieferant geteilt.
Nach der Saison Ende Oktober werde die Überdachung durch eine Kunststoffwand zu einer Art Wintergarten umfunktioniert. Die Gastronomie sei auch für Nichtmitglieder offen. Sie beliefere zudem vier Schulen.
Der TC Rawa Haarzopf 1972 ist am Rottmannshof ansässig. Der Verein hat rund 400 Mitglieder, es gibt 13 Mannschaften bei den Erwachsenen und acht Jugendmannschaften. Insgesamt spielen 137 Kinder und Jugendliche im Verein. Die erste Damen- und die erste Herrenmannschaft spielen in der zweiten Verbandsliga.