Essen. Musik, Theater und Tanz im Grugabad: Reihe „Kunstbaden“ hat gerade im Corona-Sommer neues Publikum gefunden. Doch die Förderung läuft nun aus.
Das letzte Ma(h)l im Grugabad: In diesem Jahr war der Titel gleich in doppelter Hinsicht treffend. Die performative Freibad-Erkundung mit kulinarischer Begleitung beendet schon traditionell die „Kunstbaden“-Reihe, die seit 2017 für überraschende und stimmungsvolle Inszenierungen inmitten des nun denkmalgeschützten Freibad-Areals sorgt. So schwang zwischen feinem Selleriesüppchen und den von einer Streicher-Abordnung der Essener Philharmoniker im Sonnenuntergangs-Licht vorgetragenen Klassik-Preziosen denn auch Wehmut mit, dass dieses Ma(h)l nun wirklich das letzte sein soll. Die zeitlich begrenzte Förderung der Veranstaltungs-Reihe läuft aus.
Dabei hat gerade dieser Corona-Sommer vielen noch einmal vor Augen geführt, welches Potenzial diese Badelandschaft aus den 1960ern als Veranstaltungsort hat. Künstler und Wetter zeigten sich allen Widrigkeiten der Pandemie zum Trotz jedenfalls gleichermaßen gut aufgelegt und sorgten für gefeierte Abende. Ein Auftritt der musikalischen Crossover-Könner von „Uwaga“, eine Begegnung mit den Doris-Day-Songs der Essener Sängerin Franziska Dannheim, Lesung, Konzerte, preisgekröntes Theater von Tatort-Star Roland Riebeling und nicht zuletzt das mobile Fünf-Gang-Menü mit Beethoven am Beckenrand und Choreografien von Jelena Ivanovic fanden trotz der aktuellen Beschränkungen großen Zuspruch.
Als Zugabe zu Musik, Tanz und Wegesrand-Zehrung gab es vorerst zwar nur ein süßes Dessert am Wellenbeckenrand. Viele „Kunstbaden“-Fans können sich mehr vorstellen. Die Rufe nach einer Fortsetzung mischten sich in den Schlussapplaus, den auch Oberbürgermeister Thomas Kufen dem Kunstbaden-Finale spendete.