Essen-Unterfrintrop. Soll der Marktplatz in Unterfrintrop zum Parkplatz umfunktioniert werden? Die Bezirksvertretung IV ist gespalten, der Bürgerverein ist dagegen

Soll der Marktplatz in Unterfrintrop -- auf dem schon lange kein Markt mehr ist – in einen Parkplatz mit 16 Stellplätzen umfunktioniert werden? Oder soll er als Veranstaltungsort und Spielplatz erhalten bleiben? Mit diesen Fragen beschäftigen sich die Bürger und die Bezirksvertretung IV seit mehreren Jahren. Nun schaltet sich auch der Bürger- und Verkehrsverein Frintrop 1922 ein. Er bittet, eine Entscheidung zu verschieben.

Einzelhandel findet in Essen-Unterfrintrop kaum noch statt

Unterfrintrop ist, was den Einzelhandel angeht, gebeutelt. Der „Netto“-Discounter an der Seestraße ist schon längst abgerissen, weitere Geschäfte sind an einer Hand abzuzählen, und alle Versuche, den Wochenmarkt wiederzubeleben, sind gescheitert. Vor gut drei Jahren war aber genau das der Wunsch von Anwohnern: mit zusätzlichen Stellplätzen im Randbereich die Attraktivität besonders des Wochenmarktes zu erhöhen.

CDU-Ratsfrau Regina Hallmann wies zudem darauf hin, dass ältere Mitbürger sowie Besucher des Seniorenheims auf zusätzliche Parkplätze angewiesen seien. Auf den Parkdruck in den Seitenstraßen durch die Mitarbeiter der Diakoniestation machte SPD-Bezirksvertreter Dirk Busch aufmerksam.

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Weil weder die Stadt noch die Bezirksvertretung im Jahr 2017 in der Lage waren, die für den Umbau notwendigen 12.000 Euro aufzubringen, blieb es bei der Diskussion, verbunden mit der Bitte an die Verwaltung, ein Parkkonzept vorzulegen.

Pflasterreihen geben die Breite der Stellplätze vor

Das sieht nun 16 Parkplätze sowie zwei Behinderten-Stellplätze vor. Weil die Pflasterreihen 1,60 m breit sind und damit keinem gültigen Maß für Stellplätze entsprechen, sollen jeweils drei Kästchen zusammengefasst werden. Diese wären dann 2,85 m breit und würden das Ein- und Ausparken erleichtern. Soweit der Vorschlag.

Doch von all diesen Ideen möchte der Bürger- und Verkehrsverein nichts wissen. In einem fünfseitigen Brief an die Fraktionen erinnert er an den Zeitpunkt der Diskussion, als der „Netto“ noch stand und Parkplätze für die Kunden geschaffen werden sollten.

30 Tagesordnungspunkte

Die Bezirksvertretung IV tritt nach der Sommerpause am Dienstag, 8. September, 17 Uhr, wieder im Residenzsaal von Schloss Borbeck zusammen.

Auf der Tagesordnung stehen über 30 Themen, u. a. auch der Bebauungsplan 02/19 Kesselstraße/Bocholder Straße.

Doch dann seien alle weiteren Bemühungen, den Markt durch mobilen Einzelhandel zu beleben, vollkommen unmöglich, warnen die Vorsitzenden Peter Berndt und Wilfried Küpper.

Und würden die Mitarbeiterinnen der Diakoniestation ihre Dienstwagen auf dem Markt abstellen anstatt im Umfeld, wäre es mit der Nachtruhe der Markt-Anlieger früh morgens vorbei, weil dann bereits die Dienstfahrten begännen.

Seniorenwohnungen brauchen keine Parkplätze – sie haben eine Tiefgarage

Bei der Senioreneinrichtung handele es sich auch nicht um ein Heim, sondern um eine Wohneinrichtung, die von der Straße „Im Neerfeld“ sogar über eine Tiefgarage erreichbar sei. Eine Zahnarztpraxis am Platz könne jetzt noch gut mit Auto oder Taxi erreicht werden, weil der Markt nicht zugestellt sei.

Schließlich seien da noch die vielen Veranstaltungen, die dort stattfinden oder ihren Ausgangspunkt hätten: Es startet der Martinszug, hier wird ein Weihnachtsbaum aufgestellt, die SPD feiert am 1. Mai und Kinderbeauftragte Erika Küpper lädt zum Sommerfest ein.

Ein vorschneller Entschluss, so warnen sie, könnte dazu führen, „dass das Quartier weiter veröde“.

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