Essen. Das Gelände des Essener THW-Ortsverbandes liegt in Kray. Von hier rücken die Helfer im Katastrophenfall mit schwerem Gerät aus, um zu helfen.
Der Essener Ortsverband des Technischen Hilfswerkes ist mit seinen rund 200 aktiven Helfern einer der größten Deutschlands. Als Katastrophen- und Zivilschutzorganisation gehört das THW dem Innenministerium des Bundes an. „Etwa 98 Prozent sind ehrenamtliche Mitglieder“, sagt Christoph Brüne (28). Im Hauptberuf Augenoptikermeister übernimmt er beim Essener Ortsverband in seiner Freizeit die Öffentlichkeitsarbeit, gehörte zuvor zur Fachgruppe Bergung.
Logistische Herausforderungen beim Umzug nach Essen-Kray
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Seine Anfänge hatte das THW in Essen mit zwei Standorten, die bei seiner Gründung 1952 am Krausen Bäumchen und nahe dem Bahnhof Süd lagen, bevor die Truppe 1978 nach Bergeborbeck und 2017 schließlich an den heutigen Standort in Kray zog. Ein Umzug, der einen gewaltigen logistischen Aufwand bedeutete, musste doch vom Gefahrengut bis hin zu zahllosen Ratschen und Schraubendrehern alles verpackt und verschnürt werden. Logistik aber können die Helfer, ist doch genau diese eine ihrer Aufgaben bei ihren Einsätzen.
Was einst mit Schubkarre und Gummistiefeln begonnen hat (mit zeitweise 650 Helfern), hat sich längst zu einer hochtechnischen Einheit entwickelt. „Die Basiseinheiten bilden die technischen Züge, hinzu kommen die Fachgruppen für Spezialaufgaben“, erklärt Norbert Engler (53) die grobe Grundstruktur des Ortsverbandes, zu dem der Kettwiger seit 35 Jahren zählt. Statt den Dienst bei der Bundeswehr anzutreten, verpflichtete er sich damals für zehn Jahre beim THW – und blieb.
Helfer lernen Bearbeitung von Holz und Gestein, das Heben und Bewegen von Lasten
Seit 25 Jahren ist er inzwischen für die Grundausbildung verantwortlich, bringt den späteren Helfern etwa die Bearbeitung von Holz und Gestein sowie das Heben und Bewegen von Lasten bei. Mit 17 Jahren können Jugendliche die Ausbildung beginnen, nach bestandener Prüfung und medizinischem Test sind sie ab dem 18. Lebensjahr einsatzbereit. Zur Vorbereitung für den Ernstfall stehen regelmäßige Übungen an.
Zudem können sich die Ehrenamtlichen stets fortbilden und spezialisieren, etwa für Räumungen oder Ölschadeneinsätze (Essen ist der einzige Ortsverband in NRW mit dieser Fachgruppe).
Beim Notstromaggregat müssen vier Helfer anpacken
Für den Ernstfall stehen technische Geräte und Fahrzeuge bereit. Radbagger gehören dazu und die beiden neuen Gerätekraftwagen, deren Fächer mit Werkzeugen für Gesteins-, Holz- und Erdarbeiten bestückt sind. Es gibt hydraulische Scheren und Heber („wiegt 38 Kilo und hebt zehn Tonnen“), Beleuchtung samt Scheinwerfern und Stativen, Pressluftflaschen für die Atemschutzgeräteträger und das so schwere wie unhandliche Notstromaggregat (150 Kilogramm), bei dem gleich vier Helfer anpacken müssen.
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Das Fahrzeug mit Anbaukran nutzen sie, um Material zu verladen oder um das Hochwasserboot oder eines der Schlauchboote zu Wasser zu lassen, um von diesen aus etwa Ölsperren zu legen. Um die Boote oder Fahrzeuge überhaupt steuern zu dürfen, können Helfer den Lkw- und Bootsführerschein beim THW machen.
Diese ganzen Möglichkeiten der Ausbildung, sagt Norbert Engler, seien wohl auch ein Grund dafür gewesen, warum er damals geblieben ist: „Es fasziniert mich bis heute, die Leute für Technik zu begeistern und ihnen nach der Grundausbildung zudem spezielles Wissen vermitteln zu können.“ Hinzu komme vor allem das Selbstverständnis, zu helfen.