Essen-Altenessen. Um durch den eine enge Straße in Altenessen zu kommen, fahren Müllfahrzeuge über den Gehweg. Der ist stark beschädigt und dadurch eine Gefahr.

Die Stadt bessert den Gehweg aus, wenig später beschädigen Lkw die Platten: So ist es in Altenessen bereits mehrfach erfolgt. Weil die Straße sehr schmal ist und die Fahrzeuge ausweichen müssen, schien eine Lösung lange Zeit nicht in Sicht. Dabei haben sich Passanten beim Sturz bereits verletzt.

Der unebene Bürgersteig mit geborstenen Gehwegplatten macht den Anwohnern am Bausemshorst im Norden Altenessens zu schaffen. Denn in den barrierefreien Häusern des Quartiers Johannisgärten, die Vivawest errichtet hat, wohnen viele Senioren. Nachdem sogar eine ältere Dame im Frühjahr gestürzt war, hat sich der Seniorenbeauftragte der zuständigen Bezirksvertretung, Gerd Maschuhn, des Themas angenommen. Nun gibt die BV V 12.000 Euro, um den Gehweg zu sanieren.

Wenn Wilhelm Mick aus seinem Haus tritt, dann muss er höllisch aufpassen, dass er nicht stolpert und fällt. Selbst der Rollator bietet dem 86-Jährigen nur eine begrenzte Sicherheit. Denn der Zustand des Gehweges vor seinem Haus lässt seit langem zu wünschen übrig: Die Platten sind beschädigt, der Weg ist uneben und schief und damit gerade für ältere Menschen, die nicht mehr so sicher auf den Beinen sind, gefährlich.

Alle schweren und breiten Fahrzeuge müssen auf den Bürgersteig ausweichen

Auch interessant

„Ich lebe seit sieben Jahren hier, seitdem ist der Bürgersteig in diesem schlechtem Zustand“, sagt der pensionierte Bergmann. Und er kennt auch den Grund dafür: Denn die Straße ist sehr schmal. Zu schmal für breitere Fahrzeuge und die Müllfahrzeuge der Essener Entsorgungsbetriebe. „Alle schweren Fahrzeuge müssen auf den Bürgersteig ausweichen. Nur so lassen sich die Schäden am Gehweg erklären“, sagt der Seniorenbeauftragte Gerd Maschuhn.

In dem architektonisch gelungenem Vivawest Wohnungsbauprojekt Johannisgärten im Norden Altenessens leben viele Senioren.
In dem architektonisch gelungenem Vivawest Wohnungsbauprojekt Johannisgärten im Norden Altenessens leben viele Senioren. © WAZ FotoPool | Kai Kitschenberg

Eine Lösung dafür gibt es nicht. Denn der Müll muss abgeholt werden. Und die Parkmöglichkeiten auf der gegenüberliegenden Straßenseite müssen erhalten bleiben, auch dort stehen ältere Mehrfamilienhäuser. Auch die Umwandlung in eine Einbahnstraße würde nichts nützen.

„Als wir im Frühjahr das erste Mal die Stadt darum gebeten zu haben, die geborstenen Platten auszutauschen, ist das sofort geschehen“, weiß Vanessa Gremer, Sprecherin der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung. Doch die neuen Platten hielten nur eine kurze Zeit – auch sie sind gebrochen. Diese partielle Auswechslung beschädigter Platten hat bereits in der Vergangenheit häufiger stattgefunden – mit dem gleichen Ergebnis.

Bezirksvertretung fordert eine vernünftige, langfristige Lösung

Auch interessant

„Deswegen haben wir uns vor Ort noch einmal genau umgesehen und dabei festgestellt, dass die schmalere Pflasterung an den Zufahrten zur Tiefgarage das Gewicht und die Beanspruchung viel besser aushält. Also haben wir eine entsprechende Anfrage an die Stadt gerichtet, ob nicht endlich eine vernünftige, langfristige Sanierung vorgenommen werden kann, bei der der ganze Bürgersteig diese Kleinpflasterung erhält“, so Vanessa Gremer weiter. Auch eine entsprechende Unterfütterung des Gehweges müsste vorgenommen werden.

Wohnquartier wurde 2013 fertiggestellt

Das architektonisch interessante Wohnquartier in Altenessen an der Johanniskirchstraße/Bausemshorst wurde 2013 fertiggestellt.

Dort entstanden ein Mehrgenerationen-Projekt, vier barrierefreie Mehrfamilienhäuser mit 32 Mietwohnungen und zehn Reihenhäuser.

Auch das Vivawest-Kundencenter ist hier angesiedelt.

Auch die Vivawest-Stiftung engagiert sich im Essener Norden: Die Evangelische Kirchengemeinde Altenessen-Karnap und die Stiftung verbindet bereits seit zehn Jahren eine Kooperation im Quartier rund um den Palmbuschweg.

Prompt kam die Zusage – allerdings keine für die Kostenübernahme. 12.000 Euro würde die Maßnahme kosten, „wir haben uns dann als Bezirksvertretung entschlossen, diese Summe zu übernehmen, obwohl das eigentlich nicht unsere Aufgabe ist“.

Laut Stadt solle die Baumaßnahme in der zweiten Jahreshälfte stattfinden, sagen die Bezirksvertreter. So lange noch müssen Wilhelm Mick und seine Nachbarn gut auf sich aufpassen.

Auch interessant