Essen-Frintrop. Die 18 barrierefreien und mit modernster Technik ausgestatteten Wohnungen sind heiß begehrt. Gemeinschaftsraum ist offen für alle Frintroper.

18 seniorengerechte und barrierefreie Wohnungen entstehen derzeit in dem ehemaligen Möbelhaus Knotte an der Frintroper Straße. Dafür wird das 1957 errichtete Geschäftshaus komplett umgebaut. Im Frühjahr 2021 sollen die ersten Mieter einziehen.

Bauherrin Margret Beinert-Knotte musste länger als geplant auf die Baugenehmigung seitens der Stadt warten: Deswegen hat sich der Baubeginn erheblich verzögert: „Geplant war eigentlich, dass wir Anfang 2019 beginnen“, erzählt sie, „doch jetzt konnten wir erst im Oktober 2019 starten“.

Alle Wohnungen sind mit neuester Computer-Technik ausgestattet, sind sogenannte „Smart Homes“

Seitdem wird permanent im ehemaligen Möbelhaus, dass als seniorengerechtes Wohnhaus den Namen ihres 2014 gestorbenen Vaters Hermann Knotte tragen wird, gearbeitet. Wände sind neu eingezogen, Öffnungen für Fenster und Balkone wurden herausgebrochen, zig Leitungen verlegt – quasi der gesamte Grundriss des Gebäudes wurde verändert. Die Raumaufteilung der 18 Seniorenwohnungen, die zwischen 49 und 63 Quadratmeter groß sein werden, ist bereits erkennbar; wenn auch die komplette Innenausstattung noch fehlt.

So wird dass ehemalige Möbelhaus Knotte auf der Frintroper Straße nach dem Umbau aussehen.
So wird dass ehemalige Möbelhaus Knotte auf der Frintroper Straße nach dem Umbau aussehen. © FUNKE Foto Services | Klaus Micke

Alles werde hochmodern und seniorengerecht, erzählt Raimund Beinert, der das Projekt gemeinsam mit seiner Frau geplant hat und nun für 3,5 Millionen Euro realisiert. So werde das gesamte Gebäude nicht nur barrierefrei, auch die Wohnungen bieten zukünftig innovative Technik. „Smart Home“ nennt die sich, „da kann man Dank Bewegungsmelder direkt erkennen, ob der Bewohner zum Beispiel aufgestanden ist oder das Badezimmer benutzt hat“, erläutert Raimund Beinert. Ziel der Überwachung sei die schnelle Hilfe. „Smart Home“ bedeutet aber auch eine einfache Bedienung aller Elektrogeräte.

Die Nachfrage ist groß: Bereits über 100 Interessenten stehen auf der Warteliste

Als Partner hat sich das Frintroper Unternehmerpaar die Nikolaus Groß GmbH ins Boot geholt: Der Betreiber von Seniorenheimen und -wohnungen wird nicht nur die Vermietung übernehmen, sondern den Mietern auch Betreuungs- und Unterstützungsangebote offerieren. „Wer möchte, kann sein Mittagessen bei uns bestellen. wir vermitteln auch hauswirtschaftliche, pflegerische und ärztliche Hilfe“, erläutert Georg Gal, Geschäftsführer der Nikolaus Groß GmbH, das Rund-um-Service-Paket, das natürlich nicht im Mietpreis enthalten ist.

Der liegt bei ca. elf Euro pro Quadratmeter, warm inklusive Nebenkosten kommen da um die 15 Euro auf die künftigen Mieter zu. Das kann sich nicht jeder Rentner leisten, „doch schon nach der ersten Meldung, dass wir das Projekt planen, haben sich über 100 Interessenten bei uns gemeldet und auf die Warteliste setzen lassen“, erzählt Georg Gal. Das große Interesse läge seiner Meinung auch an der besonders guten Lage der künftigen Seniorenwohnungen: Das Haus steht mitten im Stadtteil, direkt gegenüber befinden sich zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, Praxen und die Straßenbahnhaltestelle. Während vorne das Leben tobt, geht es hinter dem Haus beschaulich zu: Dort können die Mieter den großzügigen Garten nutzen.

Doch die Nikolaus Groß GmbH hat noch mehr vor: So wird es im Erdgeschoss des künftigen Hermann-Knotte-Hauses einen Tagestreff geben, den nicht nur die Mieter der 18 Seniorenwohnungen nutzen können. „Wir planen den Raum auch als Anlaufstelle für die Menschen im Stadtteil zu öffnen. Dort werden wir kleine Konzerte veranstalten, es wird Vorträge und Ausstellungen geben“, erzählt Georg Gal.

Ein Frintroper „Urgestein“

Über 30 Jahre lang war Hermann Knotte Vorsitzender des Bürger- und Verkehrsverein Essen-Frintrop 1922 e.V.; bis zu seinem Tod im Jahr 2014 war er dann Ehrenvorsitzender.

Als Frintroper „Urgestein“ hat er in dieser Funktion über Jahrzehnte das Ortsleben geprägt.

Die Seniorenfahrten, der Martinszug und die seit 1982 stattfindenden Weihnachtskonzerte sind untrennbar mit seinem Namen verbunden.