Essen. In Essen beginnt Galeria Karstadt-Kaufhof beginnt mit dem Ausverkauf. Über die Schließung des Hauses im Limbecker Platz wird noch verhandelt.
- Bei Karstadt und Kaufhof in Essen hat der Ausverkauf begonnen. Mit großen Schildern wird dieser in den Filialen angekündigt.
- Die Rabatte bei Karstadt und Kaufhof in Essen starten bei zehn Prozent. Viele Artikel sind im Preis reduziert.
- Dabei wird im Hintergrund noch über die tatsächliche Schließung von Karstadt im Limbecker Platz verhandelt. Der Kaufhof-Mietvertrag am Willy-Brand-Platz allerdings ist schon gekündigt.
Bei Karstadt im Limbecker Platz und im Kaufhof am Willy-Brandt-Platz hat der Ausverkauf begonnen. „Wir schließen diese Filiale“, „Alles muss raus“ steht bereits seit Montagnachmittag groß in den Schaufenstern beider Filialen in Essen. Nach dem aktuellen Stand stehen beide Warenhäuser auf der Schließungsliste des angeschlagenen Konzerns. Allerdings wird hinter den Kulissen wohl noch über den Erhalt wenigstens einer Filiale in Essen gerungen.
Während Galeria Karstadt-Kaufhof dem Vermieter des Hauses am Willy-Brandt-Platz in der vergangenen Woche bereits den Mietvertrag gekündigt hatte, laufen die Verhandlungen über einen Mietvertrag zum Limbecker Platz noch. Das bestätigte am Mittwoch die Centermanagerin des Einkaufszentrums. „Es gibt noch keine Entscheidung“, sagte Alexandra Wagner. Auch Oberbürgermeister Thomas Kufen sagte am Mittwoch, die Gespräche liefen noch.
Karstadt Kaufhof in Essen: Schließungsschilder für Mitarbeiter „beklemmend“
Dennoch hat Galeria Karstadt-Kaufhof dort jetzt auch den Ausverkauf gestartet. „Den Kollegen geht es sehr schlecht dabei, wenn sie jetzt diese Schilder am Eingang sehen“, sagte die Betriebsratsvorsitzende Sandra Türnau. Viele würden sich fragen, ob die Schilder tatsächlich wieder abgenommen werden, wenn es doch noch eine Einigung zwischen Karstadt und dem Vermieter gibt.
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Auch am Willy-Brandt-Platz sprach der Betriebsratsvorsitzende Ulrich Bartel von einer „bedrückenden Situation“. Jetzt würden die Mitarbeiter jeden Tag an die bevorstehende Schließung erinnert.
Rabatte starten mit zehn Prozent bei Karstadt und Kaufhof in Essen
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Neben dem ohnehin laufenden Schlussverkauf hat Galeria-Karstadt-Kaufhof damit begonnen, erste Artikel im Preis zu senken. Je nach Warensortiment gibt es beim Ausverkauf 10 bis 20 Prozent Rabatt. In den kommenden Wochen dürften die Nachlässe dann weiter steigen. Ende Oktober sollen die Filialen geschlossen werden.
Obwohl es für den Kaufhof am Willy-Brandt-Platz kaum noch Hoffnung gibt, versammelten sich auch am Dienstag wieder dutzende Mitarbeiter vor der Filiale, um gegen die Schließung zu protestieren. Der Betriebsrat hatte dazu auch OB Kufen eingeladen. Dieser sicherte erneut seine Unterstützung zu.
Stadt Essen will bei Arbeitsvermittlung der Karstadt-Kaufhof-Mitarbeiter helfen
So kündigte er an, sich weiter für die Häuser in Essen einzusetzen. Unabhängig davon soll es Anfang August ein Treffen mit Arbeitsagentur, Jobcenter, IHK, Wirtschaftsförderung und Stadt geben. Dort sollen zum einen Beschäftigungsperspektiven für die Galeria-Mitarbeiter erörtert werden.
„Auch wir in der Stadtverwaltung suchen Personal“, so Kufen. Außerdem soll es darum gehen, ob die Transfergesellschaft für die Mitarbeiter besser ausgestaltet werden kann. Galeria Karstadt-Kaufhof und Verdi hatten sich nur auf ein halbes Jahr Laufzeit geeinigt. Die Beschäftigten dort erhalten Transferkurzarbeitergeld, das auf 80 Prozent des letzten Nettogehalts aufgestockt wird.
In den beiden Essener Warenhäusern arbeiten rund 200 Mitarbeiter. Der größere Teil wird in die Transfergesellschaft gehen. Einige - gerade Ältere - wollen aber das Abfindungsangebot annehmen, wie beide Essener Betriebsräte bestätigten.