Essen. Das Gründerzentrum Triple Z im Essener Norden steht vor einer wichtigen Erweiterung. Bald gibt es dort für junge Unternehmen mehr Büroraum.

Das Gründerzentrum Triple Z hat im Grunde ein Luxusproblem: Immer wieder musste es in der Vergangenheit junge Unternehmen abweisen, die auf dem ehemaligen Zechengelände in Katernberg Büroräume suchten. Das liegt zum einen an der Gebäudestruktur vor Ort, die eher durch Hallen geprägt ist. Aber auch an der recht großen Nachfrage nach preiswerten Büros in der Stadt. „Vor allem kleine Büros werden in Essen gesucht“, sagt Zentrumschef Dirk Otto. Im Moment hat er gerade mal ein Büro zum Vermieten frei. Damit kann er noch nicht einmal den Existenzgründern vor Ort, die sich vergrößern wollen, eine Alternative bieten.

Doch künftig wird das Triple Z mehr Raum bekommen. Die am Triple Z beteiligte RAG-Stiftung hat zwei ehemalige Steigerhäuser gekauft, die einst zum Ensemble auf Zeche Zollverein, Schacht 4/5/11, gehörten. Die Stiftung hat sie anschließend langfristig an das Triple Z verpachtet. Bis zu 25 Existenzgründer könnten damit auf den 1000 Quadratmetern künftig einen Schreibtisch finden, rechnet Otto vor und betont: „Das Triple Z ist seit mehreren Jahren in Folge fast vollständig vermietet. Durch die neuen Flächen wird es wieder möglich, auf Erweiterungswünsche der ansässigen Unternehmen und auf Neuanfragen von Startups einzugehen.“

Büros im Triple Z sollen ab Oktober vermietet werden

Dabei gehörten die Steigerhäuser schon einmal zum Triple Z. „Wir haben sie damals lediglich erworben, um sie vor dem Abriss zu bewahren“, erinnert sich Dirk Otto. Mittlerweile sind die Gebäude, Baujahr 1900, denkmalgeschützt und vom Nachfolger, einer Bauträgergesellschaft, saniert worden. Diese nutzte sie bereits für Bürovermietungen. Als die Häuser nun zum Verkauf standen, bot sich für RAG-Stiftung und Triple Z diese wichtige Erweiterungschance.

Nach kleinen Umbauten sollen die Büroflächen ab Oktober vermietet werden. Erste Interessenten hätten sich die Räume bereits angeschaut, so Otto. Die Preise bewegen sich in dem für das Triple Z üblichen Preisgefüge. Büros werden dort zwischen 6,95 Euro und 8,95 Euro pro Quadratmeter vermietet, zuzüglich einer Betriebskostenpauschale. „Dumpingpreise wollen wir absichtlich nicht bieten“, sagt Otto. Dennoch sei die Miete vergleichsweise günstig, zumal der Mieter nur für sein Büro zahlt und nichts für die restliche Infrastruktur.

Triple Z beherbergt aktuell 85 junge Unternehmen

Im Triple Z sind aktuell 85 junge Unternehmen ansässig, die rund 500 Mitarbeiter beschäftigen. Viele schätzen neben den Preisen und der Kleinteiligkeit der Produktions- und Büroflächen vor allem die Kommunikation untereinander.

Das was heute neudeutsch unter Coworking vermarktet wird, praktiziert das Triple Z schon seit Jahren: junge, kreative Unternehmen, die Raum an Raum arbeiten, und sich Tagungsräume, Teeküche und Kantine teilen. Auch das Mieten von Schreibtischen auf Zeit gibt es im Triple Z schon länger. Der Betrieb des Triple Z ist gerade wegen seiner Kleinteiligkeit aber auch sehr aufwendig, meint Dirk Otto. Schließlich sei man für die Jungunternehmer mehr Partner als nur reiner Vermieter. Und es gibt viel Fluktuation, die auch gewünscht ist. Ist sie doch ein Indiz dafür, dass sich die jungen Unternehmen entwickeln und wachsen.

Das Gründerzentrum Triple Z (Zunkunftszentrum Zollverein) wurde 1996 in den zehn historischen Gebäuden der Zeche Zollverein (Schacht 4/5/11) gegründet. Das Zentrum ist eine der wenigen Adressen in der Stadt, wo junge Unternehmen Büros und Produktionsräume zu günstigen Konditionen finden. Das Triple Z ist fast ausgebucht und will daher erweitern. Geplant ist eine 1600 Quadratmeter große Halle mit Büros, Werkstätten und Produktionsfläche. Die Baugenehmigung liegt jetzt vor.