Essen. . Kapitalerhöhung macht’s möglich: RAG-Stiftung hält jetzt 18,5 Prozent und gibt dem Gründerzentrum Triple Z damit neue Entwicklungschancen.

Die RAG-Stiftung ist beim Zukunftszentrum Zollverein – besser bekannt als Triple Z – eingestiegen. Die Stiftung verstärkt damit nicht nur ihr Engagement am Welterbe-Standort, sie verfolgt damit auch das Ziel, „die stark bergbaulich geprägten Stadtteile rund um das Welterbe Zollverein in ihrer Entwicklung voranzubringen“, so RAG-Stiftungschef Bernd Tönjes. Für die Stiftung sei wichtig, dass sich das Welterbe den Stadtteilen Stoppenberg, Katernberg und Schonnebeck öffne. „Die Beteiligung am Triple Z ist damit auch ein Brückenschlag.“

Der Einstieg ins Triple Z ist möglich geworden durch eine Kapitalerhöhung. Die Stiftung hat 10.000 neue Aktien zum Preis von 250.000 Euro erworben. Seit dem 20. Dezember letzten Jahres hält die RAG-Stiftung 18,5 Prozent am Triple Z.

Zentrumsleiter: 14 Kilometer Glasfaser wurden verlegt

Zentrumsleiter Dirk Otto (li.) und RAG-Stiftungschef Bernd Tönjes mit der Urkunde über 10.000 Stückaktien.
Zentrumsleiter Dirk Otto (li.) und RAG-Stiftungschef Bernd Tönjes mit der Urkunde über 10.000 Stückaktien. © RAG-Stiftung

Triple Z-Chef Dirk Otto begrüßt den Einstieg der RAG-Stiftung: „Die Beteiligung gibt uns die Möglichkeit, unseren Standort noch zielgerichteter weiterzuentwickeln.“ Dies betreffe sowohl Infrastrukturthemen wie Glasfaservernetzung und E-Mobilität, als auch konzeptionelle Synergien durch das Engagement der RAG-Stiftung im Startup-Umfeld.

Auf dem Triple Z-Areal seien 14 Kilometer Glasfaser verlegt worden. Ziel sei, jedes Büro mit Glasfaser auszustatten. Damit nicht genug: „Wir müssen auch neue Gebäude errichten“, fügt der Triple Z-Vorstandsvorsitzende hinzu. Aktuell sind in den zehn sanierten Zechengebäuden des Triple Z rund 100 Unternehmen mit 500 Beschäftigten untergebracht.

Besuch der niederländischen Royals adelt Triple Z

Im Laufe der Zeit haben sich an der Stadtgrenze zu Gelsenkirchen mehr als 350 Unternehmen und Startups angesiedelt. Geadelt wurde das Gründerzentrum vor fünf Jahren durch den Besuch des niederländischen Königspaares Willem Alexander und Máxima. Die holländischen Royals interessierten sich für das erfolgreiche Design-Unternehmen MMID, das mittlerweile im Kamm-Gebäude am Fuße der Kokerei Zollverein angesiedelt ist.

Eine weitere Erfolgsgeschichte im Triple Z schreibt das Unternehmen Intrapore von Dr. Julian Bosch, ein Nanotechnologie-Startup, das sich auf Altlastensanierung spezialisiert hat. Im vergangenen Jahr ist die Gelsenwasser bei Intrapore eingestiegen und hat einen Anteil von 20 Prozent erworben.

Auf der einstigen Schachtanlage Zollverein 4/5/11 ist bis 1966 Kohle gefördert worden. Bis 1994 war hier die Zentrale Ausbildungswerkstatt der Ruhrkohle angesiedelt. Die Triple Z Aktiengesellschaft nahm ihren Betrieb 1996 auf.

>>> RAG-STIFTUNG UND WELTERBE ZOLLVEREIN

  • Die RAG-Stiftung ist auf Zollverein bereits mehrfach als Investor aufgetreten, so beim Neubau des eigenen Verwaltungsgebäudes nahe der Kokerei, beim Bau der Folkwang Hochschule der Künste und bei dem im Bau befindlichen Hotel.
  • Die RAG-Stiftung ist ferner ein wichtiger Partner der Gründerallianz Ruhr, die seit Anfang 2018 ihren Sitz in „Haus 5“ auf Zollverein ihren Sitz hat.