Essen. Nachdem der SPD-OB-Kandidat Kritik an der Strategie der Corona-Testung der Stadt Essen geäußert hat, teilt nun der Grünen-Kandidat heftig aus.
„Essen ist bei den Corona-Testungen auf dem falschen Weg“, sagt der OB-Kandidat der Grünen, Mehrdad Mostofizadeh. Zuvor hatte sich auch schon Oliver Kern, Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt Essen und Kandidat der SPD für das Amt des Oberbürgermeisters, kritisch zum Umgang mit der Corona-Pandemie geäußert. Viel zu wenige Personen würde auf eine mögliche Infektion hin getestet, so Kern.
Nun holt auch sein Grüner Gegenkandidat aus und erklärt zur Aussage des Gesundheitsdezernten Peter Renzel weiterhin weitgehend nur Personen mit Symptomen auf das Coronavirus testen zu wollen: „Die Strategie der Stadt ist falsch. Offensichtlich sind die Herren Kufen und Renzel schlauer als der Rest der Republik. Es ist geradezu abenteuerlich, wenn Renzel behauptet 99 Prozent der Tests wären sowieso negativ.“
Angesichts dieser Äußerung könne sich Renzel „demnächst vor Schulen, Kitas und Kneipen setzen und als Spürhund agieren, um alle infizierten Personen auszusortieren, damit die anderen dann beruhigt lernen oder feiern können“, so der Grünen-Politiker.
Essens Stadtdirektor hat „ein sehr merkwürdiges Menschenbild“
Mostofizadeh attestiert Renzel gar „ein sehr merkwürdiges Menschenbild“, wenn dieser glaube, dass Personen nach einem negativen Test sorglos durch die Gegend streifen würden. „Die Menschen sind viel verständiger, als Herr Renzel dies für möglich hält. Wer öffnet und mehr Begegnung zulässt, muss auch mehr testen.
Renzel und Kufen hängen noch in der alten Zeit des Lockdown. Nach der abenteuerlichen Fehlentscheidung zur Haushaltssperre, ist dies ein weiterer Beleg dafür, dass man in Essen nicht in der Lage ist, neue Situationen zu erkennen und darauf zu reagieren.“