Essen. Nach Gewaltausbrüchen in Horst wurden zwei Beschuldigte hinter Gitter geschickt. Haftrichter sah Flucht-, Wiederholungs- und Verdunkelungsgefahr.

Nach den Gewaltausbrüchen auf offener Straße in Essen-Horst sitzen die ersten beiden beschuldigten Schläger in Untersuchungshaft: Den 27 und 32 Jahre alten Syrern, die am Samstag von Kräften einer Spezialeinheit festgenommen worden sind, wird gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, sagte Sandra Steinbrock, Sprecherin der Besonderen Aufbauorganisation "Aktionsplan Clan" bei der Essener Polizei, am Montag auf Nachfrage. Ein Richter hat die Haftgründe der Staatsanwaltschaft bestätigt: Es bestehe gleichermaßen Flucht-, Wiederholungs- und Verdunkelungsgefahr.

Den Männern wird vorgeworfen, ihr libanesischstämmiges Opfer am 27. April auf dem Von-Ossietky-Ring mit Schlagwerkzeugen malträtiert zu haben. Dies, so die Polizei, habe die Auswertung von Videoaufnahmen ergeben.

Ermittler haben weitere Beschuldigte im Visier

Das sehr umfangreiche Ermittlungsverfahren nach den Auseinandersetzungen am 27. April und am 1. Mai wird mittlerweile gegen eine zweistellige Anzahl von Verdächtigen geführt, so Polizeisprecher Thomas Weise. Aktuell sei man damit beschäftigt, weitere konkrete Taten einzelnen Personen zuzuordnen. Die Ermittler rechnen damit, eine handvoll Beschuldigter überführen und erst einmal von der Straße holen zu können.

Nach den gewalttätigen Auseinandersetzungen zweier verfeindeter Familien, zwei Einsätzen von SEK-Kräften in Essen-Horst und einer prekären Bedrohungslage in einem Steeler Hinterhof, die im Zusammenhang mit den Tumulten im Hörsterfeld stehen soll, will die Polizei weiterhin mehr Präsenz im Stadtteil zeigen, um eine mögliche Eskalation des schwelenden Konflikts zu verhindern.

Präsenz zeigen, um weitere Straftaten zu verhindern

"Wir werden verstärkt kontrollieren und mit Streifenwagen vor Ort sein", sagte Polizeisprecherin Sandra Steinbrock. Es gehe darum, weitere Straftaten zu verhindern. Den genauen Hintergrund der seit längerem schwelenden Familienfehde im Hörsterfeld kennen die Ermittler nach wie vor nicht.