Essen. Händler fordern, dass alle Geschäfte ab dem 20. April wieder öffnen dürfen. “Sonst könnte die Stimmung kippen“, warnt ihr Verband in Essen.

Der Essener Einzelhandel wartet gespannt auf die Entscheidungen der Bundesregierung und der Länder am heutigen Mittwoch, wie es im Zuge der Corona-Pandemie weitergeht. "Die Erwartungshaltung der Händler ist enorm hoch, dass es weitergeht", sagte Marc Heistermann, Hauptgeschäftsführer des Essener Einzelhandelsverbandes. Seit 19. März gilt in Essen der Shutdown. Seither haben die Geschäfte mit Ausnahme versorgungswichtiger Läden geschlossen. Die Allgemeinverfügung gilt zunächst bis 19. April.

Am Mittwoch sickerte vor dem Treffen bereits durch, dass Bund und Länder nur Läden bis 800 Quadratmeter wieder öffnen wollen. Das lehnt der Einzelhandelsverband in Essen ab. Er fordert, dass alle Geschäfte unabhängig von Größe und Sortiment den Verkauf wieder aufnehmen dürfen - natürlich unter Einhaltung der Hygienevorgaben. "Wieso sollten in kleineren Läden die Hygienevorschriften besser umgesetzt werden können als in größeren?", fragt Heistermann.

Die Händler würden jetzt erwarten, dass ihre Geschäfte schon bald wieder öffnen dürfen. Sie hätten dabei den von der Regierung in Aussicht gestellten 20. April im Blick. "Viele haben die letzten Wochen mit Ach und Krach überstanden", sagte Heistermann - auch dank der schnellen Soforthilfen. Doch jetzt müsse es eine Perspektive geben.

Unverständnis der Händler über Ausnahmen wächst

Sollte die zwangsweise Schließung vieler Läden dagegen noch länger dauern, dann "könnte die Stimmung kippen", befürchtet Heistermann. Schon in den vergangenen Tagen sei das Unverständnis bei vielen Händlern gewachsen. In den geöffneten SB-Kaufhäusern und Baumärkten stünden die Leute Schlange. "Da werden Textilien verkauft oder Grills und der kleine Fachhändler nebenan muss dabei zusehen", beschreibt Heistermann die Lage.