Essen. Händler aus Essen stellen sich vor Ostern auf den nächsten Ansturm ein. Wegen der Corona-Krise haben sie aber eine große Bitte an die Kunden.

Nach den Hamsterkäufen in den vergangenen Wochen erwarten die Supermärkte in der kommenden Woche den nächsten Ansturm vor den Osterfeiertagen. Ostern ist im Lebensmittelhandel nach Weihnachten ohnehin die umsatzstärkste Zeit. Dieses Jahr kommen jedoch noch die Auswirkungen der Corona-Pandemie dazu.

"Die Leute können dieses Jahr nicht in den Urlaub fahren, Restaurants haben geschlossen. Sie werden sich deshalb im Lebensmittelhandel eindecken", ist Thorsten Grob überzeugt, der in Essen zwei Rewe-Märkte in Steele und Altenessen-Süd besitzt.

Er rät den Kunden daher dringend, die Ostereinkäufe nicht erst am Gründonnerstag oder an Karsamstag zu erledigen. "Das könnte in den Läden sonst zum Chaos führen", warnt er.

Aldi Nord bittet Kunden, Ostereinkäufe frühzeitig zu erledigen

Auch Aldi Nord appelliert an seine Kunden, in den kommenden Tagen "bedarfsgerecht und rücksichtsvoll" einzukaufen. Um Anstürme zu den Feiertagen zu vermeiden, bittet der Essener Discounter seine Kunden ebenfalls darum, die Einkäufe möglichst frühzeitig zu erledigen und bereits auf die Woche vor Ostern zu verteilen.

Die geltenden Hygienevorschriften nämlich stellen die Einzelhändler dieses Jahr obendrein vor besondere Herausforderungen. Um genügend Abstand zwischen den einzelnen Kunden zu gewährleisten, darf sich nur eine bestimmte Anzahl im Laden aufhalten. Das könnte im befürchteten Osteransturm dazu führen, dass sich Schlangen vor den Geschäften bilden. "Das ist nicht auszuschließen", bestätigt Thorsten Sliwik, dem vier Rewe-Märkte in Essen gehören.

Viele Märkte lassen derzeit Kunden nur mit Einkaufswagen in den Laden, um so deren Zahl zu regulieren und auch den nötigen Anstand zu garantieren. Wenn die Wagen vergriffen sind, müssen die Leute vor dem Eingang warten.

Wachpersonal am Eingang der Supermärkte

Um den Zugang zu kontrollieren, postieren die Märkte Personal am Eingang. Rewe-Händler Thorsten Grob hat für die Tage vor Ostern eigens einen Wachschutz damit beauftragt. Edeka und Aldi greifen schon jetzt zum Teil auf Security zurück. Zusätzliches Personal für die Kassen und zum Auffüllen der Regale haben die Händler ohnehin wie jedes Jahr zum Ostergeschäft rekrutiert. Das sei auch kein Problem gewesen, betont Thorsten Grob.

Nach den Hamsterkäufen der vergangenen Wochen ist eher die spannende Frage: Werden die Regale im Ostergeschäft wieder gut gefüllt sein? Thorsten Sliwik ist da noch skeptisch: "Im Moment ist die fehlende Warenverfügbarkeit unser größtes Problem", meint der Rewe-Händler.

Bei Hamsterartikeln immer noch Lücken in Regalen

Bei den typischen Hamsterwaren wie Hygienepapier, Nudeln, Reis, Konserven oder Mehl gebe es noch immer Engpässe. Und selbst wenn Nachschub kommt, sei der auch schnell wieder vergriffen. "Es gibt Leute, die kaufen 30 Kilo Mehl", berichtet Sliwik aus Erfahrungen der vergangenen Tage. Mittlerweile hätten sich die Leute schon in Whatsapp-Gruppen organisiert und informieren sich so gegenseitig, wenn es bei den raren Artikeln wieder Nachschub gebe. Die Händler reagieren längst darauf, in dem sie die Artikel pro Kunde limitieren.

Thorsten Grob sieht vor Ostern dennoch langsam eine Besserung. "Die Hamsterkäufe haben in den vergangenen Tagen nachgelassen, die Regale füllen sich wieder." In dieser Woche haben er und seine Mitarbeiter bis nachts Regale aufgefüllt. "Das aber vor allem, um unsere Mitarbeiter zu schützen. Denn sonst sind die Abstandsregeln nur schlecht einzuhalten."

Auch Thorsten Grob rechnet damit, dass es zu Ostern noch nicht wieder alle Artikel wie gewohnt gibt. "Vielleicht bekommt man nicht die vertrauten, aber dafür ein anderes Produkt."

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