Essen. Die Arbeitsagentur will Menschen schnell in dringend gebrauchte Jobs vermitteln. Chance für Kurzarbeiter und Studenten auf Hinzuverdienst.

Die Essener Arbeitsagentur reagiert auf die steigende Kurzarbeit: Sie will Arbeitgeber aus Einzelhandel, Gesundheitswesen und Landwirtschaft, die aktuell Personal suchen, sowie Arbeitskräfte schnell und unbürokratisch zusammenzubringen. Dafür hat sie eine Aktions-Hotline gestartet.

Über diese Hotline können Arbeitgeber aus so genannten systemrelevanten Bereichen offene Arbeitsstellen melden. Gleichzeitig können sich dort auch Menschen melden, die Arbeit suchen. Das können Personen sein, die sich wegen der Kurzarbeit etwas dazu verdienen wollen aber auch Studenten oder Soloselbstständige, denen in der Corona-Krise das Einkommen weggebrochen ist. Generell steht die Hotline allen Interessierten offen.

„In zahlreichen systemrelevanten Branchen fehlen aktuell Arbeitskräfte. Gleichzeitig gibt es viele Menschen, die aufgrund der Corona-Krise in Kurzarbeit sind, oder deren Jobs momentan ganz ruhen. Viele von ihnen möchten sich einbringen oder benötigen dringend einen Hinzuverdienst“, betonte Andrea Demler, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Essen. Als systemrelevant gelten der medizinische Bereich, die Landwirtschaft und die Lebensmittelversorgung.

Tausende Betriebe in Essen melden Kurzarbeit an

Bis Ende März ist auch in Essen die Zahl der Betriebe mit Kurzarbeit drastisch gestiegen. Zum Ende des Monats hatten bereits über 3000 Unternehmen Kurzarbeit angemeldet.

Der Bund hat deshalb für die betroffenen Mitarbeiter die Hinzuverdienstmöglichkeiten zum Kurzarbeitergeld gelockert: Wer während der Kurzarbeit eine Beschäftigung in einem systemrelevanten Bereich aufnimmt, dem wird der Dazuverdienst nicht auf das Kurzarbeitergeld angerechnet. Die Nebentätigkeit ist dabei auch versicherungsfrei zur Arbeitslosenversicherung. Allerdings darf das Gesamteinkommen aus noch gezahltem Arbeitseinkommen und dem Kurzarbeitergeld sowie dem Hinzuverdienst darf das normale Nettoeinkommen dabei nicht übersteigen.

Lebensmitteleinzelhandel sucht Personal

Marc Heistermann, Hauptgeschäftsführer des Essener Handelsverbandes, bestätigt die Hilferufe von Unternehmen, die infolge der Corona-Krise dringend zusätzliches Personal benötigen: „Es ist schon kurios. Den einen bricht schließungsbedingt die Arbeit weg, während geöffnete Geschäfte einen Ansturm erleben, den sie mit vorhandenem Personal kaum noch bewältigen können."

Die kostenfreie Servicenummer der Arbeitsagentur ist unter Telefon 0201 181-2222 für Arbeitgeber und Arbeitssuchende erreichbar. Sie ist montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr besetzt.

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