Essen-Werden. Die Stadt Essen gibt Auskunft zu den wichtigsten Fragen die Brückensanierung auf der Werdener Brehminsel betreffend – auch über die Baukosten.
Der Bau einer neuen Brücke über den Heyerstrang bewegt die Werdener. Da es der einzige offizielle Zugang zum Brehm ist, können die Bürger seit dem 18. November 2019 nicht mehr „ihren“ Stadtpark betreten. Endlos lang scheint die Zeit ohne die Insel. Da kommen Fragen auf.
Wie lange dauert das denn noch? Vorsichtig legt sich die Stadtverwaltung vorbehaltlich möglicher Verzögerungen fest: „Die Brehminsel soll voraussichtlich Anfang März wieder für die Öffentlichkeit freigegeben werden.“ Aber wieso muss das im Zuge der Baumaßnahme ausgesprochene Halteverbot an der Heckstraße die ganze Zeit über aufrecht erhalten werden? Kann man da nicht flexibler sein? Nein, kann man nicht, sagt die Verwaltung.
Andienung der Baustelle muss gewährleistet sein
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Um die Baustelle andienen zu können, wurden Ende November an der Ecke Heckstraße und Joseph-Breuer-Straße einige Parkbuchten durch absolutes Halteverbot gesperrt, jeweils von 6 bis 18 Uhr. Schweres Gerät käme auf dem Transport zur Insel sonst nicht um die enge Kurve. Die Halteverbote im Eckbereich seien also aufgrund der vorhandenen räumlichen Gegebenheiten und Verkehrssituation unumgänglich.
Das Halteverbot wird aber von Anwohnern und Besuchern komplett ignoriert und jede Menge Knöllchen sind fällig. Der Vorschlag, die Kurve gezielt nur für jeweils geplante Transporte zu sperren, komme aber schon aufgrund der rechtlich kniffligen Lage nicht in Frage. Eine weitere Einschränkung des Zeitraums sei nämlich aus logistischen Gründen nicht möglich, da die Halteverbotsschilder für ihre Gültigkeit jeweils mit einer entsprechenden Vorlaufzeit aufgebaut werden müssten, informiert die Stadt.
Insgesamt liegen die Bauarbeiten im Plan
Autos abschleppen lassen würde die Polizei allerdings wirklich nur im absoluten Notfall, wie Nachfragen unserer Redaktion vor Ort ergaben. Im Zuge der Montage werde es für einen kurzen Zeitraum zu weiteren Halteverbotszonen kommen. Die Öffentlichkeit werde darüber aber rechtzeitig informiert.
Auch hatten sich viele Werdener darüber mokiert, dass an der Baustelle schon seit Wochen nicht mehr gearbeitet werde. Die Stadt erklärt, dass sich das ausführende Unternehmen vom 21. Dezember bis zum 5. Januar in Betriebsferien befand. Insgesamt lägen die Arbeiten im Plan.
Derzeit stehen die Bestandswiderlager im Mittelpunkt
Etliche Maßnahmen wurden bereits umgesetzt. Im November wurde die alte Holzbrücke demontiert, im Anschluss wurden die alten Kammerwände und Auflagebänke abgerissen sowie neue Auflagebänke betoniert, die nun erst einmal abbinden müssen.
Baukosten klettern von 270.000 auf 455.000 Euro
Die Bezirksvertretung IX brachte den Austausch der Holz- gegen eine Stahlkonstruktion auf den Weg. Erforderlich war der nun 455.000 Euro teure Neubau (geplant waren 270.000 Euro), weil die Brücke von 1986 zuletzt eine Traglast von drei Tonnen hatte.
Die neue Stahlbrücke wird in zwei vorgefertigten Teilen angeliefert. Sie ist dann für eine Belastung von zwölf Tonnen ausgelegt. Das ermöglicht den Mitarbeitern von Grün und Gruga, die Brehminsel künftig auch mit schwereren Fahrzeugen anzufahren.
Derzeit finden weitere Betonarbeiten an den Bestandswiderlagern und der Mittelstütze statt, hier werden vor allem schadhafte Stellen saniert. Später muss noch eine Kranaufstellfläche aus Schotter geschaffen werden, denn für Anfang Februar ist die Montage des neuen Überbaus geplant. Danach erfolgen noch einige Restarbeiten sowie die Betonage der neuen Flügelwände und kleinere Landschaftsarbeiten. Anschließend muss der Rückbau der provisorischen Kranaufstellfläche erfolgen.
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Das Baufeld ist gegen unbefugtes Betreten abgesichert
Obwohl das Betreten der Baustelle klar verboten ist, wurden immer wieder Menschen auf der Brehminsel gesichtet. Ist das Betreten der gesamten Insel generell untersagt oder nur das Nutzen des für die Arbeiten behelfsmäßig angelegten Steges über den Ruhrarm? Darauf wollte die Stadt gegenüber der Redaktion nicht explizit eingehen. Über Personen auf der Insel sei derzeit auch nichts bekannt. Das Baufeld sei aber entsprechend abgesichert, so dass ein Betreten der Gerüste und der Insel verhindert werde.
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