Essen. Das Ypsilon-Hotel in Essen-Rüttenscheid firmiert heute unter der Marke Dorint. Das Haus soll modernisiert werden und einen Anbau bekommen.
Der jüngste Bettenboom in Essen schreckt neue Hotelinvestoren und -betreiber offensichtlich nicht ab: Die Münchener Te-Gruppe, die im vergangenen Jahr das ehemalige Ypsilon-Hotel im Stadtteil Rüttenscheid gekauft hat, will die Herberge nun deutlich erweitern.
Der Hotelinvestor wird das Haus mit heute 101 Zimmern auf 185 Zimmer vergrößern. Auch neue Tagungsräume sind vorgesehen. Für die Erweiterung ist ein Anbau bis Mitte 2022 geplant, teilte das Unternehmen mit. Außerdem will die Te-Gruppe alle vorhandenen Zimmer und das Gebäude modernisieren. Dafür und für die Erweiterung ist eine Investition von rund zehn Millionen Euro geplant.
Das Hotel wird seit Anfang Oktober 2019 von Dorint betrieben und firmiert seither auch unter dem Markennamen. Die Hotelkette hat das Haus für 20 Jahre gepachtet. Zuvor wurde das Haus in der Müller-Breslau-Straße unter der Flagge von Best Western geführt.
Neue Hotelbauten in der Innenstadt
Die Ankündigung der Te-Gruppe fällt in eine Zeit, in der in Essen immer noch Hotelneubauten entstehen. Unter anderem werden am Hauptbahnhof mit dem Premier Inn und hinter dem Haus der Technik neue Häuser hochgezogen. Auch an der Hachestraße soll es noch eine Herberge geben. Dennoch sieht die Te-Gruppe in Essen noch Potenzial für weitere Hotelbetten. „Grundlage der Entscheidung, das Hotel zu erweitern, war eine Bedarfsanalyse“, teilte ein Sprecher dazu mit.
Das Unternehmen glaubt daran, dass die Nachfrage nach Hotelübernachtungen in Essen als dem viertgrößten Hotelmarkt in NRW auch in der Zukunft weiter wachsen wird und sich Nachfrage und Angebot weiterhin in einer gesunden Balance halten werden: „Da das Gästeaufkommen weiter konstant steigt, die Hotelbetten gut ausgelastet sind und die Renditeaussichten sehr gut sind, bleibt der Standort Essen für Hotelinvestoren und -betreiber attraktiv. Wir erwarten daher, dass Preisniveau und Auslastung der Hotels in Essen somit konstant gehalten werden können“, heißt es.
Übernachtungen in der Stadt Essen steigen
In der Tat sind seit dem Kulturhauptstadtjahr die Übernachtungszahlen in Essen gestiegen. 2018 gab es einen Rekord mit 1,6 Millionen Übernachtungen. Und auch die Entwicklung im vergangenen Jahr dürfte wieder positiv sein. Bis zum Ende des dritten Quartals gab es im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum schon ein Plus von 3,4 Prozent. Das Wachstum in der jüngeren Vergangenheit hat auch mit dem Bettenboom in der Stadt zu tun. Rund 8600 Hotelbetten gibt es aktuell in Essen. In den vergangenen zehn Jahren wuchs deren Zahl am stärksten in ganz NRW, wie die Unternehmensberatung Schollen herausfand.
Vor allem im „Economy“-Segment, also bei preiswerten Zimmern, sieht die Te-Gruppe in Essen noch gute Entwicklungschancen. Das Angebot von Dorint in Rüttenscheid zielt dabei vornehmlich auf Geschäftsreisende, heißt es.