Essen. . Britische Hotelkette Premier Inn lobt Wirtschaftskraft Essens und erwartet hohe Nachfrage bei Geschäftsreisenden. Eröffnung im nächsten Jahr.
Die Arbeiten am neuen zwölfgeschossigen Hotel an der Nordseite des Hauptbahnhofs haben mit einer Verspätung von rund einem Jahr begonnen. Der Baukran steht schon, Teile des Fundaments sind am letzten Freitag gelegt worden. „Wir werden das neue Haus im nächsten Jahr eröffnen“, sagt Vanessa Anttinen, Sprecherin der britischen Hotelkette „Premier Inn“. Nach der ursprünglichen Planung hätte Essen schon 2019 an den Start gehen sollen.
Die Briten, auf der Insel Marktführer, wollen auf dem Kontinent Fuß fassen und vom Hotelboom in Deutschland profitieren. Das erste Premier Inn-Hotel ist 2016 in Frankfurt eröffnet worden, vor vier Wochen kam das zweite Objekt in Hamburg dazu. Bis Ende nächsten Jahres, so das Ziel der Briten, soll es schon 20 Hotels geben.
„Essen - ein wirtschaftsstarker Standort mit vielen Dax-Unternehmen und wichtigen Messen“
Insgesamt hat sich Premier Inn 35 Standorte in Deutschland gesichert, 13 bereits angekaufte Holiday Inn-Hotels würden im Laufe des nächsten Jahres in Premier Inn umbenannt. Der deutsche Hotelmarkt sei sehr attraktiv, deshalb sieht Premier Inn hier ein enormes Potenzial. In diesem Jahr würden zwei Hotelneubauten in München in Betrieb und im nächsten Jahr vier: in Essen, Leipzig und zweimal in Hamburg.
Dass Essen verhältnismäßig früh an der Reihe sei, begründet die Hotelsprecherin so: „Als wirtschaftsstarker Standort mit vielen Dax-Unternehmen und wichtigen Messen erwarten wir in Essen vor allem eine hohe Nachfrage von Geschäftsreisenden.“ Gleichzeitig wolle Premier Inn auch Familien und Freizeitreisende ansprechen. Punkten wollen die Briten mit großen Familienzimmern, der hervorragenden Lage direkt am Hauptbahnhof sowie einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis.
Hotel-Neubau ersetzt das abgerissene DB-Hochhaus
Das Hotel am Hauptbahnhof ersetzt das so genannte DB-Hochhaus, das von dem Bottroper Spezialunternehmen Becker Sanierungstechnik abgerissen wurde. Weil sich die Baustelle direkt neben dem ICE-Gleis befindet, musste eigens ein Schutzgerüst über den Gleisen errichtet werden. Der aufwändige Abriss des gesamten Gebäudes erfolgte dann – Etage für Etage – in Handarbeit und mit Hilfe eines Abbruchroboters.
Das neue Hotel (190 Zimmer) wird fast dieselben Maße haben wie das alte DB-Hochhaus, das rund 47 Meter hoch und 40 Meter breit war. Eine Kuriosität am Rande: Direkt unter dem Fundament des Hotelneubaus befindet sich ein zweigeschossiger Bunker. Im Lobbybereich des Hotels will Premier Inn eine Filiale der Coffeeshop-Kette „Costa“ eröffnen und ein Frühstücksbüffet (9,90 Euro pro Person) anbieten. Very british wird es in den Zimmern zugehen: Die King-Size-Betten stammen vom Hoflieferanten des englischen Königshauses.