Essen. Uniklinik und Universitätsmedizin gründen ein neues Zentrum für Künstliche Intelligenz in der Medizin. Es soll Krebstherapien effektiver machen.

Das neue Zentrum für Künstliche Intelligenz in der Medizin, das die Uni Duisburg-Essen und die Universitätsmedizin gemeinsam gründen, geht im Frühjahr 2020 in Betrieb. Das kündigt Jan Buer an, der Dekan der Medizinischen Fakultät der Uni Duisburg-Essen.

Das Zentrum ist das erste seiner Art in NRW und wird, wie im Mai 2019 erstmals berichtet, im Rüttenscheider Girardet-Haus seine Arbeit aufnehmen und mit vier Professoren-Stellen besetzt sein. „Die Berufungsverfahren sind derzeit in der Endphase“, berichtet Buer.

Künstliche Intelligenz soll Krebstherapien effektiver machen

Mit der Gründung eines Zentrums für Künstliche Intelligenz will die Universitätsmedizin ein deutliches Signal in Sachen Digitalisierung setzen, das bundesweit Beachtung finden soll. Die Essener Uni-Klinik verfolgt bereits seit Jahren eine Digitalisierungsstrategie mit dem Titel „Smart Hospital“.

„Mit künstlicher Intelligenz sind wir in der Lage, personalisierte Therapien vor allem bei Krebs anzubieten“, erklärt Buer. Die Mediziner versprechen sich wesentlich effektivere, genauere und somit erfolgversprechende Behandlungen. „Man kann mit Künstlicher Intelligenz große Mengen von Daten auswerten und Zusammenhänge erkennen, die bislang noch nicht erkannt wurden“, sagt Buer. Die so genannte „personalisierte Krebstherapie“ sei derzeit eins der wichtigsten Themen in der internationalen Medizin; in diesem Forschungsbereich wurde 2018 auch der Medizin-Nobelpreis vergeben.

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Positive Kommentare des Wissenschaftsrates NRW

Die konsequente Ausrichtung auf einen digitalisierten Klinik-, Forschungs -und Lehr-Alltag an der Uniklinik und an der Universitätsmedizin ist vom NRW-Wissenschaftsrat im Herbst 2019 ausdrücklich positiv kommentiert worden. Während einerseits die wirtschaftliche Situation des gesamten Klinikums – wie berichtet – langfristig konsolidiert werden müsse, lobte der Wissenschaftsrat ausdrücklich die „sehr positive Entwicklung“, die die Medizinische Fakultät und das Uniklinikum in den vergangenen Jahren gemacht hätten.

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Der Wissenschaftsrat hatte dem Haus empfohlen, die Forschungsschwerpunkte weiter zu fokussieren – dazu zählen neben Infektiologie und Immunologie auch die Krebsforschung und -behandlung. „Uni-Klinik und Universitätsmedizin leisten nicht nur in diesen Bereichen seit Jahren exzellente Arbeit, die deutschlandweit und international absolut sichtbar ist“, betont Buer. „Essen kooperiert als Konsortium für Krebsforschung eng mit Köln und Münster, damit sind wir international sehr gut aufgestellt.“

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„Da ergeben sich hochattraktive Fragestellungen für Spitzenforscher“

Für das neue Zentrum für Künstliche Intelligenz wurden Experten gesucht, die an der Schnittstelle zwischen Medizin und Informatik zu Hause sind – „da ergeben sich hochattraktive Fragestellungen für Spitzenforscher, die wir mit einem solchen Zentrum nach Essen locken können“, sagt Buer. Auch in der Vergangenheit sei es seinem Haus immer wieder gelungen, Top-Leute ins Ruhrgebiet zu locken – nicht zuletzt, weil die Uniklinik und die Medizinische Fakultät in internationalen Ranglisten mittlerweile regelmäßig Top-Plätze belegen. Zuletzt wurde die wissenschaftliche Leistung der Essener Onkologie vom „U.S. News Best Global Universities Ranking“ bewertet – Resultat: Platz zwei in Deutschland, Platz 18 weltweit. Die Essener Herz-Kreislauf-Medizin kam auf Platz 6 in Deutschland und Platz 58 im internationalen Vergleich.