Essen. Die Sparda-Bank will Kosten sparen und schließt die Hälfte ihrer Filialen. Auch der Standort Essen bleibt davon nicht verschont.
Die Sparda-Bank West dünnt ihr Filialnetz in NRW und Teilen Niedersachsens radikal aus und erwägt dabei auch Zusammenlegungen von Zweigstellen innerhalb der Stadt Essen. „An Standorten mit mehreren Filialen denken wir darüber nach, diese zu einer größeren Einheit zusammenzulegen. Dies könnte auch am Standort Essen der Fall sein“, teilte eine Sprecherin auf Nachfrage mit. Die Bank betreibt derzeit vier Filialen im Stadtgebiet: an der Kruppstraße, am Willy-Brandt-Platz, in Steele und Borbeck.
Welche der Standorte in Essen künftig aufgegeben und welche verbleiben, stehe abschließend nicht fest. „Wir arbeiten gerade die Maßnahmen unserer strukturellen Neuausrichtung konkreter aus“, so die Sprecherin weiter. Die Bank werde aber auch weiterhin in Essen vertreten sein. Im Stadtgebiet betreut sie knapp 54.000 Kunden. In den Filialen arbeiten 41 Beschäftigte. Sollte es zu Schließungen und einem Stellenabbau in derzeit nicht bekannter Höhe kommen, solle dieser sozialverträglich gestaltet werden, heißt es.
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Sparda-Bank West soll angeblich Verluste im operativen Geschäft erwarten
Das genossenschaftliche Kreditinstitut schließt in seinem gesamten Verbreitungsgebiet bis Ende 2022 43 seiner 82 Filialen. Als offiziellen Grund nannte die Sparda-Bank das veränderte Kundenverhalten. Immer mehr Kunden würden das Online-Banking nutzen statt in die Filiale zu gehen. Nach Berichten der „Allgemeinen Zeitung“ Coesfeld macht dem Geldinstitut aber auch die aktuelle Geschäftsentwicklung zu schaffen. Auf einer Mitarbeiterversammlung in Essen soll der Vorstand erklärt haben, dass er bis 2023 im operativen Geschäft mit jährlich niedrig zweistelligen Millionenverlusten rechnet. Das wollte die Sprecherin so nicht bestätigten und verwies auf die nun eingeleiteten Sparmaßnahmen und geplanten Kontogebührenerhöhungen, die sich positiv auf das Ergebnis auswirken sollen.
Die Sparda-Bank ist längst nicht die einzige Bank, die in jüngerer Zeit auf dem Rückzug ist: In Essen haben in den vergangenen Jahren die Sparkasse, die Deutsche Bank und die National-Bank ihr Filialnetz ausgedünnt. Die genossenschaftliche Geno-Bank hat zwar ihre Standorte erhalten, sie allerdings zu Tandem-Filialen zusammengefasst. Diese öffnen seither nicht mehr an allen Tagen.