Essen. . Immer weniger Kunden nutzen die Zweigstellen der Geno Bank. Alle sollen erhalten bleiben, aber die Öffnungszeiten werden eingeschränkt.

  • Geno Bank passt Filial-Konzept den digitalen Zeiten an
  • Öffnungszeiten der zehn Filialen werden eingeschränkt,
  • Beratung und Erreichbarkeit in Hauptstellen wird erweitert

Die Geno Bank passt ihr Filial-Konzept den digitalen Zeiten an: Die Öffnungszeiten der zehn Filialen im Stadtgebiet werden eingeschränkt, dafür aber die Beratung und Erreichbarkeit in den Hauptstellen in der Innenstadt und in Burgaltendorf erweitert. Ab 4. Juli soll die Neuerung für die insgesamt 40.000 Kunden umgesetzt werden.

„Wir schließen keine Filiale und bleiben in der Fläche“, betonte der Vorstandsvorsitzende Heinz-Georg Anschott. Es würden auch keine Stellen abgebaut. „Das ist kein Kostensenkungsprogramm“. Ein Drittel der Berater in den Filialen, 20 Mitarbeiter, würden künftig in den beiden Hauptstellen eingesetzt.

Für die Zweigstellen hat die Geno Bank ein Tandemsystem entwickelt: Die verbliebenen Mitarbeiter betreuen statt einer dann zwei Filialen, mit der Folge, dass diese nicht mehr täglich geöffnet sind sondern wechselseitig nur an bestimmten Tagen. Die Selbstbedienungsbereiche bleiben durchgehend geöffnet.

Fünf Tandemfilialen

Tandemfilialen sind künftig: Werden und Kettwig, Überruhr und Niederwenigern (Hattingen), Frintrop und Altenessen, Schonnebeck und Stoppenberg sowie Freisenbruch und Steele. Das Beratungszentrum in Rüttenscheid arbeitet weiter nach jetzigem Muster.

Das veränderte Kundenverhalten zwingt derzeit alle Banken, über ihre Strukturen nachzudenken. Viele Kunden wollten zwar auf die klassische Filiale nicht verzichten, erledigen aber viele Bankgeschäfte mittlerweile online. Bei der Geno Bank habe nur rund ein Drittel der Kunden in den vergangenen drei Jahren das Beratungsangebot in einer Zweigstelle noch genutzt, heißt es. Deshalb habe die Frage im Mittelpunkt gestanden, wie man die Kunden wieder stärker an die Bank binden könne, so Anschott.

Mit dem neuen Modell könne die Bank in ihren Hauptstellen die Erreichbarkeit verbessern. Zwischen 8 und 19.30 Uhr sollen die Berater künftig für die Kunden ansprechbar sein. „Bei Bedarf weiten wir das Angebot aus“, kündigte Anschott an. Gleichzeitig bietet die Bank ab Anfang Juli eine Video-Beratung an, so dass das Gespräch mit dem Kunden nicht mehr vor Ort stattfinden muss.

Die Geno Bank erhofft sich mit dem neuen Filialkonzept einen verbesserten Vertrieb und somit unterm Strich mehr Erlöse. Im Gegensatz zu Schließungen, die kurzfristig Kosteneinsparungen brächten, setze die Geno-Bank auf Langfristigkeit, meinte Anschott.

Nicht nur das digitale Zeitalter setzt das Geschäftsmodell der Banken unter Druck auch die niedrigen Zinsen erschweren das Geschäft. Deshalb setzen viele Geldhäuser auf Einnahmen aus Provisionen und stärken ihr Kundengeschäft.

Die Geno Bank ist derzeit nicht die einzige, die ihr Filial-System überarbeitet. Auch die Sparkasse Essen hat ihre Zweigstellen auf den Prüfstand gestellt und will bis Mitte des Jahres ein Konzept erarbeiten.