Essen. Der Künstler Axel Loytved hat eine Plastik fürs Eltingviertel geschaffen. Monolith soll auch als Symbol für die Veränderungen im Quartier stehen.

Manche Veränderung hat das Eltingviertel in letzter Zeit schon erlebt. Als Kunstquartier feierte die historische Siedlung nun eine Premiere. Mit Sekt, Ansprachen und einem Straßenfest erlebten die Anwohner rund um den Zwingliplatz die feierliche Enthüllung der Plastik „A pile of new and old wishes“ von Axel Loytved.

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Loytved ist kein Kind des Ruhrgebiets. Essen allerdings hat der Meisterschüler von Raimund Kummer schon während seines Stipendiums „Junge Kunst in Essen“ am Kunsthaus Essen kennengelernt. Zehn Jahre später ist der Bildhauer, Jahrgang 1982, nun als Gewinner des Vonovia Skulpturenwettbewerbs zurück. Und hinterlässt im Eltingviertel „einen Haufen alter und neuer Wünsche“.

Für das weißsilbrig glänzende Werk hat Loytved einen speziellen Lack aus der Autoindustrie eingesetzt, der den 2,50 Meter hohen Wünscheberg je nach Lichteinfall immer wieder anders schimmern und neu entdecken lässt. Ein Müll-Monolith in Aluminium gegossen. Für die Rohform sammelte Loytved Vergessenes und Entsorgtes aus der Umgebung, das er mit einer Haut aus Pappmaschémasse umhüllte. Diese Haut wiederum stammt aus entsorgtem Papiermüll der Werbewurfsendungen, die der Wahl-Hamburger entlang des Weges fand.

Die Identifikation der Menschen mit dem Umfeld stärken

Recycling-Kunst, die vielleicht auch symbolisch für das lange Jahre städtebaulich vernachlässigte, inzwischen aber wieder auf Vordermann gebrachte Eltingviertel steht. Dank der finanziellen Förderung des Landes im Rahmen des Projektes Innovation City konnte das Wohnungsunternehmen Vonovia hier in den vergangenen Jahren einen zukunftsweisenden Stadtumbau vorantreiben. Dabei sollen auch das Grün und die Gestaltung der Plätze im Fokus stehen.

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„Für uns ist es wichtig, die Identifikation der Menschen mit ihrem nachbarschaftlichen Umfeld zu stärken“, sagt Arnd Fittkau, Vorstand Vonovia. Axel Loytved habe mit seiner Skulptur eine perfekte Verbindung zwischen dem Standort und seinen Bewohnern geschaffen, „indem er sowohl die Inspiration als auch das Material für seine Arbeit direkt aus dem multikulturellen Wohnquartier gewonnen hat“. Loytved selber, der gerne mit den Wegwerfgütern der Konsumgesellschaft arbeitet, spricht vom Eltingviertel sogar als eine Art „Schlaraffenland“.