Essen. Neues im Fall Luis (2): Die Familie, die ihren Sohn verdursten ließ, hatte schon Mitte Juli Besuch der Polizei - die Eltern hatten wohl Streit.

Die Essener Polizei hatte bereits Mitte Juli einen Einsatz in dem Haus, in dem die Familie lebt, die ihren Sohn Luis (2) am Wochenende hat qualvoll verdursten lassen. Polizeisprecher Christoph Wickhorst bestätigte auf Anfrage, dass Beamten am Sonntag, 14. Juli, zum Ellernplatz gerufen worden seien. Es habe Hinweise auf Streit unter Eheleuten gegeben. Ob es sich hierbei um die betroffene Familie handelte, ließ der Polizeisprecher aber offen.

„Wir waren vor Ort“

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„Wir waren vor Ort und haben dort einen zuvor gemeldeten Streit geschlichtet“, bestätigte Wickhorst. Hinweise auf körperliche Gewalt, sowohl unter den Eheleuten, als auch gegenüber Kindern, habe es aber nicht gegeben

Der Vater (31) sitzt seit dem Wochenende in Haft und steht unter Mordverdacht. Die Mutter war nicht in der Wohnung, als die Polizei den Jungen fand, der etwa 17 Stunden in einem Dachgeschoss-Zimmer ohne Getränke aushalten musste und qualvoll starb. Das Jugendamt der Stadt Essen hatte am Montag berichtet, dass ab August täglich eine sozialpädagogische Familienhilfe die Eltern unterstützen sollte.

Kinder hatten ganz normal den Kinderarzt besucht

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Seit Ende 2018 stand das Jugendamt im Kontakt mit der Familie. Die Kinder, berichtet die Stadt-Sprecherin Silke Lenz auf Anfrage, hätten ganz normal die Vorsorge-Untersuchungen beim Kinderarzt besucht. Hinweise, die eine sofortige Inobhutnahme erforderlich machen, hätten nicht vorgelegen.

Verdursteter Junge: Bisherige Berichterstattung