Essen. Der zweijährige Luis verdurstete, obwohl die Eltern als problematisch bekannt waren. Das Jugendamt sah keine Eile. Das verlangt nach Aufklärung!
Eltern sind für ihre Kinder verantwortlich, der Staat darf und muss aber eingreifen, wenn das Kindeswohl ernsthaft in Gefahr ist. Für ein Jugendamt ist das oft eine schwierige Gratwanderung. Ein Zuviel an Eltern-Bevormundung kann falsch sein, ein Zuwenig auch. Im Fall des zweijährigen Luis, den sein Vater verdursten ließ, muss man leider sagen: Es war zuwenig.
Hätte das Essener Jugendamt erkennen müssen, in welcher Gefahr die Kinder dieses offensichtlich überforderten, gleichgültigen, in Teilen kriminellen Paares schwebten? Ab 1. August sollte die Familie Unterstützung erhalten, was darauf schließen lässt, dass der Stadt die massiven Probleme bewusst waren. Auf eine Woche mehr oder weniger, so mag jemand vielleicht entschieden haben, kommt es nun auch nicht an. Spekulation, gewiss. Aber Ämter agieren bekanntermaßen strukturell oft schematisch – auch dann, wenn die Hinzunahme des Bauchgefühls womöglich zu besseren Erkenntnissen verholfen hätte.
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Obwohl es angesichts der verbrecherischen Tragödie leicht wäre, sollen den Mitarbeitern zum jetzigen Zeitpunkt dennoch nicht professionelle Fehler unterstellt werden, denn das kann derzeit von außen niemand belegen. Allerdings muss dieser Fall in all seinen Details zunächst intern und dann auch gegenüber der Öffentlichkeit aufgeklärt werden. Das ist das Mindeste, was von der Stadt zu erwarten ist.
Ein Kind ist unter grausamen Umständen gestorben. Das kann, das darf niemanden kaltlassen.
Das ist unsere bisherige Berichterstattung
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- 3. September 2019: Nach Tod eines Zweijährigen: Sondersitzung im Rathaus Essen
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- 1. August 2019: Fall Luis: Essener Jugendamt will sich überprüfen lassen
- 31. Juli 2019: Fall Luis – „Wir sind in Altenessen in Verruf geraten“
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- 29. Juli 2019: Ernste Fragen an das Essener Jugendamt im Fall Luis [€]
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