Essen. Ein Zweijähriger ist in Essen verdurstet. Offenbar war der Junge in einem völlig überhitzten Zimmer einer Dachgeschosswohnung eingeschlossen.
Zwei Tage nach der schrecklichen Entdeckung in einer Altenessener Wohnung ermittelt die Polizei weiterhin, warum ein Zweijähriger verdurstet ist. Im Visier: Der Vater des Jungen. Der 31 Jahre alte Tatverdächtige sitzt in Untersuchungshaft. Polizei und Staatsanwaltschaft werfen dem Mann Mord vor, da der Tatbestand der Grausamkeit gegeben sei. Noch stehen die Ermittler in dem Fall vor vielen offenen Fragen. Die Staatsanwaltschaft hat nun weitere Details bekannt gegeben.
Mindestens 17 bis 18 Stunden sei der Zweijährige nicht versorgt gewesen
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Der kleine Luis sei an einem Hitzeschock gestorben, bekräftigt die zuständige Staatsanwältin Elke Hinterberg am Montag. Die Ermittler gehen nach jetzigem Kenntnisstand davon aus, dass der Zweijährige während der Hitze-Phase der vergangenen Woche sich in einem völlig überhitzten Kinderzimmer in der Dachgeschosswohnung am Ellernplatz befand. „Die Tür war für das Kind verschlossen“, so Hinterberg. Mindestens 17 bis 18 Stunden sei das Kind nicht versorgt worden.
Die Anteilnahme an dem Fall ist groß – und immer wieder kommt die Frage nach dem Warum auf. Doch darauf haben die Ermittler bislang keine Antwort. Der Vater habe dazu keinen Angaben gemacht, erklärte Hinterberg. Der 31-Jährige ist bei der Polizei bereits wegen Kleinkriminalität bekannt.
Polizei übergab Geschwisterkinder an das Jugendamt
Der entsetzliche Fall sorgt auch im Essener Polizeipräsidium für Kopfschütteln. Die Beamten waren am Samstagvormittag gegen 11.20 Uhr in die Dachgeschosswohnung gerufen worden. Wer den Notruf absetzte, will die Polizei nicht sagen. Vor Ort fanden Polizei und Rettungsdienst den toten Zweijährigen. Reanimationsversuche seien vergebens gewesen, erklärte Polizeisprecher Christoph Wickhorst. Der Junge habe deutliche Austrocknungserscheinungen gezeigt.
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Neben dem kleinen Jungen lebten noch seine zwei Geschwister in der Wohnung – ein und vier Jahre alt. „Wir haben am Samstag das Jugendamt hinzugerufen“, sagte Wickhorst. Die Beamten übergaben die Kinder dem Amt.
Die Mutter sei offenbar tagelang nicht Zuhause gewesen
Auch die Frage nach der Rolle der Mutter wird laut. Die Frau wurde bereits wieder auf freien Fuß gelassen. Gegen sie bestehe kein dringender Tatverdacht, so Hinterberg: Sie sei offenbar tagelang nicht Zuhause gewesen. Gegen sie werde weiterhin ermittelt – wegen Totschlags durch Unterlassen..
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Ermittlungen dauern an, so Hinterberg. Eine Mordkommission wurde eingerichtet. So müssen auf der Suche nach weiteren Antworten in diesem Fall nun beispielsweise Gutachten eingeholt und der Tatort weiter untersucht werden.
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