Essen-Bredeney. Die 14. Auflage des Sundance-Festivals ist mit 12.500 Besuchern ausverkauft. Headliner Alle Farben war der Höhepunkt am Abend.
Schlecht-Wetter-Prognosen konnten der größten Strandparty der Stadt nichts anhaben: Trotz dicker Wolken, die am Samstag immer wieder über dem See hingen, war es rappelvoll am Baldeneysee. Und so war mit 12.500 Besuchern auch die 14. Auflage des Smag-Sundance-Festivals am Samstag im Vorfeld ausverkauft.
Alle übrigen Karten an der Tageskasse seien auch noch weggegangen, sagte der Veranstalter am Nachmittag. „Wir freuen uns sehr darüber. Wir waren aber die ganze Woche optimistisch, dass das Wetter hält. Wir haben so viel Herzblut und Liebe in diese Veranstaltung gesteckt, da musste das Wetter einfach mitspielen.“
Konzept kommt bei den Besuchern an
Headliner im Seaside Beach waren in diesem Jahr die DJs Alle Farben, Hugel und Dynoro. Sie hatten Sommerhits wie „Bella Ciao“, „Please Tell Rosie“ und „In My Mind“ im Gepäck – und trotzten damit umso mehr dem wolkenverhangenen Himmel. Parallel dazu wurde auch die „Electronic Stage“ vergrößert, auf der unter anderem Felix Kröcher und Sven Kaufmann auflegten.
Das kam auch bei den Besuchern an: „Die Stimmung ist super. Das Wetter ist nicht zu heiß und nicht zu kalt, also genau richtig zum Tanzen“, findet zum Beispiel Jenni Heisacker (27), die aus Dorsten mit Ihren Freundinnen angereist ist. Auch David Kuhnert (30), der ein pinkfarbenes Kleid inklusive Schleier trägt, gefällt es. Er ist mit seinen Freunden vier Stunden mit den Planwagen zur Feier seines Junggesellenabschieds aus Bottrop zum Baldeneysee gefahren: „Die Musik und alles ist super - der perfekte Ort für einen Junggesellenabschied. Ich freue mich vor allem auf DJ Dynoro.“
Und er darf sich zurecht freuen: Der DJ aus Litauen legt am Nachmittag eine beeindruckenden Performance hin. Auch der Franzose Hugel, der nach ihm an der Reihe ist, weiß wie man die Massen zum tanzen bringt: Vor allem sein bekanntester Hit „Bella Ciao“ heizt den Festivalbesuchern am Baldeneysee ein.
Besucher sind auf schlechtes Wetter vorbereitet
Die Stimmung und Wetter ist super, nur die Musik ist etwas zu leise, sagt Sandra Zabel (29) aus Recklinghausen. Auch ihre Freunden Carolin Zöllner (24) ebenfalls aus Recklinghausen, die zum ersten Mal hier ist, ist die Musik etwas zu leise: „Aber für kleines Festival und für den Preis ist es super.“ Sabrina Skiba (37) aus Duisburg und ihre Freundinnen sind ebenfalls von der Stimmung angetan. Sie haben sich sogar alle Gummistiefel angezogen: „Wir wären auch bei schlechtem Wetter gekommen, sind aber froh, dass wir die Regenponchos nicht brauchen“, sagt sie. Zwischendurch kommen dann doch noch ein paar Tropfen runter. Das macht den Besuchern aber nichts aus: Regenschirm aufgespannt und weiter tanzen, ist die Devise.
Stimmung bei dem Auftritt von Alle Farben auf dem Höhepunkt
Als dann um 18 Uhr Headliner Alle Farben die Bühne betritt, gibt es am Baldeneysee kein Halten mehr: Die Stimmung ist auf ihrem Höhepunkt, es regnet jetzt nur noch Konfetti, die Fans tanzen und klatschen zu den sommerlichen Beats. Für die perfekte Sommerparty sorgt auch sein Trompeter, der das DJ-Set mit Live-Einlagen bereichert. „Es ist Wahnsinn, was das für eine Energie bringt. Selbst wenn sich der Trompeter mal verspielt, bleibt die Stimmung auf einem hohen Level“, sagte Frans Zimmer alias Alle Farben noch im Vorfeld über seine Bühnen-Begleitung. Als dann Plastik Funk am Abend von Alle Farben übernimmt, schafft er es, die Stimmung auf dem Siedepunkt zu halten.
Doch nicht nur vor den beiden Bühnen feierten die Fans zu elektronischer Musik: Ob mit Schlauchbooten in Einhorn-Form oder Segelbooten, einige Fans hatten die Party auf den Baldeneysee verlegt. Auch neben den beiden Bühnen haben die Festival-Macher jede Menge Spaß-Stationen auf dem Gelände am Seaside-Beach aufgebaut, darunter auch ein Bällebad. Sehr gut frequentiert wird ein Flechtstand, an dem vielen Besucherinnen der passende Festivallook verpasst wird.
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Wenig Probleme bei der Anreise
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Kaum Probleme gab es offenbar im Vorfeld bei der Anreise: Zwar staute es sich etwas auf der Freiherr-vom-Stein-Straße. Oberhalb der Lerchenstraße gab es aber auch am späteren Nachmittag noch freie Parkplätze. Der Appell der Veranstalter, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen, fruchtete offenbar. So wurde etwa die S6-Taktung verstärkt, die S-Bahn hielt vier Mal pro Stunde am Bahnhof Hügel.
Nicht ganz zufrieden zeigte sich hingegen Franz Josef Ewers, der Geschäftsführer der Weißen Flotte, die in diesem Jahr zum ersten Mal einen Fährbetrieb mit Linienschiffen zum Festival angeboten hatte: „Wir hatten mehr Kapazitäten, als letztendlich benötigt wurden. Aber aller Anfang ist schwer, das braucht, bis sich das herumgesprochen hat“. Zumindest habe der Ablauf des See-Shuttles reibungslos geklappt und alle Fähren hätten pünktlich ablegen können.
Polizei und Veranstalter sind mit der Party zufrieden
Auch der Polizei waren am Abend keine Vorfälle bekannt, es lief – abgesehen von einer Auseinandersetzung zwischen zwei Festivalbesuchern – alles reibungslos, hieß es aus der Leitstelle. Die Abschlussbilanz soll am Sonntag veröffentlicht werden. Der reibungslose Ablauf war dabei wohl auch der verstärkten Präsenz des Ordnungsamts zu verdanken: So straften die Mitarbeiter Falschparker ab und verteilten einige Knöllchen.
Zur Musik von Oliver Magenta ging das Sundance-Festival schließlich zu Ende. Sowohl die Besucher als auch der Veranstalter waren glücklich nach dem Festivaltag, vor allem dass die angekündigten Regenschauer ausgeblieben waren: „Dem Wettergott sei Dank - Wir sind hochzufrieden mit der Veranstaltung! Wir freuen uns jetzt schon auf unser 15. Jubiläum im nächsten Jahr. Da haben wir schon einiges geplant“ - auf was sich die Besucher freuen dürfen, wollte der Veranstalter aber noch nicht verraten. Aber eins ist sicherlich gewiss: Es wird wieder eine Mega-Strandparty!