Essen. . Eine Woche, nachdem Einbrecher eine Schule im Essener Stadtteil Fischlaken verwüstet haben, meldet eine andere Grundschule einen ähnlichen Fall.
Nur eine Woche, nachdem Einbrecher eine Grundschule im Essener Stadtteil Fischlaken verwüstet haben, gibt es einen neuen Fall von Vandalismus: Unbekannte sind am Wochenende in die Astrid-Lindgren-Schule im Stadtteil Horst eingestiegen und richteten in einem Betreuungsraum sowie im Lehrerzimmer ein massives Chaos an.
Sie rissen Unterrichts- und Bastelmaterial aus Regalen, verschütteten Kaffee und schmierten mit Filzstift Beleidigungen an die Wände – dabei wurden auch Namen von Lehrerinnen genannt.
Täter beleidigten Lehrerinnen mit Sprüchen an der Wand
„Das war der dritte Einbruch in unsere Schule in drei Wochen. Auch in den Osterferien haben hier Unbekannte Verwüstungen angerichtet“, sagt Deborah Halbach, die Leiterin der Astrid-Lindgren-Schule (220 Schüler). Anders als an der Fischlaker Schule vor einer Woche, muss der Unterricht am Montag zwar nicht ausfallen. „Doch wir sind alle tief betroffen, abgesehen von der Arbeit, die das Aufräumen jetzt erfordert. Unsere Hausmeisterin traut sich kaum noch, montags morgens in die Räume zu gehen.“
Die Astrid-Lindgren-Schule gehört zu den ersten Grundschulen im Essener Stadtgebiet, die eine Video-Anlage auf dem Schulhof bekommen soll. Entsprechende Beschlüsse waren zuletzt von der Politik gefasst worden. „So weit ich weiß, ist das Projekt kurz vor der Realisierung. Die neuesten Fälle zeigen, wie wichtig solche Maßnahmen sind“, betont die Schulleiterin. Auch das benachbarte Jugendhaus und eine Kita sollen von der Video-Überwachung profitieren. Auch dort wird regelmäßig eingebrochen.
Einbrecher kamen durch zerstörte Scheibe
Die Fallzahlen steigen: Im Jahr 2017 wurden der Polizei 28 Einbrüche in Schulen auf Essener Stadtgebiet gemeldet, im Jahr 2018 waren es bereits 41 Einbrüche. Für das Jahr 2019 gibt es eine weiter „leicht steigende Tendenz“, heißt es im Polizeipräsidium. Auch die Fallzahlen von Vandalismus auf Schulgebäuden sind zwischen 2017 und 2018 deutlich gestiegen - von 114 registrierten Delikten auf 156 Fälle.
Im neuesten Vorgang, von dem die Essener Polizei erst am Montagmorgen erfuhr, kamen die Täter durch eine Scheibe, die sie vorher zerstörten. „Unser Gelände liegt wenig einsichtig, das macht die Schule als Einbruchsziel so attraktiv.“ Dass die Täter die Namen von Lehrerinnen kennen, lässt darauf schließen, dass es sich um ehemalige Schüler der Astrid-Lindgren-Schule handelt.
Auch im Sommer 2018 sowie im vergangenen Dezember waren Unbekannte in die Schule eingestiegen und hatten einzelne Räume verwüstet.