Ruhrgebiet. . Der Weihnachtsmarkt im Ernährungs-Check: Ein Arzt nimmt Bratwurst, Maronen und Crêpe unter die Lupe. Er überrascht mit einigen Einschätzungen.
Die gesündeste Art, den Weihnachtsmarkt zu genießen? Ist wahrscheinlich der entspannte Blick auf die Buden vom Fensterplatz im Restaurant nebenan. Dort kann man einen knackigen Salat bestellen. Dazu noch ein Mineralwasser und jeder Ernährungsexperte ist zufrieden. Die Wahrheit ist aber: Der Bummel über den Weihnachtsmarkt gehört dazu. Dieser Duft. Diese Auswahl. Diese Stimmung.
Da wird auch Dr. Thomas Hulisz zum Genießer, der Mann, der das Adipositas-Zentrum NRW an den Bochumer Augusta-Kliniken leitet. „Entscheidend ist, das Maß zu kennen“, sagt er in einer Pause zwischen Fischbrötchen und Crêpe.
Arzt: „Eine Bratwurst ist okay, sechs sind es nicht“
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In seinem Beruf berät der Mediziner täglich Menschen im Kampf gegen das Übergewicht. Er, der ohnehin praktisch keinen Alkohol trinkt, zählt dennoch die wenigen Radler, die er selbst über das Jahr verteilt zu sich nimmt – um stets die Kontrolle zu haben. So ähnlich lautet auch sein Tipp beim Ernährungs-Check auf dem Weihnachtsmarkt: „Nicht übertreiben. Eine Bratwurst ist okay, sechs sind es nicht.“ Ein Rundgang mit einem Arzt, der für kleine Sünden Verständnis hat.
In der Bude links die Zuckerwatte, rechts die gebrannten Mandeln und dazwischen ganz viele andere Dinge, die sich niemals für einen Diätplan qualifizieren würden. Der Weihnachtsmarkt ist ein Verführer. Doch es gibt auch gesunde Alternativen. Thomas Hulisz macht zwei Gewinner aus: Maronen („viele Mineralstoffe“) und Kokosnuss-Stücke. „Nüsse sind toll“, sagt er. „Sie enthalten wertvolle Öle und werden auf dem Weihnachtsmarkt pur, also ohne ungesunde Beilagen oder Zusatzstoffe, angeboten.“
Bei Grünkohl und Kartoffel kommt es auf die Beilagen an
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Auch Grünkohl sowie Backkartoffeln schaffen es in der ärztlichen Weihnachtsmarkt-Rangliste nach vorne – bei beiden kommt es allerdings auf die Zugaben an. Beim Grünkohl (wenig Kalorien, viele Vitamine und Mineralstoffe) kann die fetttriefende Mettwurst einiges kaputt machen. Die Kartoffel findet Thomas Hulisz großartig, „sie wird oft unterschätzt. Dabei steckt sie voller Ballaststoffe und Vitamine.“ Doch es bestehe die Gefahr, sie mit Dips zu überfetten. Der Ernährungsexperte empfiehlt eine Soße auf Yoghurtbasis.
Sogar verarbeitete und frittierte Kartoffeln wie Pommes oder Reibeplätzchen mag der strenge Beobachter nicht verteufeln – solange sie nicht ständig und in großen Mengen genossen werden. „Denn selbst beim Erhitzen in Öl bleiben einige brauchbare Inhaltsstoffe in den Kartoffeln erhalten.“
Letzter Platz an der Fischbude: die Fischfrikadelle
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An der Bude mit den Fischbrötchen bleibt Hulisz stehen, um sich zu stärken. Er entscheidet sich für Nordseekrabben in einer leichten Soße. Die Gewinner an diesem Stand aber heißen Bismarckhering und Matjes – „sie haben im Vergleich die wenigsten Kalorien und kommen ohne Dip aus“. Auf dem letzten Platz landet hier die Fischfrikadelle, „darin steckt kaum Gutes“.
Gleiches gilt für die Wurst. Egal ob sie „Brat-“, „Curry-“ oder „Brüh-“ vorne heißt – für Thomas Hulisz ist sie einer der Verlierer im Reich der Weihnachtsbuden, „vor allem in der Kombination mit einer großen Portion Pommes und Mayonnaise“.
Wer Süßes mag, wird sich aber über diese Sätze des Arztes freuen: „Zuckerwatte und Crêpe mit Zucker und Zimt finde ich gar nicht so furchtbar schlimm. In beiden Fällen ist die Zuckermenge doch recht überschaubar.“
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