Essen-Rüttenscheid. . Bei beliebten Messen wie der Spiel fehlen zwischen Rüttenscheid und Messe Hinweise. Die Kneipen sind gut auf internationales Publikum vorbereitet.
Rowan Fitz Gerald schlägt das Reservierungsbuch auf: „Allein heute Abend haben wir mehr als 100 Plätze vorbestellt, und das an einem Donnerstag. Zur Spielemesse ist es bei uns immer voll“, sagt der Ire. Die Spielemesse sorgt nicht nur auf den Hauptverkehrsachsen und an den U-Bahnhöfen der Stadt für lange Schlangen. Vor allem die Rüttenscheider Gastronomie profitiert von der publikumsstarken Messe, die zuletzt jedes Jahr neue Besucherrekorde gebrochen hat.
Sowohl die Essen Marketing Gesellschaft (EMG) als auch die Interessengemeinschaft Rüttenscheid (IGR) möchten es speziell internationalen Besuchern einfacher machen – und den gegenseitigen Werbeeffekt verbessern. „Schon seit langem bemühen wir uns um eine bessere Ausschilderung der Highlights für Bürger, aber vor allem für Touristen“, sagt Rolf Krane von der IGR, der nun das Gespräch mit der EMG gesucht hat.
Info-Säulen sind in Planung
Dort ist das Thema in Arbeit: „Wir sind in einem intensiven Austausch über die Installation von touristischen Hinweisschildern, zunächst für die Stadtmitte und Rüttenscheid, dann aber überall im Stadtgebiet wo es touristisch relevant ist“, sagt EMG-Chef Richard Röhrhoff. Rolf Krane kritisiert, dass es im Stadtteil kaum Hinweise auf Grugapark und Messe gebe, umgekehrt aber auch die Rü als Kneipen- und Gastromeile rund um die Messe kaum beworben werde. Das Argument „Schilderwald“, mit dem sowohl die Verwaltung als auch die Bezirkspolitik den Vorstoß häufig abschmetterten, hält Krane für nicht nachvollziehbar: „Eine Straße wie die Rü ist voll von Werbung aller Art. Die Stadt will Tourismus-Destination sein, dann muss dieser Wirtschaftsfaktor auch ausgebaut werden.“
Aktuell gibt es Pläne, Informations-Säulen aufzustellen, die Orientierung bieten und über die Angebote Rüttenscheids und des Nahverkehrs Aufschluss bieten.
Englischsprachige Speisekarten und EC-Kartenzahlung
Dabei könnten auch die Gastronomen selbst mehr tun, findet Krane: „Unser Angebot, Speisekarten kostenlos ins Englische übersetzen zu lassen, haben vor einigen Jahren nur sehr wenige genutzt. Und auch die Kreditkartenzahlung ist leider nur eingeschränkt möglich.“ In der Bäckerei Döbbe etwa weist ein Schild explizit darauf hin, dass die Kreditkartenzahlung nicht möglich ist. Das hält viele Spielefans dennoch nicht vom Brötchenkauf ab: „Zur Spielemesse haben wir hier morgens alle Hände voll zu tun. Dabei kommen auch Stammgäste: Ein Kunde aus England bringt uns Glückswürfel mit“, sagt Mitarbeiter Mario Hinz (21).
Im Fritzpatrick’s Irish Pub gehört Internationalität zum Markenkern: Alle Mitarbeiter sprechen fließend englisch oder sind sogar Muttersprachler. Auch Morteza Soudbakhsh vom Oliv weiß, wie wichtig die internationale Ausrichtung mittlerweile ist. Er bietet seine Speisekarte längst auch in englischer Sprache an: „Nicht nur für die Messen, auch für die international tätigen Firmen in unserer Nähe ist es wichtig, sich gut aufzustellen.“
Der Gastronom sieht weniger in der Orientierung ein Problem als vielmehr in der Attraktivität des Nachtlebens in der Stadt: „Viele Stammkunden fragen uns, wo sie zum Feiern hingehen können. Speziell unter der Woche haben Essen und Rüttenscheid da leider relativ wenig zu bieten, und auch am Wochenende ist es ziemlich mau.“