Ruhrhalbinsel. . Zentraler Standort für den Bezirksdienst der Ruhrhalbinsel wird Kupferdreh. Beamte bleiben für ihre Viertel zuständig, heißt es aus dem Präsidium.
Die Polizei gibt drei kleinere Dienststellen auf der Ruhrhalbinsel auf – sämtliche Bezirksbeamten werden künftig von Kupferdreh ausrücken. Während erste Stadtteilpolitiker einen Verlust an Bürgernähe fürchten, verspricht Polizeisprecher Ulrich Faßbender: „Kein Bürger muss auf seinen Bezirksbeamten verzichten, denn die Zuständigkeit für den bisherigen Stadtteil bleibt.“
An der Kupferdreher Straße 86 wird es für sie eine zentrale Dienststelle geben, wo bislang die zuständigen Beamten für Kupferdreh ihren Sitz haben. Dort werden dann auch die Polizisten ihre Büros haben, die sich noch in Überruhr und Heisingen befinden. Der Beamte aus Burgaltendorf ist bereits nach Kupferdreh gezogen.
„Der Polizeibeamte gehört zum Dorfbild“
Bezirksbeamte kümmern sich in ihren Quartieren um die Sicherheit der
Grundschüler im Verkehr, übernehmen Verkehrserziehung in Kitas, betreuen Opfer nach Einbrüchen. Sie überprüfen zudem Rückkehrverbote in Fällen häuslicher Gewalt und führen auch Haftbefehle aus. Vor allem sind die Dorfsheriffs – wie sie manch Bürger auf der Ruhrhalbinsel nennt – stets ansprechbar, da sie regelmäßig im Stadtteil unterwegs oder im Büro vor Ort anzutreffen sind, wo sie mitunter auch Sprechstunden anbieten. Und da die Dorfsheriffs oftmals über Jahre in ihrem Viertel tätig sind, kennen sie Quartier und Menschen – und sind selbst bekannt.
„Der Polizeibeamte gehört zum Dorfbild“, sagt daher Bezirksbürgermeister Manfred Kuhmichel. Die Bezirksvertreter hätten nun einstimmig beschlossen, dass sie über die anstehenden Veränderungen informiert werden wollen. „Wenn es um einen fehlenden Raum geht, lassen sich sicherlich Lösungen finden“, sagt er. Die Politik helfe gern im Rahmen ihrer Möglichkeiten.
Nähe zu Bürger und die Sicherheit der Beamten
In Burgaltendorf sei das Haus, in dem sich die Bezirksdienststelle befand, verkauft worden, erklärt Ulrich Faßbender. Das sei aber nicht der ausschlaggebende Grund für die neue Struktur. Vielmehr habe man im Zuge des Neubaus, den die Behörde in Bredeney plant, weitere Standorte geprüft. Ein Ergebnis: Wenn die Stadtteil-Beamten in Kupferdreh zusammenrückten, bringe das Synergieeffekte mit sich.
Ein zentrales Büro auf der Ruhrhalbinsel habe den Vorteil, dass die Kollegen sich direkt austauschen, im Krankheitsfall oder Urlaub aber auch besser vertreten könnten. Mit Blick auf die Eigensicherung solle ohnehin kein Polizist mehr allein in einer Dienststelle arbeiten, sagt Faßbender zu geltenden Dienstvorschriften und der Fürsorge gegenüber Beamten. Dieses Modell ist in Essen auch nicht neu, denn der Frillendorfer Beamte etwa hat sein Büro in Kray und die zuständigen Kollegen auf der Margarethenhöhe betreuen ebenso Haarzopf.
An der Kupferdreher Straße werden nun die fünf Beamten und ein Vorgesetzter untergebracht. Das sei der Kompromiss, um die Nähe zu Bürger und die Sicherheit der Beamten zu gewährleisten. „Die Präsenz der Kollegen ist dem Polizeipräsidenten sehr wichtig“, betont Faßbender. Diese bleibe erhalten, da die Bezirksbeamten ohnehin 75 Prozent ihrer Arbeitszeit im Außendienst verbringen sollen.
Der Zeitplan sieht nun mit Rücksicht auf Mietverträge und Kündigungsfristen vor, dass die Polizisten aus Überruhr und Heisingen ihrem Burgaltendorfer Kollegen bis Ende des Jahres nach Kupferdreh folgen.
>>BEZIRKSPOLIZISTEN AN BORD DER MOBILEN WACHE
Die Zahl der Bezirksbeamten liegt in Essen bei über 80. Damit habe Essen mehr Polizisten im Bezirksdienst als erforderlich: Das zeigt laut Ulrich Faßbender deren Stellenwert im Präsidium.
Sprechstunden im Stadtteil könnten künftig an der mobilen Wache stattfinden. Wenn diese regelmäßig in die Stadtteile rollt, solle auch der zuständige Bezirksbeamte an Bord sein.