Essen-Heisingen. . Sichere Schulwege, Parkprobleme, Einbruchsfolgen, Trickbetrug: Achim Schneider ist Bezirksbeamter in Heisingen. Freitags hat er Sprechstunde an.
Im Alten Rathaus, wo sich der Awo-Treff, die Räume der Folkwang Musikschule, die Bibliothek und das Büro der CDU befinden, hat auch Achim Schneider (59) seinen Arbeitsplatz: Der Hauptkommissar ist der zuständige Bezirksdienstbeamte in Heisingen. In dem Stadtteil sorgt er seit 2016 für Sicherheit im Alltag, aber auch beim Schiebekarrenrennen oder Wottelfest. Den Schulweg der Kinder hat er im Blick wie den Schutz der Senioren vor Trickbetrügern.
Ansprechbar ist der Polizist für jeden Bürger. Er nimmt Anzeigen auf, erklärt nicht nur Grundschülern, wo Gefahren im Verkehr lauern, führt Gespräche über die Parksituation ebenso wie einen Plausch abseits polizeilicher Belange. Die Bezeichnung „Dorfsheriff“ – die schon sein Vorgänger trug – nehme er niemandem übel. „Diese Bürgernähe ist mir sehr wichtig“, sagt Achim Schneider, der daher neben seiner Dienstwaffe stets das Diensthandy bei sich trägt. Draußen an der Rathaustür hat er seine Kontaktdaten ausgehängt. Denn etwa 80 Prozent seiner Arbeitszeit verbringt er außerhalb seines Büros. Ist er nicht in Heisingen unterwegs, dann hat er Einsätze bei Brisanzspielen am Uhlenkrug, beim Open-Air-Konzert im Seaside-Beach oder beim Eishockey – eben überall, wo Kräfte benötigt werden.
Tägliche Fußstreifen in seinem Bezirk
In seinem Bezirk führen ihn seine täglichen Fußstreifen (einen eigenen Einsatzwagen hat die Dienststelle nicht) vor allem durch den Ortskern, aber auch den Baderweg hinunter zum Baldeneysee, manchmal bis ins Oberdorf Richtung Schellenberger Wald und regelmäßig nach Kupferdreh, wo er seine Dienstpost abholt.
Seinen Polizeidienst hat Achim Schneider 1975 begonnen. Nach der Ausbildung gehörten zu seiner beruflichen Laufbahn die Landeseinsatzhundertschaft, die Zeit als Schutzpolizist in Bredeney und beim Einsatztrupp zur Bekämpfung der Kriminalität. In insgesamt 16 Jahren Nachtdienst schnappte er bei Einsätzen in zivil manchen Autoknacker, Einbrecher und Drogenhändler auf frischer Tat, bevor er sich bei der Kriminalpolizei um Tatortarbeit wie Spurensicherung und Vernehmungen kümmerte.
Nach Einbrüchen führt er Nachsorgegespräche
Tritt der Bezirksbeamte jetzt in Heisingen den Frühdienst von 7 bis 15 Uhr oder die Spätschicht von 14 bis 22 Uhr an, kontrolliert er immer erst seine Mails. Dann vergewissert sich Achim Schneider, was in seiner Abwesenheit im Stadtteil passiert ist. Nach Einbrüchen, deren Zahl in Heisingen deutlich abgenommen habe, führt er Nachsorgegespräche. In Fällen von häuslicher Gewalt wiederum überwacht er das Rückkehrverbot. Das passiere allerdings selten, ähnlich verhalte es sich mit der Vollstreckung von Haftbefehlen.
Zugenommen habe allerdings die Zahl der Anträge auf einen kleinen Waffenschein. Dabei, so sagt der Bezirksbeamte, halte sich die Kriminalität in Heisingen in Grenzen. Raubüberfälle wie kürzlich am Wechselpfad seien eine absolute Ausnahme. „Die Menschen in Heisingen können sich wirklich sicher fühlen“, sagt Achim Schneider, der aus Überruhr-Holthausen stammt, wo er mit seiner Frau lebt.
Infos zu Enkel-, Zettel- und Handwerkertrick
Bevor er in zwei Jahren in den Ruhestand gehen und mit seiner Frau wie geplant im Wohnmobil durch Frankreich reisen wird, hat er für seinen Berufsalltag auch noch ein besonderes Thema auf dem Herzen: Trickbetrug. „Der trifft vor allem ältere Menschen, von den in Heisingen viele leben“, sagt der Bezirksbeamte und spricht von einer gemeinen Straftat. Denn die Täter nutzen Gutgläubigkeit und Hilfsbereitschaft der Senioren aus. Für sie hält Achim Schneider eine Broschüre samt Beschreibung von Enkel-, Zettel- und Handwerkertrick bereit. Er will die älteren Bürger sensibilisieren, auch deshalb bietet er jetzt eine Sprechstunde an.
>>KONTAKT UND SPRECHSTUNDE
Die Bezirksdienst-Anlaufstelle der Polizei in Heisingen hat ihr Büro im Alten Rathaus, Hagmanngarten 5. Die Dienststelle gehört zur Polizeiinspektion 2, Süd. Hauptkommissar Achim Schneider ist telefonisch erreichbar unter: 45 13 680 oder 0176 300 31 623.
Immer freitags lädt der Bezirksbeamte in der Zeit von 13.30 bis 14.30 Uhr zur Sprechstunde ins Alte Rathaus.