Essen. Die Essener Tafel hat mit den zwischenzeitlichen Aufnahmestopp für Ausländer für eine Kontroverse gesorgt. Nun registriert sie mehr Spenden.

Der kurzzeitige Aufnahmestopp für Ausländer an der Essener Tafel hat den Verantwortlichen einen Geldsegen verschafft. Seitdem im Februar die Entscheidung der Tafel bekannt wurde, seien der Einrichtung rund 50.000 Euro mehr an Spenden zugeflossen als im Vergleichszeitraum 2017, sagte der Leiter der Tafel, Jörg Sartor, dem in Hamburg erscheinenden "Zeit-Magazin".

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Es handle sich dabei vor allem um viele kleine Beträge, mit denen die Spender ihren Zuspruch für das Vorgehen ausdrücken wollten. Auf Banküberweisungen stünden vielfach Solidaritätsbekundungen wie "Durchhaltespende".

Mehr als 4.000 E-Mails von Bürgern aus ganz Deutschland

Bis Ende April sind beim Chef der Tafel den Angaben zufolge zudem mehr als 4.000 E-Mails von Bürgern aus ganz Deutschland eingetroffen, viele davon positiv. Die Absender äußerten überwiegend Sympathie für den Aufnahmestopp, hieß es.

Die Essener Tafel hatte bundesweit für heftige Debatten gesorgt, weil sie im Dezember vergangenen Jahres einen vorübergehenden Aufnahmestopp für Ausländer verhängt hatte. Als Grund nannte die Ehrenamtlichen-Organisation den hohen Ausländer-Anteil unter den Bedürftigen. Alte Leute und Mütter mit Kindern fühlten sich durch junge ausländische Männer verdrängt und kämen seltener. Sartor hatte den Beschluss mehrfach verteidigt, auch gegen Kritik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Anfang April wurde der Aufnahmestopp wieder aufgehoben. (epd)