Essen. . Die Wohnungsmieten in Essen ziehen weiter an: Im Durchschnitt sind die Mietpreise in den vergangenen zwölf Monaten um 4,4 Prozent gestiegen.
Die Wohnungsmieten in Essen sind in den vergangenen zwölf Monaten im Durchschnitt um 4,4 Prozent gestiegen. Das geht aus dem Preisspiegel „NRW-Wohnimmobilien 2018“ des Immobilienverbandes IVD West hervor, der am Mittwoch vorgestellt wurde.
Damit haben die Mieten in Essen - betrachtet werden Neuvermietungen – stärker zugelegt, als im Mittel der NRW-Großstädte über 300 000 Einwohner (2,8 Prozent). Für eine Wohnung in mittlerer Lage müssen Mieter in Essen laut IVD nun mit 7,60 Euro pro Quadratmeter Kaltmiete rechnen. Damit liegt Essen weiter mit Abstand an der Spitze im Ruhrgebiet.
Für die gestiegenen Mieten sieht der IVD zwei Gründe: Zum einen haben Vermieter wohl den neuen Mietspiegel genutzt, um besonders bei Neuvermietungen höhere Mieten durchzusetzen, glaubt IVD-Vorstand und Makler Wolfgang Tullius. Zum anderen führe die Wohnungsknappheit in Essen zu den höheren Preisen. „Besonders schwierig ist es, im unteren Preissegment eine Wohnung zu finden“, so Tullius. Gleichzeitig fehlen nach wie vor auch gut ausgestattete Neubauwohnungen, so der Makler.
Im Neubaubereich müssen Mieter für eine Wohnung in guter Lage mittlerweile 13,50 Euro pro Quadratmeter bezahlen – das ist ein Plus von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und der IVD rechnet damit, dass die Mietpreise in diesem Bereich weiter steigen werden. „Wir haben in Essen einen enormen Wohnraumbedarf“, unterstrich Tullius.
Preissprünge in Essen auch bei Eigentumswohnungen
Ähnliche Preissprünge wie bei den Neubaumieten gab es bei Eigentumswohnungen. Für eine gebrauchte Eigentumswohnung in mittlerer Lage zahlten Käufer zuletzt 1300 Euro für den Quadratmeter und somit acht Prozent mehr. Bei Neubauwohnungen in mittleren Lagen sind es 2570 Euro, was ein Plus von sieben Prozent bedeutet. Wer eine Eigentumswohnung in sehr guter Lage im Süden der Stadt erwerben will, muss im Schnitt 4400 Euro hinlegen und somit sechs Prozent mehr als vor einem Jahr.
Bei freistehenden Eigenheimen und Reihenhäusern ging es drei bzw. um 4,3 Prozent nach oben, wobei gerade der Markt bei Eigenheimen so gut wie leer ist. Kommt ein solches Haus auf den Markt, gibt es schnell unzählige Interessenten, berichtet Tullius.
Interessenten aus dem Ausland schauen sich in Essen um
Ähnlich sieht es bei Mehrfamilienhäusern aus, die von Investoren als Geldanlage erworben werden. Mittlerweile schauten sich viele Interessenten auch aus dem Ausland auf dem Essener Markt um, weil die Preise trotz aller Steigerungen immer noch deutlich unter denen großer Metropolen liegen.