Essen. Die Essener Tafel hat bei den Spendern Abgänge, aber nach Angaben ihres Chefs weit höhere Zugänge registriert. Spekulationen um Merkel-Besuch.

Die Essener Tafel, die durch den vorübergehenden Aufnahmestopp für Ausländer seit Wochen bundesweit für Schlagzeilen sorgt, erfreut sich nach den Worten ihres Leiters, Jörg Sartor, eines enormen Zuspruchs durch finanzielle Zuwendungen. „Ich habe Kleinstbeträge von 6,90 Euro erhalten, einer hat aber auch 3000 Euro gespendet“, berichtet Sartor.

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Von den 70 bisherigen Großspendern seien vier im Zuge der Debatte abgesprungen. Möglicherweise waren sie nicht einverstanden damit, dass die Tafel derzeit nur noch Bedürftige aufnimmt, die einen deutschen Pass besitzen. Dafür sind laut Sartor vier neue Großspender hinzugekommen. Wie sich das Spendenaufkommen insgesamt entwickelte, ließ Sartor offen.

Verschiedentlich war spekuliert worden, ob Angela Merkel in nächster Zeit der Essener Tafel einen Besuch abstattet. Die Bundeskanzlerin hatte das Vorgehen der Tafel kritisiert („Man sollte nicht solche Kategorisierungen vornehmen“) und war deshalb dann selbst in die Kritik geraten. Jörg Sartor hat nach Gesprächen unter anderem mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet den Eindruck, dass Merkel tatsächlich kommen will. „Einen Termin gibt es aber noch nicht.“