Essen. Die Essener Tafel vergibt am Mittwochmorgen 50 neue Berechtigungen für Lebensmittelplaketten. Kundenkarten sollen nur an Deutsche gehen.

Die Essener Tafel stellt am Mittwoch (9.00 Uhr) neue Berechtigungen für Lebensmittelpakette aus. Weiterhin gilt dabei die stark umstrittene Regel, dass nur bedürftige Deutsche solche Kundenkarten erhalten können. Der vorübergehende Aufnahmestopp für Ausländer gilt seit dem 10. Januar.

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Die Essener Tafel vergibt einmal in der Woche mittwochs neue Kundenkarten, die in der Regel für ein Jahr gültig sind. Der Vereinsvorsitzende Jörg Sartor geht davon aus, dass wie üblich rund 50 neue Berechtigungen vergeben werden können. "Wartenummern werden nur zwischen 8.45 und 9.00 Uhr ausgegeben. Persönliches Erscheinen ist zwingend erforderlich", heißt es auf der Internetseite der Tafel. Am Mittwoch beginnt um 12.30 Uhr eine reguläre Lebensmittelausgabe.

Tafel strebt eine Neuregelung bei der Lebensmittel-Verteilung an

Nach der massiven Kritik an dem Aufnahmestopp strebt die Tafel eine Neuregelung bei der Verteilung der Lebensmittel an. Die Stadt Essen und der Vereinsvorstand beschlossen am Dienstag in einer Krisensitzung die Gründung eines Runden Tisches. Dieser soll innerhalb der nächsten zwei Wochen zusammenkommen, um Lösungsansätze zu beraten. Im Fokus der Tafel stünden Alleinerziehende, Senioren und Familien mit minderjährigen Kindern, hieß es. (dpa)

Informationen zur Essener Tafel

Wie viele Menschen erreicht die Essener Tafel?

In 13 Verteilstellen gehen die Lebensmittel jede Woche an rund 6000 Menschen. Die Tafel beliefert darüber hinaus nach eigenen Angaben knapp 110 soziale und karitative Einrichtungen wie Mittagstische in sozialen Brennpunkten oder Anlaufstellen für Obdachlose mit weiteren rund 10 000 Menschen. Bundesweit verteilen die Tafeln die Lebensmittel regelmäßig an bis zu 1,5 Millionen Bedürftige.

Wer macht die Arbeit?

In Essen sind es 120 ehrenamtliche Helfer, die Lebensmittel sammeln, sortieren und verteilen. Die Waren werden von Lebensmittelmärkten, Produzenten, Großhändlern und Bäckereien gespendet. Mit sechs Kühlfahrzeugen sammeln die Ehrenamtlichen die Waren ein und bringen sie zu den Ausgabestellen.

Wer darf zur Essener Tafel gehen?

Jeder, der seine Bedürftigkeit nachweisen kann: Empfänger müssen Hartz IV, Grundsicherung oder Wohngeld beziehen. In Essen erhalten die Kunden nach erfolgreicher Anmeldung eine Kundenkarte und eine feste Abholzeit einmal in der Woche. Bei der Anmeldung muss sich der Kunde entscheiden, an welcher der Verteilstellen er die Lebensmittel erhalten möchte. Jeder Erwachsene muss pro Ausgabe einen Euro Schutzgebühr bezahlen. Wer seinen Termin nicht einhalten kann, muss sich telefonisch abmelden. Wer das drei Mal versäumt, verliert die Berechtigung. (dpa)

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