Essen. Wir suchen Standorte von Kohlenloren im Stadtgebiet. Sie schmücken Vorgärten und symbolisieren Heimatliebe. Ziel: der „Essener Loren-Atlas“.
Essen war einst die größte Bergbaustadt des Kontinents. Die zahlreichen Loren bzw. Förderwagen im Stadtgebiet sind ein sicheres Indiz dafür, dass hier einst Kohle abgebaut wurde.
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Der „Essener Loren-Atlas“ dient nicht nur dazu, stählerne Wannen bloß zu kartografieren. Denn jede Lore erzählt auch eine kleine Geschichte, sie sind somit Teil der Erinnerungskultur.
Schicken Sie uns Ihre Bilder und Geschichten
Von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, möchten wir wissen: Wo stehen Loren? Wer hat sie wann aufgestellt? Und vor allem: Wer kümmert sich um sie?
Gerne können Sie Bilder und kleine Geschichten einreichen. Per E-Mail an: redaktion.essen@waz.de. Per Post: WAZ-Lokalredaktion Essen Stichwort „Loren-Atlas“, Sachsenstraße 36, 45123 Essen.
Förderwagen, Lore, Hund, Hunt – Welcher Begriff ist richtig?
Wie heißt das Ding denn jetzt? Lore? Förderwagen? Hund? Hunt? Wer es ganz genau nimmt, sagt „Förderwagen“ – das ist der bergmännisch korrekte Ausdruck. Doch im Volksmund durchgesetzt hat sich das Wort „Lore“, auch wenn viele Kenner sagen: Mit „Loren“ wurde eigentlich nur Schüttgut transportiert, deshalb sind Loren eigentlich immer Kipp-Loren – solche, die sich seitlich neigen lassen.
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Unklar ist übrigens auch, warum Kumpel die Förderwagen früher auch „Hunt“ nannten: Angeblich haben die ersten Modelle aus Holz beim Schieben in den Kurven bellende Geräusche verursacht. Ob das wirklich stimmt, weiß aber niemand mehr. Klar sind jedoch zwei Dinge: Man kann „Hunt“ schreiben oder „Hund“, beides ist erlaubt. Die Redewendung „Vor die Hunde gehen“ im Sinne von zugrunde gehen, im Elend leben oder den Tod finden, soll zwar ursprünglich aus der Jägersprache stammen, andere sagen aber, sie hänge mit dem Bergbau zusammen. Wenn früher ein Bergmann schlecht arbeitete, musste er zur Strafe die Förderwagen ziehen. Also die „Hunde“ oder „Hunte“.
Der „Hund“ oder „Hunt“ lebt in der Logistik bis heute: Transportfahrzeuge zum Befördern von Paletten, gerne auch elektrisch betrieben, werden in Supermärkten oder Großlagern manchmal noch so genannt. Oder man spricht heute von „Ameisen“. Wie man vom „Hund“ zur „Ameise“ kommt, das hat aber wirklich noch niemand geklärt. (-MarS)