Essen. . Die Krankenhäuser in Essen melden die ersten Grippefälle. Doch von einer Welle ist keine Rede. Für eine Schutzimpfung ist es noch nicht zu spät.

Die Grippe hat Essen erreicht. Allerdings sehen die Experten des Robert-Koch-Instituts für diese Region nur eine moderat erhöhte Influenza-Aktivität. Das heißt: Von einer großen Welle kann (noch) keine Rede sein. Bislang bewege sich die Zahl der Fälle ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres. Zum Vergleich: Zwischen Oktober 2016 und Ende September 2017 sind in Essen insgesamt 105 Infektionen gemeldet worden, im Jahr davor waren es 99.

Diese echte Grippe, also die Influenza, ist nicht zu verwechseln mit der wesentlich weiter verbreiteten und meist im Verlauf harmloseren Erkältung. Aber für die Grippe gilt: Viele Erkrankungen könnten durch eine Schutzimpfung vermieden werden.

Eine bis zwei Wochen, bis der Impfstoff wirkt

„Wir haben zwar schon die ersten Fälle registriert, dennoch ist es jetzt noch nicht zu spät, um sich impfen zu lassen“, sagt Dr. Birgit Ross, die die Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum leitet. Eine Woche bis zwei Wochen benötige der Impfstoff, um seine volle Wirksamkeit zu entfalten.

Wie schwer die Grippesaison in diesem Jahr in Essen ausfallen wird, mag Birgit Ross zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu sagen: „Es geht ja gerade erst los, da muss man noch abwarten.“

Sie selbst habe sich aber auch schon impfen lassen. Bei ihrer Impfempfehlung schließt sich die Ärztin den Experten des Robert-Koch-Instituts an. Diese raten älteren Menschen ab 60/65 Jahren, chronisch Kranken mit Diabetes, Asthma oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten und Schwangeren, insbesondere im mittleren Teil der Schwangerschaft, zu einem Grippeschutz.

In diesem Winter dominieren Typ-B-Viren

Die häufigsten nachgewiesenen Influenza-Viren gehörten in diesem Winter bisher zum Typ B, so die Auskunft des Robert-Koch-Instituts. Im vergangenen Jahr dominierte Typ A, der oft zu mehr Todesfällen bei Grippewellen geführt habe. Typ-B-Viren gelten deshalb aber nicht unbedingt als harmlos.

Das Vorkommen der Viren könne sich im Laufe der rund drei Monate dauernden Grippesaison auch noch verändern, habe die Erfahrung gezeigt.