Essen. Der Münsterbauverein Essen wurde 1947 gegründet, um das 1000 Jahre alte Gotteshaus wiederaufzubauen. Bis heute sind Sanierungen die Hauptaufgabe.

Vergleiche sind manchmal ernüchternd: Rund 17 000 Mitglieder hat der Kölner Dombauverein, sein Pendant in Essen zählt knapp 300, Tendenz weiter fallend. Die relativ geringe Mitgliederzahl heißt allerdings nicht, dass die organisierten Freunde des Essener Doms bedeutungslos wären, im Gegenteil: Alle großen Sanierungen des in seiner Grundsubstanz 1000 Jahre alten Bauwerks wurden maßgeblich möglich durch die Arbeit des Münsterbauvereins, der am Wochenende sein 70-jähriges Bestehen feiert: mit einem Gottesdienst im Dom am 18. November um 18 Uhr, einer Sonderausstellung in der Domschatzkammer und einem Empfang im Rathaus.

© . Foto: Lars Heidrich

Arnd Brechmann, der dem Verein heute vorsteht, ist sich des langen Atems bewusst, der mit dem Dom verbunden ist: „Die Wurzeln und das geografische Herz der Großstadt Essen liegen seit dem Jahre 852 genau hier.“ Tatsächlich war Essen bis 1806 ein geistliches Territorium, ein Kleinstaat, regiert von Fürstäbtissinnen, deren Stiftskirche über Jahrhunderte der heutige Dom war und deren Regierungsgebäude rund um den Burgplatz lagen.

Die Bezeichnung Dom ist in Essen übrigens neueren Datums und setzte sich nach Gründung des Ruhrbistums 1958 nach und nach durch. „Es wäre eine Überlegung wert, ob wir diesem Wandel folgen und unseren Namen ändern“, sagt Brechmann. Münster sagt zur Essener Bischofskirche eben kaum noch jemand.

Essener Dom früher und heute

Der Blick in den zerstörten Kreuzgang des Doms.
Der Blick in den zerstörten Kreuzgang des Doms. © Frank Vinken
Dom (re.), Burgplatz und das Baedekerhaus um 1947. Besonders das Kirchenschiff hat schwere Bombenschäden erlitten, während der 1000 Jahre alte Westbau mit dem charakteristischen achteckigen Turm („Oktogon“) halbwegs glimpflich davon kam.
Dom (re.), Burgplatz und das Baedekerhaus um 1947. Besonders das Kirchenschiff hat schwere Bombenschäden erlitten, während der 1000 Jahre alte Westbau mit dem charakteristischen achteckigen Turm („Oktogon“) halbwegs glimpflich davon kam. © Bistum
Der Wiederaufbau des Doms.
Der Wiederaufbau des Doms. © Bistum
Der Wiederaufbau des Doms.
Der Wiederaufbau des Doms. © Bistum
Der Wiederaufbau des Doms.
Der Wiederaufbau des Doms. © Bistum
Der Wiederaufbau des Doms.
Der Wiederaufbau des Doms. © Bistum
Der älteste, noch bestehende Teil, der so genannte „Westbau“ mit dem charakteristischen achteckigen Turm, Oktogon, entstand um das Jahr 1000.
Der älteste, noch bestehende Teil, der so genannte „Westbau“ mit dem charakteristischen achteckigen Turm, Oktogon, entstand um das Jahr 1000. © Anne Wohland/WAZ FotoPool
Franz-Josef Overbeck wurde im Oktober 2009 zum Bischof der Diözese Essen ernannt. Er ist der vierte Bischof des Ruhrbistums und Nachfolger von Felix Genn.
Franz-Josef Overbeck wurde im Oktober 2009 zum Bischof der Diözese Essen ernannt. Er ist der vierte Bischof des Ruhrbistums und Nachfolger von Felix Genn. © Matthias Graben/WAZ FotoPool
Die Amtseinführung von Franz-Josef Overbeck wurde im Dezember 2009 im Essener Dom gefeiert.
Die Amtseinführung von Franz-Josef Overbeck wurde im Dezember 2009 im Essener Dom gefeiert. © Jakob Studnar/WAZ FotoPool
Zu der Amtseinführung kam auch der damalige NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers.
Zu der Amtseinführung kam auch der damalige NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers. © Jakob Studnar/WAZ FotoPool
In einem Interview sagte Ruhrbischof Overbeck 2013 über sein Amt:
In einem Interview sagte Ruhrbischof Overbeck 2013 über sein Amt: "Die Aufgabe ist eine andere geworden. Als Franz Hengsbach im Jahr 1958 seine Arbeit als erster Ruhrbischof aufnahm, prägten Kohle und Stahl die Region. Diese Zeit ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch kirchlich zu Ende." © Jakob Studnar/WAZ FotoPool
Die Amtseinführung von Franz-Josef Overbeck wurde im Dezember 2009 im Essener Dom gefeiert.
Die Amtseinführung von Franz-Josef Overbeck wurde im Dezember 2009 im Essener Dom gefeiert. © Jakob Studnar / WAZ FotoPool
Die Amtseinführung von Franz-Josef Overbeck wurde im Dezember 2009 im Essener Dom gefeiert.
Die Amtseinführung von Franz-Josef Overbeck wurde im Dezember 2009 im Essener Dom gefeiert. © Jakob Studnar / WAZ FotoPool
Bei der Einführung von Bischof Franz-Josef Overbeck war der Essener Dom voll...
Bei der Einführung von Bischof Franz-Josef Overbeck war der Essener Dom voll... © Jakob Studnar / WAZ FotoPool
...via Kameras im Innenraum des Sakralbaus...
...via Kameras im Innenraum des Sakralbaus... © WAZ FotoPool
...wurde die Einführung auch nach draußen übertragen.
...wurde die Einführung auch nach draußen übertragen. © Jakob Studnar / WAZ FotoPool
Beim Sozialpolitischen Aschermittwoch der Kirchen 2013 im Essener Dom war auch Klaus Töpfer, ehemaliger Umweltminister und Exekutivdirektor der UN, zu Gast. Hier ist er zu sehen mit Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck (links) und Präses Nikolaus Schneider (rechts).
Beim Sozialpolitischen Aschermittwoch der Kirchen 2013 im Essener Dom war auch Klaus Töpfer, ehemaliger Umweltminister und Exekutivdirektor der UN, zu Gast. Hier ist er zu sehen mit Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck (links) und Präses Nikolaus Schneider (rechts). © Oliver Müller / WAZ FotoPool
Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck und Klaus Töpfer unterhielten sich angeregt während des Sozialpolitischen Aschermittwoch der Kirchen 2013 im Essener Dom.
Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck und Klaus Töpfer unterhielten sich angeregt während des Sozialpolitischen Aschermittwoch der Kirchen 2013 im Essener Dom. © Oliver Müller / WAZ FotoPool
Auch Schülern steht der Ruhrbischof Rede und Antwort. Etwa im Januar 2013 beim Besuch der Klasse 3b der Weiltor-Grundschule St. Franziskus aus Hattingen im Rahmen der von der Domschatzkammer initierten
Auch Schülern steht der Ruhrbischof Rede und Antwort. Etwa im Januar 2013 beim Besuch der Klasse 3b der Weiltor-Grundschule St. Franziskus aus Hattingen im Rahmen der von der Domschatzkammer initierten "besonderen DOM-Woche". © Alexandra Roth / Waz FotoPool
Ralf Meyers ist der Dombaumeister im Essener Dom und hier im Kreuzgang  des Sakralbaus zu sehen.
Ralf Meyers ist der Dombaumeister im Essener Dom und hier im Kreuzgang des Sakralbaus zu sehen. © Anne Wohland/WAZ FotoPool
Ralf Meyers ist der Dombaumeister im Essener Dom und hier im Kreuzgang  des Sakralbaus zu sehen.
Ralf Meyers ist der Dombaumeister im Essener Dom und hier im Kreuzgang des Sakralbaus zu sehen. © Anne Wohland/WAZ FotoPool
Die Kreuzigungsgruppe vor dem Dom in Essen.
Die Kreuzigungsgruppe vor dem Dom in Essen. © Anne Wohland/WAZ FotoPool
Die Kreuzigungsgruppe vor dem Dom in Essen.
Die Kreuzigungsgruppe vor dem Dom in Essen. © Anne Wohland/WAZ FotoPool
Die Kreuzigungsgruppe vor dem Dom in Essen.
Die Kreuzigungsgruppe vor dem Dom in Essen. © Anne Wohland/WAZ FotoPool
Die Kreuzigungsgruppe vor dem Dom in Essen.
Die Kreuzigungsgruppe vor dem Dom in Essen. © Anne Wohland/WAZ FotoPool
Bischof Franz-Josef Overbeck betet vor dem Grab von Altfrid, Gründer von Stift und Stadt Essen, im Essener Dom. Links neben ihm steht Weihbischof Franz Vorrath.
Bischof Franz-Josef Overbeck betet vor dem Grab von Altfrid, Gründer von Stift und Stadt Essen, im Essener Dom. Links neben ihm steht Weihbischof Franz Vorrath. © Matthias Graben/WAZ FotoPool
Bischof Overbeck wurde im Juli 2007 von Papst Benedikt XVI. zum Titularbischof von Mathara in Numidia und zum Weihbischof in Münster ernannt. Seit 2009 ist der Ruhrbischof in Essen.
Bischof Overbeck wurde im Juli 2007 von Papst Benedikt XVI. zum Titularbischof von Mathara in Numidia und zum Weihbischof in Münster ernannt. Seit 2009 ist der Ruhrbischof in Essen. © Matthias Graben/WAZ FotoPool
Die Goldene Madonna ist eine über tausend Jahre alte Reliquie im Essener Dom.
Die Goldene Madonna ist eine über tausend Jahre alte Reliquie im Essener Dom. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Im Februar 2012 wurde die  Goldene Madonna aus ihrer Panzerglas-Vitrine zur Restauration in die Domschatzkammer getragen. Jährlich wird die wertvolle Figur gereinigt.
Im Februar 2012 wurde die Goldene Madonna aus ihrer Panzerglas-Vitrine zur Restauration in die Domschatzkammer getragen. Jährlich wird die wertvolle Figur gereinigt. © Foto: Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Die Restauratoren Peter Bolg (links) und Michael Rief trugen vorsichtig die fragile Plastik zur Restaurierung.
Die Restauratoren Peter Bolg (links) und Michael Rief trugen vorsichtig die fragile Plastik zur Restaurierung. © Foto: Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Die Goldene Madonna entstand um 980 während der Regierungszeit der Essener Äbtissin Mathilde. Als älteste Marienfigur der Welt ist sie das bedeutendste Kunstwerk des Ruhrgebietes.
Die Goldene Madonna entstand um 980 während der Regierungszeit der Essener Äbtissin Mathilde. Als älteste Marienfigur der Welt ist sie das bedeutendste Kunstwerk des Ruhrgebietes. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Die 74 cm große Marienfigur ist aus Holz geschnitzt worden und wurde dann mit Goldblech bezogen. Die Augen von Mutter und Kind bestehen aus Email.
Die 74 cm große Marienfigur ist aus Holz geschnitzt worden und wurde dann mit Goldblech bezogen. Die Augen von Mutter und Kind bestehen aus Email. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Seit 1959 gilt die Marienfigur unter dem Titel
Seit 1959 gilt die Marienfigur unter dem Titel "Mutter vom guten Rat«"als Patronin des Bistums Essen. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
In der Ausstellung der Essener Domschatzkammer wurde im Februar 2012 eine Krone aus der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts gezeigt.
In der Ausstellung der Essener Domschatzkammer wurde im Februar 2012 eine Krone aus der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts gezeigt. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Zudem war in der Ausstellung auch ein Schwert aus dem 10. Jahrhundert zu sehen.
Zudem war in der Ausstellung auch ein Schwert aus dem 10. Jahrhundert zu sehen. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Der Essener Domschatz stammt von dem Damenstift, das seit Mitte des 9. Jahrhunderts in Essen existierte.
Der Essener Domschatz stammt von dem Damenstift, das seit Mitte des 9. Jahrhunderts in Essen existierte. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Dem Kunstsinn der Äbtissinnen verdankt Essen den noch heute fast vollständig erhaltenen Domschatz.
Dem Kunstsinn der Äbtissinnen verdankt Essen den noch heute fast vollständig erhaltenen Domschatz. © Foto: Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Bis auf einen verheerenden Brand in der Frühzeit des Stiftes blieb der Schatz von Feuer und Kriegseinwirkungen weitgehend verschont.
Bis auf einen verheerenden Brand in der Frühzeit des Stiftes blieb der Schatz von Feuer und Kriegseinwirkungen weitgehend verschont. © Foto: Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Die Krippe im Essener Dom, die Fotograf Ulrich von Born im Dezember 2012 fotografierte, wurde wöchentlich mit Figuren ergänzt. Das Foto zeigt die Szene
Die Krippe im Essener Dom, die Fotograf Ulrich von Born im Dezember 2012 fotografierte, wurde wöchentlich mit Figuren ergänzt. Das Foto zeigt die Szene "Verkündigung des Herrn". © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Die Krippe im Essener Dom, die Fotograf Ulrich von Born im Dezember 2012 fotografierte, wurde wöchentlich mit Figuren ergänzt. Das Foto zeigt die Szene
Die Krippe im Essener Dom, die Fotograf Ulrich von Born im Dezember 2012 fotografierte, wurde wöchentlich mit Figuren ergänzt. Das Foto zeigt die Szene "Verkündigung des Herrn". © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Die Krippe im Essener Dom, die Fotograf Ulrich von Born im Dezember 2012 fotografierte, wurde wöchentlich mit Figuren ergänzt. Das Foto zeigt die Szene
Die Krippe im Essener Dom, die Fotograf Ulrich von Born im Dezember 2012 fotografierte, wurde wöchentlich mit Figuren ergänzt. Das Foto zeigt die Szene "Verkündigung des Herrn". © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Die Krippe im Essener Dom, die Fotograf Ulrich von Born im Dezember 2012 fotografierte, wurde wöchentlich mit Figuren ergänzt. Das Foto zeigt die Szene
Die Krippe im Essener Dom, die Fotograf Ulrich von Born im Dezember 2012 fotografierte, wurde wöchentlich mit Figuren ergänzt. Das Foto zeigt die Szene "Verkündigung des Herrn". © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Auch der Essener Dom kommt nicht an den neuen Medien vorbei: Seit Juli 2013 gibt es eine App, mit der sich Besucher über den Dom und den Domschatz informieren können.Foto: Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Auch der Essener Dom kommt nicht an den neuen Medien vorbei: Seit Juli 2013 gibt es eine App, mit der sich Besucher über den Dom und den Domschatz informieren können.Foto: Sebastian Konopka / WAZ FotoPool © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Via App in Bild, Text und Ton kann man sich durch die Kirche am Burgplatz und die Schatzkammer führen lassen.
Via App in Bild, Text und Ton kann man sich durch die Kirche am Burgplatz und die Schatzkammer führen lassen. © Sebastian Konopka/WAZ FotoPool
Am 1. Weihnachtsfeiertag 2011 wurde im Essener Dom mit festlicher Musik gefeiert. Zudem traten die Essener Domsingknaben auf.
Am 1. Weihnachtsfeiertag 2011 wurde im Essener Dom mit festlicher Musik gefeiert. Zudem traten die Essener Domsingknaben auf. © Walter Buchholz/WAZ FotoPool
Am 1. Weihnachtsfeiertag 2011 wurde im Essener Dom mit festlicher Musik gefeiert. Zudem traten die Essener Domsingknaben auf.
Am 1. Weihnachtsfeiertag 2011 wurde im Essener Dom mit festlicher Musik gefeiert. Zudem traten die Essener Domsingknaben auf. © Walter Buchholz/WAZ FotoPool
Am 1. Weihnachtsfeiertag 2011 wurde im Essener Dom mit festlicher Musik gefeiert. Zudem traten die Essener Domsingknaben auf.
Am 1. Weihnachtsfeiertag 2011 wurde im Essener Dom mit festlicher Musik gefeiert. Zudem traten die Essener Domsingknaben auf. © Walter Buchholz/WAZ FotoPool
Weihbischof Franz Vorrath und Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck am 1. Weihnachtsfeiertag 2011 im Essener Dom.
Weihbischof Franz Vorrath und Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck am 1. Weihnachtsfeiertag 2011 im Essener Dom. © Walter Buchholz/WAZ FotoPool
Kreuzeskirche und Dom aus der Ferne, fotografiert im Oktober 2013.
Kreuzeskirche und Dom aus der Ferne, fotografiert im Oktober 2013. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Der Essener Dom ist die Kathedralkirche des 1958 errichteten Bistums Essen.
Der Essener Dom ist die Kathedralkirche des 1958 errichteten Bistums Essen. © Hans Blossey / WAZ FotoPool
Der Essener Dom geht zurück auf die Kirche des Frauenstiftes, das um 850 gegründet und 1802 aufgelöst wurde
Der Essener Dom geht zurück auf die Kirche des Frauenstiftes, das um 850 gegründet und 1802 aufgelöst wurde © Hans Blossey / WAZ FotoPool
Die große Zeit des Essener Stifts war das 10. und 11. Jahrhundert - politischer Einfluss und Reichtum waren erheblich.
Die große Zeit des Essener Stifts war das 10. und 11. Jahrhundert - politischer Einfluss und Reichtum waren erheblich. © Hans Blossey / WAZ FotoPool
1803 machten preußische Truppen im Zuge der napoleonischen Umwälzungen dem Kleinstaat-Dasein des Stifts ein Ende. Das Münster aber blieb.
1803 machten preußische Truppen im Zuge der napoleonischen Umwälzungen dem Kleinstaat-Dasein des Stifts ein Ende. Das Münster aber blieb. © Hans Blossey / WAZ FotoPool
Das Münsterkirche genannte Gotteshaus wurde bei der Gründung des Ruhrbistums in den Rang der Kathedrale erhoben.
Das Münsterkirche genannte Gotteshaus wurde bei der Gründung des Ruhrbistums in den Rang der Kathedrale erhoben. © Hans Blossey / WAZ FotoPool
Der erste Essener Bischof war Franz Hengsbach. Er wurde im Jahr 1958 in sein Amt eingeführt.
Der erste Essener Bischof war Franz Hengsbach. Er wurde im Jahr 1958 in sein Amt eingeführt. © Hans Blossey / WAZ FotoPool
Im Jahr 1987 besuchte Papst Johannes Paul II. den Essener Dom.
Im Jahr 1987 besuchte Papst Johannes Paul II. den Essener Dom. © Hans Blossey / WAZ FotoPool
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Domschatzkammer und Domhof erhielten eine Runderneuerung

Abhängig von den anstehenden Bauprojekten, sind es bis zu 250 000 Euro pro Jahr, die der Münsterbauverein für den Dom ausgibt. Nachdem in den letzten Jahren die Dächer aufwändig restauriert wurden und Domschatzkammer plus Domhof eine Runderneuerung erhielten, benötigen demnächst die Kirchenmauern eine umfassende Sanierung.

All das ist wichtig, aber doch fast unter Kleinigkeiten einzuordnen – jedenfalls verglichen mit dem, was sich den Gründern des Vereins im Jahr 1947 an Aufgaben stellte. Nach Dutzenden schweren Bombenangriffen war die Münsterkirche am Ende des Zweiten Weltkriegs stark beschädigt, teilweise komplett zerstört. Die geschichtsbewussten Bürger im Münsterbauverein trugen dann sehr rasch viel dazu bei, die aus romanischer Zeit stammende Keimzelle der Stadt in wenigen Jahren wieder aufzubauen.

An der eher bescheidenen Essener Bischofskirche läuft man schon mal vorbei

Das Thema Bauen steht auch heute an erster Stelle, aber der Verein sieht sich auch als Instrument, „um Dom und Domschatz zu noch mehr Aufmerksamkeit als ganz besondere Orte in Essen zu verhelfen“, so Brechmann. Beides müsse stärker in die Schulen und die Öffentlichkeit getragen werden, zumal der Dom eher bescheiden daherkommt und schnell übersehen werden kann.

Den Kölner Dom etwa könne man nicht verfehlen, an der bau- und kunsthistorisch ebenfalls bedeutenden Essener Bischofskirche laufen gerade Touristen aber schon mal rasch vorbei. Mancher hält auch die direkt an der Kettwiger Straße angrenzende Johanniskirche, die eher eine größere Kapelle im Vorfeld des Doms ist, für den Dom selbst.

Erlöse aus dem „Spiel 77“ sind Haupteinnahmequelle des Münsterbauvereins

Zu den Aufgaben des Vereins gehört auch die Forschungsförderung. „Über Jahre hinweg haben wir historische Dokumentationen über das mittelalterliche Frauenstift unterstützt“, sagt Brechmann, im Hauptberuf leitender Angestellter bei der Sparkasse und dort unter anderem als Stiftungsberater tätig. Auch der jüngst vorgestellte Führer in leichter Sprache wurde im Herbst 2017 finanziert.

Hauptfinanzierungsquelle des Münsterbauvereins sind die 190 000 Euro pro Jahr, die Westlotto aus den Erlösen des „Spiel 77“ überweist. Spenden und Mitgliedsbeiträge kommen hinzu. Seit einigen Jahren existiert auch eine so genannte Treuhand-Stiftung unter dem Dach der Stadt Essen. Sie soll helfen, eine dauerhafte Finanzierung von Sanierungsarbeiten sicherzustellen, indem sie Sponsoren und Kleinspendern als Anlaufstelle dient. „Diese Stiftung wird selbst dann noch ihren Zweck erfüllen, falls es irgendwann keinen Dombauverein mehr geben sollte“, betont Brechmann. Denn der Erhalt des Essener Doms sei eine Ewigkeitsaufgabe.

Bereits um 850 gab es an dieser Stelle einen ersten Kirchenbau

>>>>>> Bereits seit der Gründung des Stifts Essen durch den sächsischen Adeligen Altfried um das Jahr 850 gab es an dieser Stelle ein Kirchengebäude. Der Westbau mit dem achteckigen Oktogon entstand um das Jahr 1000 und ist der älteste erhaltene Teil des Doms. Der Domschatz gilt als der bedeutendste nördlich der Alpen, auch dies ist nicht jedem bekannt. Dom und Domschatz sind aber nicht nur kulturelle Anziehungspunkte, vielmehr auch Orte der Ruhe im Trubel der Innenstadt.

>>>>>> Einen optischen Eindruck vom Wiederaufbau des Doms vermittelt ab Sonntag, 19. November, bis zum 4. Februar die Sonderausstellung „Gestern – Heute – Morgen. Bürger sichern Essens historisches Erbe“ in der Domschatzkammer. Gezeigt werden Fotos, die die Kriegszerstörungen am Dom und den sanierten Zustand dokumentieren. Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags, 11 bis 17 Uhr. Kontakt zum Münsterbauverein ist unter folgender Email-Adresse möglich: muensterbauverein@bistum-essen.de

Kreuzgang Dom Essen
Der Kreuzgang am Essener Dom, für einen Foto-Vergleich Früher-Heute

Kreuzgang im Essener Dom 2015 und 1945. Dieser Ort der Stille liegt nur wenige Meter von der Kettwiger Straße entfernt. Schon das an dieser Stelle um das Jahr 850 vom sächsischen Adligen Altfrid gegründete Damenstift hatte einen Kreuzgang. In der heutigen Form geht der Kreuzgang auf das 13. Jahrhundert zurück, er diente den adeligen Stiftsdamen, für die das Stift Essen im Mittelalter errichtet wurde, als Ort des Gebets und der Besinnung. Die Bombenangriffe der Royal Air Force auf die Innenstadt trafen mehrfach auch die Münsterkirche und das gesamte Dom-Areal. Komplett zerstört aber wurde der Kreuzgang nicht. Das Bild aus dem Jahr 1945 zeigt ihn als Trümmerfeld unter freiem Himmel. Der Wiederaufbau des Doms begann 1951, auch der Kreuzgang war zumindest in diesem Flügel wiederaufbaufähig. (Fotos: Ulrich von Born/FUNKE Foto Services, Repro [Frank Vinken]/Foto der Ausstellung "Krieg und Frieden", Domschatzkammer, 2005)