Essen. . Die Kirchen laden regelmäßig zum Gottesdienst für die „Unbedachten dieser Stadt“ ein. Die nächste Andacht findet am am Dienstag, 8. August, statt.

An jedem zweiten Dienstag im Monat feiern die christlichen Kirchen um 17 Uhr im Essener Dom, Burgplatz 2, einen Gedenkgottesdienst für die „Unbedachten dieser Stadt“. Dieser Begriff steht für verstorbene Essener Bürgerinnen und Bürger, die ohne Trauerfeier anonym bestattet wurden. Die Andacht am 8. August gestalten diesmal Pfarrer Dr. Wilhelm Tolksdorf und Pfarrerin Monika Elsner.

Zu den „Unbedachten“ zählen in Essen in jedem Jahr rund 350 Verstorbene, die auf Veranlassung des städtischen Ordnungsamtes eingeäschert und auf einem anonymen Gräberfeld auf dem Hallo-Friedhof in Schonnebeck bestattet werden. Sie müssen auf diese Weise bestattet werden, da keinerlei Vorsorge für die Beerdigung getroffen wurde und es auch keine Angehörigen gibt, die für eine würdige Trauerfeier sorgen können.

Eine Kerze für jeden Namen

In den monatlichen Gedenkgottesdiensten werden die Namen der Verstorbenen verlesen und in ein Gedenkbuch geschrieben; für jeden Namen wird eine Kerze entzündet.

„Auf diese Weise wollen wir daran erinnern, dass die Würde eines Menschen nicht mit seinem Tod endet“, erklärt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Essen, die die Erinnerungsfeiern in Kooperation mit der Stadt durchführt. „Darüber hinaus können die ökumenischen Andachten auch als Zeichen gegen einen negativen gesellschaftlichen Trend verstanden werden: Sie weisen auf die zunehmende Isolierung und Einsamkeit vieler Menschen hin.“